Tag der Patientensicherheit
Sichere Medikation für mehr Patientensicherheit
Am 17. September findet weltweit der Tag der Patientensicherheit statt. MeinBezirk.at hat anlässlich des Aktionstages mit der steirischen Patienten- und Pflegeombudsfrau Michaela Wlattnig gesprochen.
STEIERMARK. Bei Patientensicherheit geht es konkret darum, unerwünschte Ereignisse in Bezug auf medizinische Behandlungen zu minimieren und gleichzeitig die Sicherheit von Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verbessern, heißt es seitens der Plattform Patient:innensicherheit.
Dass die Minimierung von Zwischenfällen ein angestrebte Ziel ist, bestätigt auch die Leiterin der PatientInnen- und Pflegeombudsschaft Steiermark, Michaela Wlattnig: "Ich glaube, wo Menschen arbeiten, besteht immer die Gefahr, dass etwas passiert. Das Ziel im Zusammenhang mit der PatientInnensicherheit kann aber nur sein, wenn man erkennt, dass man noch gerade an einem Zwischenfall vorbeigeschrammt ist, dass diese Situationen zeitnah und gut mit dem Team aufgearbeitet werden, im Sinne, dass man daraus lernen kann."
Risikomanagement-Systeme für Patientensicherheit
Um Patientensicherheit in den Krankenanstalten zu gewährleisten, gibt es etwa entsprechende Risikomanagement-Systeme: "Es gibt Simulationen von Notfällen in welchen im Vorfeld geübt wird, was es zu tun gibt, wenn es zu Zwischenfällen kommt." Wenn aber tatsächlich Fehler passieren und Patientinnen oder Patienten zu Schaden kommen, ist der richtige Umgang mit Fehlern besonders wichtig: "Hier muss man auf der einen Seite ganz transparent mit den PatientInnen, aber auch vorwurfsfrei im Team damit umgehen und das im Sinne der Vermeidung weiterer Fehler dann aufarbeiten."
Beratung, Betreuung und Information
Die PatientInnen- und Pflegeombudsschaft Steiermark ist auch die erste Anlaufstelle, wenn es um Beschwerden über die Behandlung oder Betreuung in steirischen Krankenanstalten, Pflegeheimen, Pflegeplätzen oder durch mobile Dienste geht. Das kann etwa nach einer medizinischen Behandlung der Fall sein, "wenn das Ergebnis nicht so ist, wie man sich das erwartet hat. Hier muss man allerdings auch juristisch ganz genau hinschauen, ob tatsächlich nicht lege artis vorgegangen wurde", erklärt die Patienten- und Pflegeombudsfrau.
Neben allgemeiner Information und Beratung zur Gesundheitsversorgung bietet die Anlaufstelle aber auch Unterstützung - etwa bei der Aufklärung von Mängeln und Missständen oder bei der Errichtung von Patientenverfügungen.
Medikationssicherheit immer bedeutender
Das Motto der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für den Aktionstag lautet „Medication without harm“. Die sogenannte Medikationssicherheit sei auch Wlattnig zufolge ein wichtiges Thema, für das immer mehr sensibilisiert wird und das auch immer mehr in den Fokus rückt. Als Beispiel nennt Wlattnig hier etwa die elektronische Fieberkurve, die bei stationären Krankenhausaufenthalten bei der Dokumentation unterstützt. Zusätzlich gebe es auch für bestimmte Medikamente keine Lagerungsmöglichkeiten mehr auf Stationen, so Wlattnig: "Bestimmte Medikamente, bei welchen eben das Risiko besteht, dass es zu einer Fehldosierung kommen könnte - diese Medikamente können nur mehr in der entsprechenden Dosierung aus der Apotheke für die entsprechende PatientIn bezogen werden kann."
Der von der WHO ausgerufene "Internationale Tag der Patientensicherheit" wird jährlich am 17. September international mit vielen Aktionen begangen. Auch viele steirische Krankenanstalten folgten dem Aufruf "Licht an für Patientensicherheit: Setzen wir ein Zeichen" der Plattform für Patient:innensicherheit. So haben etwa das LKH Rottenmann‐Bad Aussee, das LKH Südoststeiermark am Standort Bad Radkersburg oder das Neurologische Terapiezentrum Kapfenberg Bereiche innerhalb oder außerhalb der Gebäude in orange beleuchtet. Eine genaue Auflistung der Aktionen in den steirischen Krankenanstalten findest du hier.
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