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Geschichtswissen auf TiKTok in 30 Sekunden

Mit Augenzwinkern: Die FH-Studierenden Nikolai Hartlieb (v.l), Jonas Rettenegger (h.l), Lukas Lorber (h.r) & Nico Lang (v.r) (c) vermitteln Wissenswertes und Skuriles aus der Österreichischen Geschichte auf TikTok. | Foto: Valentine Engel
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  • Mit Augenzwinkern: Die FH-Studierenden Nikolai Hartlieb (v.l), Jonas Rettenegger (h.l), Lukas Lorber (h.r) & Nico Lang (v.r) (c) vermitteln Wissenswertes und Skuriles aus der Österreichischen Geschichte auf TikTok.
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Kann man geschichtliches Wissen kurz, kompakt und unkompliziert gestalten? Ja, lautet die Antwort. Ein gutes Beispiel dafür liefert der TikTok-Kanal "geschichte.oida", den es seit Beginn des Jahres gibt. MeinBezirk.at mit einem der Gründer des jungen Formats gesprochen. 

STEIERMARK. Ein junges Publikum zu erreichen, Geschichtswissen zu vermitteln und gleichzeitig zu unterhalten. So lautete die Idee der Gründer von "geschichte.oida" für ein FH-Projekt im Vorjahr. Im Jänner dieses Jahres ging dann die erste Folge auf TikTok online. 

"Wir wissen alle aus unserer Schulzeit, dass der Geschichtsunterricht teilweise sehr trocken sein kann und daher wollten wir lustige und geschichtliche Themen vermischen und für ein junges Zielpublikum für TikTok aufbereiten."
Nico Lang, Mitinitiator "geschichte.oida"

Wissen und Unterhaltung in einem

Wissen über die Österreichische Geschichte, die nicht selten ganze Bücher füllen, auf 30 Sekunden bis maximal eine Minute herunterzubrechen, ist eine der Herausforderungen, vor der die Journalismus-Studenten vor jedem neuen Video stehen: "Die große Schwierigkeit ist, dass man wichtige Details nicht weglässt. Weil dadurch kann es passieren, dass die Geschichte nicht ganz richtig erzählt wird - und das wollen wir vermeiden."

Recherchieren, Aufnehmen, Texten und Schneiden: Hinter einem 30 Sekunden langen Video steckt oft stundenlange Arbeit.  | Foto: markusspiske/pixabay
  • Recherchieren, Aufnehmen, Texten und Schneiden: Hinter einem 30 Sekunden langen Video steckt oft stundenlange Arbeit.
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Denn Schnelligkeit ist eines der Merkmale, die TikTok ausmacht, erklärt der 23-Jährige: "Es schaut sich dort niemand eine 30-minütige Dokumentation an. Der Schnitt muss schnell sein, es müssen Videos, Soundeffekte und Bilder eingeblendet werden, das man sich das ganze auch vorstellen kann, ab und zu bauen wir auch Sketches ein, um die Videos aufzulockern."

Von Adelstitel-Strafen und gesprengten Kühen 

Wichtig dabei ist auch die Auswahl der Themen: Skurril vor normal und spannend vor langweilig, lautet hier das Credo: "Wir haben zum Beispiel ein Video gemacht, das in Vorarlberg bis zum Jahr 2001 Kühe gesprengt worden sind, die z.B. aufgrund eines Blitzeinschlags davor in den Bergen gestorben sind. Da der Abtransport viel gekostet hat, war es einfacher für die Bauern, die Tiere zu sprengen. Und das ist eben 2001 verboten worden."

Oder wusstest du, dass man 14 Cent zahlen muss, wenn man einen Adelstitel in Österreich führt? Diese sind nämlich verboten, das Gesetz dazu ist aber nie aktualisiert worden und das Strafausmaß deswegen noch in Österreichischen Kronen angeführt, wie "geschichte.oida" in einem ihrer meistgeklicktesten Videos erklärt.

Fakten und Quellen werden dabei genauestens überprüft, auch ein Gang ins Museum kann dabei als Recherchezweck dienen. Und dass die Inhalte bei dem jungen Publikum gut ankommen, zeigen die Zahlen: Bis zu 250.000 Mal wurden die beliebtesten Videos aufgerufen.

Junge Menschen erreichen

Grund genug, das Projekt auch nach dem Studium weiterzuführen? Lang: "Das motiviert schon, wenn wir sehen, dass die Rückmeldung sehr gut ist und sich vor allem auch die jungen Leute für Geschichte interessieren. Weil TikTok ist jetzt nicht dafür bekannt, dass man ernste oder Wissensthemen vermittelt." Geplant sei es auf jeden Fall "geschichte.oida" weiterzuführen und so noch die ein oder andere Skurrilität der Österreichischen Geschichte auf dem TikTok-Kanal aufzudecken und unter das junge Volk zu bringen.

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