Tag des Meeres
Auch Binnenland Österreich trägt Verantwortung

Die Verschmutzung der Meere ist ein gravierendes Problem. Bereits jetzt haben etwa 75 Prozent aller Fische aus mittleren Tiefen des Atlantiks Plastik im Bauch. Die Gefährdung der Meere ist aber noch weitaus mannigfaltiger.  | Foto: pixabay
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  • Die Verschmutzung der Meere ist ein gravierendes Problem. Bereits jetzt haben etwa 75 Prozent aller Fische aus mittleren Tiefen des Atlantiks Plastik im Bauch. Die Gefährdung der Meere ist aber noch weitaus mannigfaltiger.
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Am UN-Welttag des Meeres soll auf den Wert und die Bedrohung der Weltmeere aufmerksam gemacht werden.  Trotz fehlender Meerzugänge trägt auch Österreich eine Verantwortung zum Schutz der Ozeane, von dem die Zukunft unseres Planeten abhängt. Denn intakte Meere sind einerseits ein wichtiger Partner im Kampf gegen den Klimawandel, könnten ihm aber andererseits zum Opfer fallen. 

STEIERMARK. "Geht's den Meeren gut, geht's den Menschen gut." So könnte man die Bedeutung intakter Meeres- und Küstenökosysteme für die Funktionsfähigkeit des gesamten Erdsystems und damit für die Gesundheit von uns Menschen zusammenfassen. Denn Meere fungieren nicht nur neben Wäldern als wichtigste Kohlenstoffsenke und bremsen somit den Klimawandel, sondern sie produzieren überdies Sauerstoff zum Atmen, leisten einen Beitrag zur Ernährungssicherung und wirken temperaturregulierend. Gleichzeitig stehen sie aktuell schlechter da als je zuvor, weil ihnen Verschmutzung, Überfischung und der massive Ausstoß von CO2 schwer zu schaffen machen.

Warm, sauer, verschmutzt 

Zwei besonders große Gefahren stellen die bereits zu beobachtende Erwärmung und Versauerung der Weltmeere dar. Erstere resultiert aus der Zunahme der Treibhausgaskonzentration, da durch den Ausstoß von Emissionen die gespeicherte Wärme erhöht wird. Mit ca. 93 Prozent geht der größte Teil dieser zusätzlichen Energie in die Meere, die durch ihre Größe mit Abstand am meisten Wärme aufnehmen können und damit den Klimawandel bremsen.

Vermehrte Stürme, Hurricanes und Starkregen-Katastrophen sind angesichts einer Erwärmung der Meerestemperatur zu befürchten.  | Foto: pixabay
  • Vermehrte Stürme, Hurricanes und Starkregen-Katastrophen sind angesichts einer Erwärmung der Meerestemperatur zu befürchten.
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Allerdings führt diese erhöhte Wassertemperatur zur schnelleren Ausbreitung von Krankheiten und in weiterer Folge zu einer Veränderung der Artenvielfalt, die sich ihrerseits entlang der gesamten Nahrungskette auswirkt. Außerdem produziert wärmeres Wasser mehr Wasserdampf, weshalb mit einer Verschärfung von Starkregen-, Wirbelsturm- und Hurrikane-Katastrophen zu rechnen ist. Darüber hinaus ist auch ein Ansteigen des Meeresspiegels und die Umleitung von Meeresströmungen zu befürchten, wobei letztere unsere gesamten Klimaverhältnisse auf den Kopf stellen könnten. 

Die Versauerung der Meere hat ihren Ursprung ebenso in der massiven Aufnahme von CO2, das sich in Verbindung mit Meerwasser als Kohlensäure löst. Diese Reaktion entlastet zwar die Atmosphäre an Land, belastet aber das Leben unter Wasser. Durch die Säure wird nämlich die Kalkbildung von Lebewesen gehemmt, woraus sich unter anderem Probleme für Muscheln, Schnecken und Korallen ergeben. Langfristig ist außerdem davon auszugehen, dass die Kapazitäten des Ozeans als CO2-Speicher sinken, und damit mehr Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre verbleibt.

Die Plastikmenge, die in die Umwelt gelangt, befindet sich seit einigen Jahren massiv im Steigen.  | Foto: Screenshot Infografik "Der Mensch und das Meer"
  • Die Plastikmenge, die in die Umwelt gelangt, befindet sich seit einigen Jahren massiv im Steigen.
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Doch auch die Verschmutzung hat neben der touristischen Abwertung von Stränden einen gravierenden Negativeffekt auf die Tiergesundheit. Zudem kurbeln ins Meer geleitete Abwässer das Algenwachstum an, wodurch dem Wasser Sauerstoff entzogen wird. 

Selbst einen Beitrag leisten 

Der Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Ozeanen, Meeren und Meeresressourcen ist eines der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG), zu deren Umsetzung sich Österreich auf nationaler und regionaler Ebene verpflichtet hat. Dabei ist vor allem die Beteiligung einzelner Bürgerinnen und Bürger ausschlaggebend, die beispielsweise durch sortenreine Mülltrennung und den Konsum von einheimischem Fisch einen Beitrag leisten können. Zusätzlich kann ein bewusster Tourismus eine positive Wirkung entfalten, indem beispielsweise Kreuzfahrten reduziert werden, die eine große Belastung für Klima, Meer und Küstenbevölkerung darstellen.

Über all diesen Maßnahmen schwebt allerdings ein Patentrezept, nämlich die Reduktion der Treibhausgasemissionen als wohl effektivste Methode zum Schutz der Meere. Diese erfordert zwar ein Zusammenwirken auf allen Ebenen, beginnt aber auch im privaten Bereich. 

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