Das WOCHE-Gartentelefon lief mehr als heiß

Immer mehr Hobbygärtner setzen auf biologische Mittel. Angelika Ertl-Marko gab zahlreiche wertvolle Ratschläge.  | Foto: KK
  • Immer mehr Hobbygärtner setzen auf biologische Mittel. Angelika Ertl-Marko gab zahlreiche wertvolle Ratschläge.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Christine Seisenbacher

Die Teilnahme an der Telefonsprechstunde mit Gartenexpertin Angelika Ertl-Marko war mehr als überwältigend. Mehr als 40 WOCHE-Leser wollten die bekannte Verfechterin des Biogartens zu den unterschiedlichsten Problemen befragen, sodass einige der Anfragen nach Beendigung der Sprechstunde per E-Mail entgegengenommen werden mussten.

Eines zeichnete sich fast durchgehend ab: Die steirischen Hobbygärtner meinen es meist zu gut und setzen auf zu viel Dünger. Auch das Gießen sollte nicht tröpfchenweise passieren, sondern an einem Tag ordentlich mit anschließenden Pausentagen.

Ameisen, Erdflöhe und Co.

Die heurige Ameisenplage war eines der zentralen Themen. "Am besten ist es, einen Tontopf verkehrt ins Beet zu stellen, denn darunter bauen die Ameisen dann ihr Nest. Dieses kann dann ganz einfach abgetragen werden und womöglich nicht in den Nachbarsgarten deponiert werden", erklärte Angelika Ertl-Marko schmunzelnd.

Als weiteren Tipp gegen Ameisen rät die Expertin zu einer Jauche – entweder aus Wermut, Kapuzinerkresse oder Knoblauch. "Für die Knoblauchjauche nimmt man einfach sechs bis zehn Knoblauchzehen und einen halben Liter Wasser und lässt das Gebräu 24 Stunden stehen. Mit dieser Flüssigkeit besprüht man das Beet." Auch Zimt und Backpulver können im Beet verteilt werden. So lassen sich beispielsweise auch Erd- oder Wollflöhe sowie anderes Ungeziefer vertreiben.

Viel hilft oft nicht viel

Ein Anrufer beklagte sich über das übermäßige Wachstum seiner Pflanzen. Im Laufe des Gesprächs kristallisierte sich heraus, dass die Ursache in einer Überdüngung liegt, da der Hobbygärtner zu viel Kompost ausgebracht hatte. "Nun ist ein Stickstoffüberschuss in der Erde und der lässt die Pflanzen austreiben, ohne dass sie Früchte tragen. Hier darf auf alle Fälle die nächsten drei Jahre nicht mehr gedüngt werden." Als Maß für die Düngung empfiehlt Ertl-Marko höchstens zwei bis drei Liter Kompost pro Quadratmeter. "Viel hilft oft nicht viel! Ein schlauer Satz, der sich im Garten oft bewahrheitet", so Ertl-Marko.

Gummibären und Jauche

Der Besitzer eines Schwimmteiches mit Seerosen in der Regenerationszone erkundigte sich, was man gegen die Gelbfärbung der Seerosenblätter tun kann. "Hier gibt es spezielle Düngekegel, die langzeitig wirken. Diese werden in den Wurzelstock der Seerosen eingebracht", lautete die Empfehlung. Eine weitere Anruferin wird von faustgroßen Löchern in der Wiese geplagt, die auf Wühlmäuse hinweisen. "Hier kann man Schafwolle, in Petroleum getränkte Fetzen, Hollerjauche oder auch Gummibären, die die Wühlmäuse nicht vertragen, in die Löcher einbringen. Auch Fischabfälle oder zermahlene Thujenzweige, die sehr stark riechen, können Wühlmäuse vertreiben."


Freche Katzen

Worauf das halbseitige Absterben eines Marillenbaumes zurückzuführen ist, konnte die Gartenexpertin erst in einem längeren Gespräch klären. Da die Katze den armen Baum als Kratzbaum benützt haben dürfte, sind am Stamm Wunden entstanden, die einen Pilzbefall vermuten lassen. "Hier sollten auf alle Fälle EM – effektive Mikroorganismen – aufgesprüht werden. Den Stamm kann man zusätzlich durch mit Löchern versehene Bänder schützen", erklärte die Expertin.
Was wann geschnitten werden darf, dass saure Böden Gesteinsmehl benötigen und dass ein glatter Rasen so gar nicht den Grundsätzen eines Biogartens entspricht, waren ebenfalls Themen der weitreichenden Anfragen.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.