Situation Murtal/Murau
Der Strom fließt bis auf einige Ausnahmen wieder

Der provisorische Hochspannungsmasten lässt die Energie wieder fließen. | Foto: Energie Steiermark
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In den Bezirken Murau und Murtal hat man auf Hochdruck an der Wiederherstellung der Stromversorgung gearbeitet. Laut Energie Steiermark sind nun bis auf wenige Ausnahmen die Haushalte im Murtal wieder versorgt. Großer Dank an alle helfenden Hände kommt von der politischen Landesspitze.

STEIERMARK/GRAZ. In der Steiermark hatten und haben die Einsatzkräfte ja alle Hände voll zu tun – große Schneemassen haben seit 2. Dezember in den Bezirken Murau und Murtal teilweise erhebliche Schäden angerichtet. Auch der Ausfall der Stromnetze war vielerorts die Folge.

Murtal wieder versorgt

290 Freiwillige Feuerwehren sind aufgrund der Wettersituation in den vergangenen 24 Stunden im Einsatz. Es wurde auch mit Hochdruck an der Behebung der Schäden am Stromnetz gearbeitet. Rund 20.000 Haushalte waren bis vor Kurzem ohne Strom. Laut Energie Steiermark haben die Mühen der Monteure nun Früchte getragen, bis auf wenige Ausnahmen hätten die Haushalte im Murtal wieder Strom.

Voller Einsatz auch in luftiger Höhe mit dem Hubschrauber. | Foto: Energie Steiermark
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Mit Start am Samstag-Abend hat ein Team von mehr als 30 Monteuren gemeinsam mit der Feuerwehr einen großen provisorischen Ersatz-Gittermastens westlich von Judenburg errichtet. Der Einsatz im verschneiten und unwegsamen Gelände sei extrem herausfordernd und gefährlich gewesen. Über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energie Steiermark aus allen Teilen des Landes haben der Bevölkerung vor Ort gemeinsam mit den Einsatz-Organisationen geholfen, um die Auswirkungen dieses großen Störfalls so weit wie möglich zu begrenzen.

Seit Samstagabend bzw. die ganze Nacht hindurch liefen die Arbeiten. | Foto: Energie Steiermark
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Parallel zu den gefährlichen Arbeiten am Boden hat man übrigens mit einem Hubschrauber entlang der Hauptleitungen schweren Schnee von den Bäumen geblasen.

Seitens der Energie Steiermark heißt es, dass man sich vor all jenen verneigt, die in den letzten rund 24 Stunden von der Stromversorgung abgeschnitten waren und das Team mit großem Verständnis begleitet und unterstützt haben.

Rotes Kreuz als bewährte Stütze

Auch das Rote Kreuz hatte und hat alle Hände voll zu tun. Elf Personen mussten aufgrund der Umstände aus einem Pflegeheim in St. Lambrecht in umliegende Pflegeeinrichtungen verbracht werden. Das Rote Kreuz stand dafür mit zwei Rettungswägen im Einsatz. Die
übrigen Bewohnerinnen und Bewohner konnten von Gemeinde und Feuerwehr im nahegelegenen Lambrechterhof untergebracht werden.

Die Thomas-Schroll-Halle in Neumarkt wurde von der Gemeinde hochgefahren und diente Menschen als zusätzliche Anlaufstelle. Auch hier war und ist das Rote Kreuz für etwaige Versorgungen mit Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern vor Ort. Und erwähnenswert: Nebst anderen suchte am 2. Dezember auch eine Familie in den Abendstunden Hilfe an der Bezirksstelle Murau. Für ihr erst elf Wochen altes Baby wurde heißes Wasser für die Zubereitung von Nahrung benötigt.

"Uns fällt ein Stein von Herzen"

Nach der Versorgung von 200 Personen, die am Nachmittag des 2. Dezember in zwei S-Bahnen im Judenburger Bahnhof festsaßen, war das Rote Kreuz auch in der Region Judenburg gefordert: In den Abendstunden des 2. Dezember in der Nacht und auch am 3. Dezember wurden Pflegeheime in der Region angefahren, um Unterstützungsleistung direkt vor Ort zu bieten und um die Lage zu erheben. Die Pflegeheime wurden auch zusätzlich noch mit Sauerstoff versorgt.

"Mir fällt ein Stein von Herzen", lässt Peter Hackl, Bezirksrettungskommandant des Rotkreuz-Bezirkes Judenburg, nun, wo der Strom wieder fließt, wissen. Der Einsatz sei aber noch nicht beendet, um 21 Uhr besucht man noch die Pflegeheime, um Nachschau zu halten, ob denn alles funktioniert. Generell wolle man noch beobachten, ob die Situation stabil bleibt. Man hofft, dass der Einsatz mit 22 Uhr beendet ist, dann hätte man die 30-Stunden-Marke schon überschritten. Nun hofft man auf ruhigere Tage. Hackl möchte auch nochmals das Bewusstsein bei der Bevölkerung schärfen, wie wichtig der Strom letztendlich ist. Der Zulauf der Bevölkerung sei ja speziell heute gestiegen, da sich die Menschen aufwärmen wollten oder auf Warmwasser angewiesen waren. Einen großen Dank richtet Hackl an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Roten Kreuzes und der weiteren Einsatzorganisationen: "Sie arbeiten unermüdlich daran, die Bevölkerung zu unterstützen, wo dies möglich ist.“

Hackl hatte übrigens, da ein Ende des Stromausfalls nicht abzusehen war, für die Dienststelle in Judenburg noch ein zusätzliches Notstromaggregat aus Graz angefordert. Die Dienststellen In Judenburg, Fohnsdorf und Obdach sind ja ohnehin notstromversorgt, die Dienststelle in Zeltweg sei nicht vom Stromausfall betroffen.

Auch die politische Landesspitze hatte sich ja schon zur sich Situation geäußert. Landeshauptmann Christopher Drexler und sein Stellvertreter Anton Lang betonten, dass ihr Dank allen Helferinnen und Helfern gilt. "Seit gestern sind hunderte Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren, die allein am gestrigen Tag insgesamt 580 mal ausrücken mussten, unermüdlich im Einsatz. Für diesen Einsatz, der keine Pause kennt, wenn die Sirene heult, möchten wir uns bei allen Feuerwehrkräften recht herzlich bedanken", so Drexler.

Verlass zu jeder Tages- und Nachtzeit

Dass das Rote Kreuz, die Rettungskräfte, die Polizei zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden, zeige laut Lang, dass sich die Steirerinnen und Steirer in jeder Situation auf die Einsatzkräfte verlassen können. "Zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleisten sie die Sicherheit in unserem Land, wofür ihnen unser großer Dank gilt. Natürlich auch allen Landesbediensteten – etwa des Straßenerhaltungsdienstes und der Fachabteilung Katastrophenschutz –, die großartige Arbeit leisten."

Die Monteure der Energie Steiermark arbeiteten auf Hochdruck. | Foto: Energie Steiermark
  • Die Monteure der Energie Steiermark arbeiteten auf Hochdruck.
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Besonders danken die beiden auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Energie Steiermark

Christopher Drexler (r.) und Anton Lang danken allen helfenden Händen in der herausfordernden Situation. | Foto: Land Steiermark/Binder
  • Christopher Drexler (r.) und Anton Lang danken allen helfenden Händen in der herausfordernden Situation.
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Mehr zur Situation:

Am Montag ist in Murau und im Murtal schulfrei

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