Female Leaders Initiative
Frauenquote in Führungspositionen steigt

Die Quote wirkt: Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr Frauen findet man in der Steiermark in Führungspositionen. | Foto: Emma Dau/Unsplash
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  • Die Quote wirkt: Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr Frauen findet man in der Steiermark in Führungspositionen.
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Frauen an die Macht - diese Devise verfolgt die Initiative "FELIN_female leaders initiative", die sich seit 2013 für die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen und einflussreichen Funktionen in der Steiermark einsetzt. MeinBezirk.at liegen die Ergebnisse der umfassenden Studie vorab vor.

STEIERMARK. Soviel vorweg: Es geht bergauf. In der ersten Führungsebene der steirischen TOP 100-Unternehmen liegt der Frauenanteil im Jahr 2023 bei 14 Prozent. Das ist zwar weiterhin ausbaufähig, aber ein Plus von einem Prozentpunkt gegenüber 2021. Seit 2017 erhebt "FELIN_female leaders initiative" alle zwei Jahre den Anteil von Frauen in Führungspositionen. Als Stichprobe dienen die wichtigsten 100 Unternehmen der Steiermark sowie die Beteiligungsgesellschaften des Landes Steiermark und der Stadt Graz. In diesem Jahr wurden in Summe 153 Unternehmen auf ihre Frauenquote in Führungspositionen untersucht.

Verbunden mit der quantitativen Analyse von Frauenanteilen in steirischen Führungspositionen führt FELIN jeweils auch eine qualitative Befragung durch, und die ist im Rahmen der Studie 2023 den Rahmenbedingungen von Gleichstellung von Frauen in Unternehmen gewidmet. "Heuer wollten wir von den Betrieben wissen, welche Gleichstellungsbemühungen und Maßnahmen konkret angesetzt und umgesetzt werden", ließ Geschäftsführerin Christiane Katschnig-Otter kürzlich im Rahmen eines FELIN-Netzwerkevents wissen - MeinBezirk.at berichtete.

Christiane Katschnig-Otter setzt sich für dafür ein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Steiermark zu erhöhen. | Foto: FELIN
  • Christiane Katschnig-Otter setzt sich für dafür ein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Steiermark zu erhöhen.
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Bei den Geschäftsführungen der Top 100-Unternehmen konnte der Frauenanteil um 2 Prozentpunkte von 5 Prozent im Jahr 2021 auf 7 Prozent im Jahr 2023 gesteigert werden. Der Anteil steigt übrigens mit zunehmender Unternehmensgröße: In Kleinbetrieben führen nur 3 Prozent die Geschäfte, in mittleren Unternehmen sind es 6 Prozent und in Großbetrieben sogar 12 Prozent. Trotzdem liegt die Steiermark hier weiter hinter dem Österreichschnitt.

„Zahlreiche Studien belegen, dass gemischte Führungsteams profitabler und Mitarbeiter*innen auch zufriedener sind. In Zukunft wird es noch wichtiger werden mehr Frauen in Führungspositionen zu haben. Frauen bringen mehr Erfolg!“
Bernadette Pöcheim, Leiterin der Abteilung Frauen und Gleichstellung der AK Steiermark

Mehr Aufsichtsrätinnen in der Steiermark

Bei den Aufsichtsrätinnen und Aufsichtsräten der steirischen Unternehmen liegt der Frauenanteil 2023 bei 21 Prozent - ein Anstieg um zwei Prozentpunkte gegenüber 2021. Bei börsennotierten Unternehmen ist der Anteil sogar noch einmal höher: Dort pendelt er sich bei 29 Prozent und damit um 7 Prozentpunkte höher als noch im Vergleichsjahr 2021 ein.

Auch in den Beteiligungsgesellschaften des Landes Steiermark kann sich die Frauenquote sehen lassen: 40 Prozent der Aufsichtsrätinnen und Aufsichtsräte sind Frauen, gleich viele wie auch bereits im Jahr 2021. Noch höher ist der Anteil bei den Beteiligungsgesellschaften der Stadt Graz: Dort liegt der Frauenanteil ebenfalls unverändert seit 2021 bei 44 Prozent.

Nicht nur geschäftsführend sind Frauen verstärkt zu finden, auch auf der Aufsichtsrats- und Vorstandsebene. | Foto: Gabriele Hender/Unsplash
  • Nicht nur geschäftsführend sind Frauen verstärkt zu finden, auch auf der Aufsichtsrats- und Vorstandsebene.
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Eine Verbesserung des Frauenanteils gab es zusätzlich unter den Vorständinnen und Vorständen der Top 100-Unternehmen der Steiermark. Im Jahr 2023 arbeiten 9 Prozent Frauen in dieser Funktion. Das ist ein Plus von 3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021.

„Frauen in Führungspositionen sind mehr als eine immer aktuelle Forderung nach Gleichstellung. Sie sind Leuchttürme für eine gleichberechtigte und solidarische Gesellschaft und damit Vorbilder für unsere Kinder, die die Träger*innen unserer Zukunft", erklärt auch Landesrätin Juliane Bogner-Strauß im Rahmen der Studie.

Hälfte der Unternehmen mit Gleichstellungszielen

Die qualitative Befragung legte offen, dass knapp die Hälfte der Unternehmen Gleichstellungsziele vorweisen und knapp ein Drittel konkrete Frauenförderungs-Maßnahmen. Vor allem flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuungsangebote, aber auch Bewusstseinsbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen wurden in diesem Zuge genannt. Nur 5 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, gar keine konkreten Maßnahmen zur Gleichstellung und Frauenförderung umzusetzen. 

Christiane Katschnig-Otter und Juliane Bogner-Strauß  (v.l) bei der Präsentation der Studienergebnisse.  | Foto: Land Steiermark/Binder
  • Christiane Katschnig-Otter und Juliane Bogner-Strauß (v.l) bei der Präsentation der Studienergebnisse.
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Worauf Frauen laut FELIN achten können:

  • sich Unternehmen bei der Jobauswahl gut ansehen und auf deren Gleichstellungsorientierung achten
  • Stellenbeschreibungen und Kommunikation auf der Webseite
  • die Besetzung der Führungsetagen
  • spezielle Angebote für Frauen (Netzwerke, Mentoring etc.)
  • Einkommenstransparenz und Einkommensberichte
  • freiwillige Verpflichtungen oder angebotene Fortbildungen
  • sich bewerben, auch wenn die Stellenausschreibung nicht zu 100 Prozent passt
  • Chancen ergreifen, vernetzen und sich trauen
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