Zwei Tage ohne Strom
Gemeinde Hausmannstätten "probte" den Ernstfall im Katastrophenschutz

Der Krisenstab in Hausmannstätten übte den Umgang mit einem langandauernden, flächendeckenden Stromausfall. | Foto: Land Steiermark/Robert Binder
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  • Der Krisenstab in Hausmannstätten übte den Umgang mit einem langandauernden, flächendeckenden Stromausfall.
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Die beschauliche Gemeinde Hausmannstätten im Süden von Graz war in den vergangenen beiden Tagen "Schauplatz" für eine groß angelegte Übung im steirischen Katastrophenschutz: Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen übten dabei, wie mit einer Strommangellage umzugehen sei.

STEIERMARK/HAUSMANNSTÄTTEN. Bereits seit dem Vorjahr bereitet sich die Marktgemeinde Hausmannstätten intensiv darauf vor, eine Strommangellage nach den Richtlinien des Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements (SKKM) zu bewältigen. Im Vorfeld wurden schonumfangreiche Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur (Notstromaggregate, betriebseigene Tankstelle, usw.) ergriffen, um gerüstet zu sein.

Bei der Übung wurde auch thematisiert, wie im Falle von flächendeckenden Stromausfällen Informationen bzw. Hilfsersuchen aus Gemeinden und Bezirken an die Landeswarnzentrale Steiermark übermittelt werden können und wie diese weiterverarbeitet werden. | Foto: Energie Steiermark
  • Bei der Übung wurde auch thematisiert, wie im Falle von flächendeckenden Stromausfällen Informationen bzw. Hilfsersuchen aus Gemeinden und Bezirken an die Landeswarnzentrale Steiermark übermittelt werden können und wie diese weiterverarbeitet werden.
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Um diese Maßnahmen nun evaluieren zu können und mögliche Lücken zu schließen, wurde im Rahmen der Übung eine mehrtägige Strommangellage und deren Auswirkungen auf die Kommune beübt. Daran beteiligt waren unter anderen natürlich die Gemeinde, die Freiwillige Feuerwehr Hausmannstätten, die Polizei, die Bezirkshauptmannschaft, die Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung (FAKS) des Landes Steiermark und Vertreter des Österreichischen Bundesheeres.

Das Übungsszenario

Angenommen wurde folgendes Szenario: Am Nachmittag des 18. November kam es in der Steiermark zu einem flächendeckenden Stromausfall. Nach dem ersten Lagebild war klar, dass es in den nächsten Stunden bzw. Tagen zu keiner Behebung des Stromausfalls kommen wird, woraufhin die Gemeinde ihre Notfallpläne aktivierte. In Folge dessen wurde im Marktgemeindeamt der Krisenstab eingerichtet, der während der 24 Stunden dauernden Übung auch über Nacht im Dienst war. Daneben wurde die Notstromversorgung für die essenziellen gemeindeeigenen Gebäude und die Wasserversorgung aktiviert.

Im Zuge der Übung wurde der ausgearbeitete Blackout-Plan der Marktgemeinde beübt. "Wir konnten die Sicherstellung des Betriebes proben und die Handhabung der angekauften
Notstromgeneratoren vertiefen. Im Gemeindegebiet werden im Fall einer Strommangellage Infopunkte mit Personal besetzt, wo die Bevölkerung Informationen bekommt und über die weitere notwendige Hilfestellungen organisiert werden", schilderte Bürgermeister Werner Kirchsteiger.

Hausmannstätten war Schauplatz der landesweiten Katastrophenschutzübung. | Foto: wim/Sator
  • Hausmannstätten war Schauplatz der landesweiten Katastrophenschutzübung.
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Für Personen, deren Hausbrunnen ohne Strom nicht funktionieren, werde zudem an diesen Infopunkten auch Wasser zur Verfügung gestellt. Die Bevölkerung war im Rahmen der Übung eingeladen, mitzuwirken und die Infopunkte aufzusuchen. In weiterer Folge werden die Bürgerinnen und Bürger auch ein Handbuch in Form einer gemeindeeigenen Broschüre zum Umgang mit lang andauernden, flächendeckenden Stromausfällen bekommen.

Informationsflüsse evaluieren und optimieren

"Neben dem Test der kommunalen Vorgehensweisen wurde durch diese Übung auch evaluiert, wie im Falle von flächendeckenden Stromausfällen Informationen bzw. Hilfsersuchen aus Gemeinden und Bezirken an die Landeswarnzentrale Steiermark übermittelt werden können und wie diese weiterverarbeitet werden. Dies ist wichtig, um Problemlagen zu eruieren und Hilfe, so weit wie möglich, dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird", erklärte Harald Eitner, Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung.

"Bei dem in Hausmannstätten beübten Szenario handelt es sich um eine Referenzübung. Die gemachten Erfahrungen werden in die weiteren überregionalen Planungen einfließen."
Katastrophenschutzreferent Harald Eitner

Dementsprechend waren bei der Übung auch Vertreterinnen und Vertreter weiterer Behörden, etwa des Magistrats Graz und der Bezirkshauptmannschaft Liezen, als Beobachter anwesend.

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