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Koordinatorin zieht Bilanz aus herausforderndem Jahr

Seit genau einem Jahr ist Amrita Böker Koordinatorin bei den VinziWerken.  | Foto: VinziWerke
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Als Koordinatorin leitet Amrita Böker seit 1. September 2021 die Geschicke der VinziWerke. Die Aufgabe ist fordernd, denn die Not der Menschen steigt merklich und in alarmierender Geschwindigkeit. Gleichzeitig blickt sie bereits auch auf viel Positives zurück.

GRAZ. Am 1. September 2021 übernahm Amrita Böker von Nora Tödtling-Musenbichler, mittlerweile Direktorin der Caritas Steiermark, die Funktion als Koordinatorin der VinziWerke Österreich. Eine Schonfrist blieb ihr allerdings verwehrt: Mitten im zweiten Corona-Jahr machten sich die Auswirkungen der Pandemie bereits deutlich in der Gesellschaft bemerkbar.

"Die VinziWerke verstehen sich als Auffangnetz für all jene Menschen, denen nirgendwo sonst geholfen wird. Als solches bilden wir für sie oft den letzten Rettungsanker. Das ist eine Aufgabe, die wir sehr ernst nehmen und für die wir auch unkonventionelle Wege einschlagen.“
Amrita Böker.

Die VinziWerke sind 1990 aus der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg entstanden, die sich um jene Menschen kümmert, die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben. | Foto: VinziWerke
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Ein Ausnahmezustand folgt dem nächsten

Die VinziMärkte, die bedürftige Personen mit günstigen Lebensmitteln versorgen, verzeichneten bis zu 40 Prozent mehr Kundinnen und Kunden, immer mehr Personen mit niedrigem Einkommen baten um Unterstützung der VinziWerke. Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs und den daraus resultierenden Teuerungen steuerte Österreich bereits dem nächsten Ausnahmezustand zu, der Leidensdruck unter Armutsbetroffenen stieg merklich und in einer alarmierenden Geschwindigkeit – so die Schilderungen vonseiten der VinziWerke. 

Bereits im Mai 2022 wurde zudem die Anzahl der Hilfesuchenden in der Anlaufstelle VinziTreff vom Vorjahr erreicht. Vor allem in den letzten Monaten würden dazu vermehrt Personen zählen, die stark von den Teuerungen betroffen sind und die Kosten für Energie, Miete oder auch medizinische Versorgung nicht mehr begleichen können. "Wir beobachten, dass auch die Mittelschicht immer stärker armutsgefährdet ist", berichtet Böker und weist darauf hin, dass diese Entwicklungen "alarmierend" seien.

Der Bedarf in den VinziMärkten ist in den vergangenen Monaten stark angestiegen.  | Foto: VinziWerke
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Hinsichtlich etwaiger Schritte, die Landes- und Bundesregierung setzen, um punktuelle Teuerungswellen abzufedern meint sie "das ist natürlich sehr zu begrüßen", führt aber fort: "Auf lange Sicht braucht es allerdings umfassende, nachhaltige und vor allem zielgerichtete Unterstützung der Menschen, die am meisten von den Auswirkungen der Teuerungen betroffen sind."

Auf einem guten Weg

Die Koordinatorin blickt aber auch positiv auf das vergangene Jahr zurück, freut sich über  Erfolge und ist überzeugt: "Die VinziWerke leisten einen wesentlichen Beitrag der Obdach- und Wohnungslosenhilfe und sind auf einem guten Weg, um auch weiterhin Menschen in größter Not auffangen zu können.“ 

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VinziWerke findet die Koordinatorin dankende Worte: "Bei Antritt meiner Stelle als Koordinatorin war mir bewusst, dass diese Aufgabe mit einer großen Verantwortung verbunden ist. Umso mehr bin ich froh und dankbar, dass ich auf das Wissen und die Unterstützung von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zurückgreifen kann."

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