Lurch des Monats
Naturschutzbund will seltene Knoblauchkröte unterstützen

Die Knoblauchkröte ist schwer zu finden. Einerseits, weil sie nachtaktiv ist und sich tagsüber eingräbt, zum Anderen aber, weil sie gefährdet ist. Zu ihrem Schutz hat sie der Naturschutzbund nun zum Lurch des Monats erklärt. | Foto: Georg Haberfellner
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  • Die Knoblauchkröte ist schwer zu finden. Einerseits, weil sie nachtaktiv ist und sich tagsüber eingräbt, zum Anderen aber, weil sie gefährdet ist. Zu ihrem Schutz hat sie der Naturschutzbund nun zum Lurch des Monats erklärt.
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Sie sind selten geworden, doch gehören sie eigentlich zur heimischen Fauna dazu: Die Amphibien des Monats. Mit dieser Aktion will der Naturschutzbund bedrohte Tiere vor den Vorhang holen und zu ihrem Schutz aufrufen. Diesen Monat ist die Knoblauchkröte Lurch des Monats geworden. 

STEIERMARK. Versteckt und doch auffällig – die Knoblauchkröte ist den Großteil des Jahres nachts aktiv, tagsüber vergräbt sie sich im lockeren Boden. Dazu nutzt sie kleine Grabschwielen an den Hinterfüßen, ähnlich einem Maulwurf. Hat man das Glück, sie doch einmal zu entdecken, ist sie an ihren großen, hervorstehenden „Katzenaugen“ und der kontrastreich marmorierten Haut leicht erkennbar. 
Die kleine, gedrungene Kröte wird nur fünf bis acht cm groß, ihre Kaulquappen hingegen erreichen oft die doppelte Größe. In früheren Notzeiten dienten sie öfter als Nahrung und waren damit aufgrund ihrer Größe ein wichtiger Energielieferant. Die Knoblauchkröte lebt in offenen Landschaften und Auwäldern mit lockerem, sandigem Boden.

Eine seltene Beobachtung: Eine in Oberdorf bei Kirchberg an der Raab von unserem Regionauten Bernard Wieser gefundene und fotografierte Knoblauchkröte.  | Foto: Bernard Wieser
  • Eine seltene Beobachtung: Eine in Oberdorf bei Kirchberg an der Raab von unserem Regionauten Bernard Wieser gefundene und fotografierte Knoblauchkröte.
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Zuhause ist sie nicht nur in der Steiermark, sondern auch in Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und  im Burgenland. Die größte Chance, Knoblauchkröten zu sehen, hat man in Regennächten, in denen die Tiere zu den Laichgewässern wandern. Allerdings, um die leisen, unter Wasser abgegebenen, Tok-Tok-Rufe der paarungsbereiten Männchen auszumachen, muss man schon ein geschultes Ohr haben. Nach der kurzen Wasserphase gehen die Kröten wieder an Land, vergraben sich tagsüber und kommen nur in lauen, feuchten und windstillen Nächten an die Oberfläche.

Vor allem der Verlust von Laichgewässern setzt den Knoblauchkröten stark zu. Von daher schützt man die Knoblauchkröte am besten, indem man geeignete, fischfreie Laichgewässer  und angrenzende Landhabitate, idealerweise in Form eines vernetzten Lebensraumverbundes schafft und erhält. Im Rahmen des Projekts "Netzwerk Amphibienschutz" lädt der Naturschutzbund monatlich dazu ein, die heimischen Amphibien besser kennenzulernen.

Projekt „Netzwerk Amphibienschutz“

Der Schutz der heimischen Amphibien ist nicht nur eine Aufgabe für Expertinnen und Experten, sondern eine Herausforderung, der sich jede und jeder stellen sollte. Deshalb hat der Naturschutzbund Österreich ein ehrgeiziges Ziel: die Schaffung einer umfassenden Plattform für den Amphibienschutz.

Vom Naturschutzbund Österreich gibt es einen Folder zur Bestimmung der bedeutendsten Amphibienarten Österreichs anhand ihrer besonderen Merkmale.  | Foto: Naturschutzbund Österreich
  • Vom Naturschutzbund Österreich gibt es einen Folder zur Bestimmung der bedeutendsten Amphibienarten Österreichs anhand ihrer besonderen Merkmale.
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Mit dem Leader-Projekt "Netzwerk Amphibienschutz" soll dazu beigetragen werden, regionale und landesweite Aktivitäten zu vernetzen und zu koordinieren, um bedrohte Arten zu schützen und das Bewusstsein in der Bevölkerung zu erhöhen. Auf der Projekt-Website sind stets aktuelle Informationen über laufende Aktionen und Ereignisse zu finden. Derzeit will man eine interaktive Karte schaffen, auf der bekannte Wanderstrecken der Amphibien markiert sind. Denn wenn man man über Verbreitung und Lebensräume der Amphibien Bescheid weiß, können gezielteSchutzmaßnahmen ergriffen und schnell zu guten Ergebnissen führen. Zudem ist das Projekt neben dem praktischen Nutzen ist auch darauf ausgerichtet, das Bewusstsein für die Bedeutung und Gefährdung von Amphibien zu erhöhen.

Mehr zum Amphibienschutz:

Wenn Kröten, Frösche und Co die Straße queren


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