Ärztekammer Steiermark
Neue Herausforderungen und neuer Präsident der Ärzteschaft
- Die Ärzte Herwig Lindner, Martin Millauer, Michael Sacherer, Moussa, Dietmar Bayer, Peter Schmidt und Gerhard Posch beim Pressegespräch der Steirischen Ärztekammer.
- Foto: Schiffer/Ärztekammer Steiermark
- hochgeladen von Antonia Unterholzer
Im Rahmen eines Pressegesprächs am Dienstag Vormittag (12. April) haben Vertreter:innen der Ärztekammer Steiermark über die Herausforderungen der kommenden Jahre gesprochen. Die Funktion des bisher amtierenden Präsident Herwig Lindner übernimmt ab sofort der Kardiologe Michael Sacherer.
STEIERMARK. Die vergangenen zwei Jahre stellten zweifelsohne eine herausfordernde Zeit für die Steirische Ärztekammer da, denn die Corona-Pandemie hat zu einer hohen Belastung der Gesundheitsberufe geführt. Damit die Ärztinnen und Ärzte die Gesundheitsversorgung der Steirer:innen bestmöglich gestalten können, fordern Vertreter:innen der Ärztekammer attraktivere Arbeitsbedingungen sowie ein entsprechendes Arbeitsumfeld in den Spitälern.
"Nur wenn wir unsere Stärken bündeln, wird die Gesundheitsversorgung in der Steiermark gut bleiben und besser werden."
Michael Sacherer
Work Life Balance auch für Ärzt:innen
Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei dafür essentiell: "Ärztinnen und Ärzte sind auch Mütter und Väter und brauchen Flexibilität", stellte Gerhard Posch, Assistenzarzt am LKH Hochsteiermark, im Rahmen des heutigen Pressegesprächs fest. Die Ärztekammer sei dabei offen für moderne Arbeitsmodelle, die sowohl eine Tätigkeit im Spital
als auch der Niederlassung ermöglichen.
- Work Life Balance sollte es auch für Ärztinnen und Ärzte geben.
- Foto: Unsplash/ Sasun Bughdaryan
- hochgeladen von Antonia Unterholzer
Rückerstattung und Wahlärzte
Dringenden Handlungsbedarf sehen die steirischen Ärzt:innen außerdem hinsichtlich der Einschränkungen der Krankenkassen: Die Limits und Degressionen, die bei den Regelungen zum Rückersatz medizinischer Leistungen gegeben sind, bezeichnet der Leibnitzer Psychiater Dietmar Bayer als "steinzeitlich". "Außerdem ist es absurd wie langsam die ÖGK bezahlt", fügte der Facharzt kritisch hinzu.
"Die Einschränkungen der Krankenkassen, Degressionen und Limite sind steinzeitlich."
Dietmar Bayer
Einen Punkt, den der Facharzt für Innere Medizin, Martin Millauer anspricht, ist dass Wahlärzt:innen oft ihre Versorgungsrelevanz abgesprochen werde. "Ohne sie würde die Versorgung jedoch zusammenbrechen", weiß der Stainzer Wahlarzt. Dass die Österreichische Gesundheitskasse mehr Kassenstellen schaffen will, sieht Millauer nicht nur positiv. Er betont, die Patient:innen seien mit dem kombinierten System sehr zufrieden – problematisch sei bezüglich der Wahlarzt-Regelung vielmehr, wenn die ÖGK den Patient:innen aufgrund eines erhöhten Verwaltungsaufwandes, wie angekündigt weniger rückerstatten würde.
- Der Kardiologe Michael Sacherer ist der neue Präsident der Steirischen Ärztekammer.
- Foto: Schiffer
- hochgeladen von Andrea Sittinger
Es geht nur gemeinsam
Die Vertreter:innen der Ärztekammer sind sich sicher, es brauche einen gemeinsamen Weg, um die Herausforderungen zu meistern, die aktuell und in Zukunft in den Gesundheitsberufen vorhanden wären. "Die Gesundheitsversorgung braucht ein breites Miteinander, kein Gegeneinander", ist sich Michael Sacherer, Kardiologe an der Meduni Graz sicher. Er fungiert ab sofort als neuer Präsident der Steirischen Ärztekammer und löst damit Herwig Lindner an der Spitze ab.
Um ein konstruktives Miteinander umzusetzen, hat die Ärztekammer eine Allianz aus Kolleg:innen gebildet, die mit neuer Energie an die Aufgaben der kommenden Jahre herangehen würden. "Seit heute gibt es keine Fraktionen mehr, sondern nur mehr gemeinsame Anliegen", wird bekräftigt.
Das könnte dich auch interessieren:
MeinBezirk auf
MeinBezirk als
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.