Zukunftsgemeinde Steiermark
Preisverleihung für vorwärtsweisende Projekte

Das Hebammen- und Familienzentrum "Storchennest" in Frohnleiten bescherte ihrer Gemeinde den ersten Platz der Kategorie "Stadtgemeinden".  | Foto: Foto Fischer
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  • Das Hebammen- und Familienzentrum "Storchennest" in Frohnleiten bescherte ihrer Gemeinde den ersten Platz der Kategorie "Stadtgemeinden".
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Die heurige Prämierung "Zukunftsgemeinde Steiermark", diesmal unter dem Motto "Frauen stärken - Lebensräume schaffen", legte das Augenmerk auf steirische Kommunen, die sich mit zukunftsweisenden Projekten z.B. beim Thema Kinderbetreuung auszeichnen. Am Montag, dem 16. Oktober, fand die Siegerehrung des vom Volksbildungswerk organisierten Bewerbs statt. 

STEIERMARK. Die Prämierung "Zukunftsgemeinde Steiermark" brachte heuer elf Preisträgerinnen und Preisträger hervor. Noch dazu wurden zahlreiche Personen für ihre Verdienste geehrt. Jeweils drei Preisträger gab es in den drei Kategorien "Gemeinden", "Marktgemeinden" und "Stadtgemeinden". Dazu kamen zwei Preisträger der Kategorie "Regionen" sowie zahlreiche geehrte in den Kategorien "Besondere Verdienste", "Lebenswerk" und "Verdienste".

Kategorie Gemeinden

In der Kategorie "Gemeinden" kommt der erste Platz aus dem Bezirk Südoststeiermark: Edelsbachbei Feldbach, unter anderem mit dem Projekt "Wir für uns". Das Ziel der beiden Projektträgerinnen und Gemeinderätinnen Tanja Langbauer und MartinaSalchinger ist es, ein frauen- und familienfreundliches Umfeld zu fördern, weshalb sie einige Initiativen in der Gemeinde ins Leben gerufen haben:

  • Der alljährliche Kinderflohmarkt soll Familien finanziell entlasten und die Nachhaltigkeit fördern. 
  • Spannende Ferientage erleben wiederum Kinder mit dem Ferienpass. Hiermit können sie in verschiedenste Vereine, Betriebe und Institutionen kennenlernen, was nicht nur ihr Wissen erweitert, sondern auch die Familien entlastet. 
  • Der erstmals am Weltfrauentag 2022 veranstaltete Frauenstammtisch der Gemeinde Edelsbach entwickelte sich mittlerweile zum Projekt "Wir für uns". In vierteljährlichen Abständen finden unterschiedlichste Aktivitäten statt, wie etwa ein kroatischer Kochkurs, Selbstverteidigungskurse, Strickabende und Firmenbesichtigungen. Die Vortragenden und Vorführerinnen der Kurse sind immer Frauen aus der Gemeinde Edelsbach. 

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Platz zwei ging an die Gemeinde Unterlamm, ebenfalls im Bezirk Südoststeiermark. Hier punktete das Projekt "Eltern-Kind-Bildung". Im Rahmen dessen werden Eltern und Großeltern durch Workshops und gemeinsame Aktivitäten weitergebildet und erleben gemeinsame Stunden mit den Kindern, die den familiären Zusammenhalt stärken. So etwa bei der "Opa-Oma-Universität".

Der dritte Platz ging an Großwilfersdorf-Hainersdorf aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Hier rief Regina Stampfl, Mitarbeiterin des Netzwerks Nächstenliebe des Seelsorgeraums Thermenland die Initiative "Komm, sing mit" ins Leben. Ursprünglich in Zeiten der Pandemie gestartet, um den Menschen eine positive Auszeit zu bieten, finden monatlich offene Singkreise in Hainersdorf statt. Aber auch Besonderheiten wie ein Grillfest oder ein Adventliedersingen standen schon am Programm. 

Die Marktgemeinden

Irdning-Donnersbachtal aus dem Bezirk Liezen sicherte sich den ersten Platz der Kategorie "Marktgemeinden". Hier entstand schon 2019 durch ein Bürgerbeteiligungsprojekt die Idee, ein Familien und Begegnungszentrum zu gründen. 2020 wurde diese von sechs Frauen realisiert: Das Familien- und Begegnungszentrum Finkenhof entstand. Dank ihrer ehrenamtlichen Arbeit werden hier verschiedene Veranstaltungen zur Weiterbildung, vor allem im elementarpädagogischen Bereich, geboten. Dazu kommen Präventivangebote zur Gesundheitsförderung und Angebote für generationenübergreifenden Wissensaustausch. 

Kindern die unterschiedlichen Lebenswelten und Berufe der Region St. Marein (Bezirk Graz-Umgebung) näher zu bringen, hat sich der Verein "Elementares Leben für Alle" (ELLA) zur Aufgabe gemacht. Dieser bietet Ferienprogramme und Freizeitaktivitäten für Kinder in der Gemeinde und hat dieser damit den zweiten Platz der Kategorie "Marktgemeinden" beschert. Geboten werden über 60 Kurse, von Pferdeerlebnistagen über Ausflüge zu Vereinen bis hin zu Schach. 

Platz drei ging in die Marktgemeinde Birkfeld aus dem Bezirk Weiz. Hierfür sind die 2014 gegründeten "Koglhofer Plattlermädl's" verantwortlich. Der Verein ist von anfänglich zehn auf ganze 24 Mitglieder angewachsen und macht neben dem Erhalt der Tradition des Plattlns auf die Frauenpower in der Gemeinde aufmerksam. Regelmäßig wird auch das Kinderplattln veranstaltet, um die nächste Generation für die Tradition zu begeistern.

Das Projekt "Wir für uns" brachte in der Kategorie "Gemeinden" den ersten Platz für Edelsbach bei Feldbach. | Foto: Foto Fischer
  • Das Projekt "Wir für uns" brachte in der Kategorie "Gemeinden" den ersten Platz für Edelsbach bei Feldbach.
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Drei Stadtgemeinden

Das Hebammen- und Familienzentrum "Storchennest" in Frohnleiten (Bezirk Graz-Umgebung) bescherte ihrer Gemeinde den ersten Platz der Kategorie "Stadtgemeinden". Das "Storchennest" begleitet seit sechs Jahren Eltern vom Beginn der Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes. Dabei wird nicht nur eine professionelle und persönliche Begleitung zur Verfügung gestellt, sondern das Team ist auch um die Bündelung und Neuschaffung von Angeboten für Eltern bemüht.
So wird auch zwischen Familien und Eltern in ähnlichen Lebenssituationen vermittelt, um die Gemeinschaftsentwicklung zu stärken. Regelmäßig finden Treffen zum Erfahrungsaustausch statt, wobei sich Eltern und Schwangere vernetzen und informieren können.

An die Stadtgemeinde Kapfenberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ging der zweite Platz. Diese gründete etwa den Sozialverein "ISGS Drehscheibe", welcher als Anlaufstelle für Gesundheit sowie Soziales dient und zahlreiche Veranstaltungen initiiert. So etwa eine "Meet & Talk-Frauengruppe", ein "Sprachencafé" und der "Treffpunkt Familienwohnzimmer". 

Oberwölz
aus dem Bezirk Murau sicherte sich den dritten Platz der Kategorie "Stadtgemeinden". Hier punktete das Blasmusik- und Heimatmuseum Oberwölz, welches sich in der Ausstellung "Frau, Blasmusik, Ehrenamt" mit der Rolle der Frau in der Blasmusik beschäftigt. Damit wird ein Licht auf jene Frauen geworfen, die unsichtbar im Hintergrund agieren, ehrenamtlich mitarbeiten oder auch als Musikerinnen und Förderinnen bei Musikvereinen aktiv sind. 

Leistungen in den Regionen

Nur zwei Preisträger gab es in der Kategorie "Regionen":
Die "Chance B Holding" rief vor zehn Jahren das ProjektFamilienpatenschaften ins Leben. Dieses ist auf Familien ausgerichtet, die stark gefordert, aber im Alltag wenig unterstützt werden. Man richtet sich damit an Elternteile in den Bezirken Weiz und Hartberg-Fürstenfeld. Das kostenlose Angebot ermöglicht es Familien, für ca. drei Stunden pro Woche über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten eine Patin oder einen Paten zur Unterstützung im Alltag zu erhalten. Zurückgegriffen wird dazu auf mittlerweile sage und schreibe 140 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Unterstützt wurden bisher ganze 230 Familien.

Ebenfalls in der Kategorie Regionen ausgezeichnet wurde das Leader-Projekt "Iron Women – Frauen an der Steirischen Eisenstraße". Ziel dessen ist es, durch einen Kulturwandel die Gleichstellung von Frauen zu unterstützen. Die Leistungen von Frauen für die Region und Gemeinden sollen sichtbar gemacht werden, ehrenamtliche Aktivitäten werden gewürdigt, weibliche Vorbilder aufgezeigt und soziale Netzwerke gestärkt. 

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Besondere Verdienste

Für besondere Verdienste wurden drei Frauen ausgezeichnet:
Ulrike Gärtner ist Vereinsvorständin und Geschäftsführerin des Vereins "innova", der daran arbeitet, die Lebenssituation von Frauen und Mädchen im ländlichen Raum der Südoststeiermark und Weiz zu verbessern. Innova bietet bedarfsorientierte Projekte für Frauen und Mädchen aus ländlichen Gebieten, um diese für ein selbstständiges und unabhängiges Leben zu stärken.

Jasmin Holzmann-Kiefer gründete im Jahr 2018 zusammen mit Louis Kiefer und Sieglinde Kleindienst das Veranstaltungsformat "starke.frauen" in Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Museumsverein Eibiswald. Ziel dessen ist es, eine frauenstärkende Kunst- und Kulturszene nicht nur in Eibiswald, sondern auch in umliegenden Regionen zu schaffen. Das Projekt gilt als Drehscheibe zur Förderung und Stärkung von Künstlerinnen.

Ingrid Rupp wurde als dritte Person in der Kategorie "besondere Verdienste" geehrt. Sie ist seit 20 Jahren Vorsitzende der katholischen Frauenbewegung in Wundschuh und gilt dort als Vorbild für viele. Sie setzt sich unermüdlich für ein emphatisches Miteinander innerhalb der Gemeinde ein und bemüht sich dafür, diese insbesondere für Frauen attraktiv zu gestalten.

Ehrungen für Verdienste und Lebenswerk

Für ihr Lebenswerk wurde Herwiga Kubin geehrt. Sie ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der ARGE Volkstanz Steiermark tätig, war bereits Obfrau-Stellvertreterin, Obfrau und Schriftführerin. In ihren Funktionen machte sie unzählige Veranstaltungen überhaupt erst möglich.

Für ihre Verdienste wurden weiters geehrt:

  • Anna Chocholka
  • Heike Dobrovolny
  • Monika Dunkl
  • Ulrike Fejer
  • Roswitha Hafen
  • Dagmar Karisch-Gierer
  • Sieglinde Kleindienst und Louis Kiefer
  • Elisabeth Kogler
  • Maria Kogler
  • Bianca Lambrecht und Tamara Schober
  • Gudrun Maier
  • Regina Paszicsnyek
  • Gottfried Reif
  • Sarah Ruthofer-Kolar
  • Susanne Sacher
  • Eva Scheriau
  • Brigite Seebauer
  • Ilse Thum
  • Erna Zimmermann

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