Volkskulturpreis des Landes Steiermark 2023

Projekt aus Bad Radkersburg ausgezeichnet

Der Volkskulturpreis des Landes Steiermark 2023 geht an das "Dörfer-Projekt des Museums im alten Zeughaus" in Bad Radkersburg. Neun Dörfer der ehemaligen Gemeinde Radkersburg-Umgebung stehen durch die Initiative im Rampenlicht.

GRAZ/BAD RADKERSBURG. Das Land Steiermark vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Volkskulturpreis 2023 für Bemühungen um den Erhalt von identitätsstiftenden Traditionen mit ihren regionalen Ausprägungen. Augenmerk wird dabei auf die Bereiche Wissenschaft, Jugend, sowie (immaterielles) Kulturerbe gelegt. 

Nach eingehender Beratung beschloss die Jury, den diesjährigen Preis an das "Dörfer-Projekt des Museums im alten Zeughaus" in Bad Radkersburg zu vergeben. Das Museum leistete im Zuge der Fusionierung der Stadtgemeinde Bad Radkersburg und der Gemeinde Radkersburg-Umgebung im Jahr 2015 einen innovativen Beitrag: Es wurde ein mehrjähriges Dörfer-Projekt mit dem Ziel initiiert, jedes Jahr eines der neun Dörfer der ehemaligen Gemeinde Radkersburg-Umgebung zu präsentieren. 

Die Begründung der Jury

"Das Dörfer-Projekt ist ein innovativer und gleichzeitig identitätsstiftender Beitrag, mit dem neue Blickwinkel auf die Fusion der Stadtgemeinde Bad Radkersburg mit der Gemeinde Radkersburg-Umgebung eröffnet werden. Es schafft Bewusstsein für das, was die lokale Geschichte ausmacht", so Landeshauptmann Christopher Drexler zum ausgezeichneten Projekt.

Auch die Jury hat den großen Wert des Dörfer-Projekts erkannt: Es leiste nicht nur einen innovativen Beitrag zur Fusion zweier Gemeinden, es veranschauliche auch das Potential kleinerer Museen im Dienst der Gesellschaft und als Orte von sozialer Relevanz - in der Sicherung und Würdigung des kulturellen Erbes, in der Bewusstseinsbildung um die lokale Geschichte, als Herkunftserläuterung und Standortbestimmung einer sich verändernden ländlichen Welt. 

"Nah an den Menschen befördert das Dörfer-Projekt Gemeinschaft und Selbstbewusstsein und liefert eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit der Frage, was Heimat ist. Das Projekt ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, was ohne große Budgets und abseits medialer Aufmerksamkeit mit hohem persönlichem Engagement, fundiertem Wissen und vertrauter Nähe zum Gegenstand gelingen kann."
Mitglieder der Jury

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