Immer mehr Unfälle
So selten tragen Steirer im Straßenverkehr einen Helm

Ein E-Scooter darf maximal 25 km/h fahren. Zu den häufigsten Ursachen von Unfällen zählen unangepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und fehlendes Anzeigen von Abbiegevorgängen.  | Foto: M. Lanou
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  • Ein E-Scooter darf maximal 25 km/h fahren. Zu den häufigsten Ursachen von Unfällen zählen unangepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und fehlendes Anzeigen von Abbiegevorgängen.
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Radfahren hat Hochsaison. Nicht unauffällig: wie häufig kein Helm getragen wird. Dies belegen Zahlen des ÖAMTC. In der Steiermark tragen am meisten  die E-Bike-Fahrerinnen und Fahrer Helm, am wenigsten sind diese bei E-Scootern zu finden. 

STEIERMARK/GRAZ. Mittlerweile sind sie keine Seltenheit mehr: E-Scooter sind Bestand des steirischen Verkehrs. Vor allem in den Städten sorgen sie für Unruhe. Erst kürzlich kam es in Graz zu mehreren Scooter-Unfällen (mehr dazu). 

Wie eine Studie des ÖAMTC zeigt, tragen in Österreich nur zwölf Prozent der E-Scooter-Fahrerinnen und Fahrer einen Helm. Hierbei wurden nicht nur E-Scooter, sondern auch Radfahrende und E-Bikes gezählt. Bei den Messungen in der steirischen Landeshauptstadt kommt man seitens des ÖAMTC auf nur 10 Prozent an Helmträgerinnen und -trägern. Immerhin gibt es in Österreich ja auch keine Helmpflicht. Seitens des KFV und des ÖAMTC betont man allerdings, wie wichtig dieser zum Schuss im Falle eines Unfalls sei. 

Bei Leih-Scootern lag die Helmtragequote de facto bei null, so ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. | Foto: unsplash
  • Bei Leih-Scootern lag die Helmtragequote de facto bei null, so ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.
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Die Gründe für die Unterschiede sind vielfältig: Neben der Fahrzeugart ist die Bedeutung der Strecke als Arbeits- oder Freizeitroute wichtig, auch Aspekte wie Tageszeit, Alter und Förderinitiativen für den Radverkehr spielen eine Rolle. "Erhebungen an Freizeitstrecken brachten bei Radfahrenden eine Helmtragequote von 73 Prozent, an Alltagsstrecken 35 Prozent zu Tage. An Strecken mit überwiegend gemischtem Radverkehr waren es 42 Prozent. Das lässt vermuten, dass ein Helm am Weg zu Geschäfts- oder Büroterminen in der Stadt eher als unpassend und hinderlich empfunden wird als bei privaten Wegen oder ausgedehnten Radtouren, die oftmals in Städten ihren Ausgangs- und Endpunkt haben", so ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.

Alter als relevanter Faktor

Dass die Helmnutzung auch nach Altersklassen unterschiedlich stark ausgeprägt ist, lässt sich anhand der Unfallstatistik für das Jahr 2023 gut erkennen: Die Gruppe der verunglückten 15- bis 24-jährigen Radfahrenden weist mit 34 Prozent die geringste Helmtragequote aller Altersgruppen auf, gefolgt von Seniorinnen und Senioren über 85 Jahre (35 Prozent). Die Gruppe der verunglückten 55- bis 74-Jährigen trug mit 55 Prozent am häufigsten einen Helm.

Insgesamt seien die Zahl der Unfälle mit Personenschaden mit Beteiligung von Rad- und E-Bike-Fahrenden in den vergangenen zehn Jahren um 42 Prozent gestiegen, Alleinunfälle, wie Stürze, nahmen sogar um 112 Prozent zu. Positiv aufgefallen seien dagegen junge Eltern mit E-Lastenfahrrädern samt Kindern, die sehr oft mit Helm unterwegs waren.

Junge Eltern mit E-Lastenfahrrädern seien eine positive Ausnahme und tragen überdurchschnittlich oft Helme.  | Foto: ÖAMTC
  • Junge Eltern mit E-Lastenfahrrädern seien eine positive Ausnahme und tragen überdurchschnittlich oft Helme.
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Um die Sicherheit von Fahrrad-, E-Bike- und E-Scooter-Fahrenden nachhaltig zu erhöhen, muss aus Sicht des ÖAMTC ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden. "Die Infrastruktur muss mit dem steigenden Radverkehrsaufkommen einhergehen – daher sicher und fahrradfreundlich sein. Zudem braucht es eine neue Fahrradkultur sowie ein Miteinander der Verkehrsteilnehmenden. Gleichzeitig sollte ein Helm zur Absicherung getragen werden", betont ÖAMTC-Experte Nosé. Er verweist zudem auf ein kürzlich veröffentlichtes OGH-Urteil, dass auch Minderungen des Schmerzensgeldes bei E-Bike-Fahrenden schlagend werden können, wenn sie keinen Helm getragen haben.

Immer wieder Thema: Soll es für Erwachsene eine Helmpflicht geben? | Foto: unsplash
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Helmpflicht gefordert

Beim KFV sieht man eine erhöhte Gefahr für Erwachsene durch die vermehrte Elektromobilität und fordert eine Helmpflicht für E-Bikefahrerinnen und -fahrer. Wie die Zahlen der ÖAMTC zeigen, tragen diese Fahrerinnen und Fahrer mit 55 Prozent am häufigsten einen Helm. In der Steiermark verzeichnet man sogar eine Helmtragequote von 65 Prozent. Der KFV begründet ihre Forderung damit, dass bei einem Unfall mit dem E-Bike eine Schädel- oder Hirnverletzung ohne Helm siebenmal höher ist als mit. Diese Helmpflicht soll auch für E-Scooter gelten. Nachdem neunzig Prozent der steirischen E-Scooter-Fahrerinnen und Fahrer keinen Helm tragen, würde dies die Mehrheit betreffen. 

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