Eisheilige und Muttertag 2023

So wird das Wetter in der Steiermark

Zwei Italientiefs sorgen in den nächsten Tagen für unbeständiges und niederschlagreiches Wetter in der Steiermark. Warum die Temperaturen gerade rund um den Muttertag häufig in den Keller rasseln, erklärt Meteorologe Christian Pehsl.

STEIERMARK. Fast alle Hobbygärtnerinnen kennen sie, viele Landwirte fürchten sie: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie. Die Eisheiligen, vom 11. bis zum 15. Mai, gehören zu den Klassikern unter den Bauernregeln. Schenkt man ihnen glauben, ist die Wahrscheinlichkeit für Kaltlufteinbrüche und Frostnächte an diesen Tagen besonders hoch. 

Niederschläge und kühle Temperaturen

Und pünktlich an Mamertus winken den Steirerinnen und Steirern in diesem Jahr tatsächlich trübe Aussichten. "Mit dem 11. Mai gelangen wir in den Einflussbereich eines Italientiefs und es kommt unbeständiges Wetter auf uns zu", erklärt Christian Pehsl von GeoSphere Austria (früher ZAMG). Im Laufe des Vormittags breite sich in der Folge in der gesamten Steiermark der Regen aus und es werde bis zum Abend hin durchregnen. Am meisten Regen erwartet Pehsl dabei im Süden. "Hier sind ingesamt rund 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter möglich", so der Wetterexperte.  

Der erste Schwung des Tiefs ziehe in der Nacht auf Freitag ab; der Freitag und Samstag bringe dann zwar keinen Dauerregen mehr, aber dennoch sind zum Start in das Wochenende vielerorts Schauer möglich und es bleibt in den meisten Teilen der Steiermark überwiegend bewölkt. Auch die Temperatur erweise sich mit Höchstwerten zwischen 11 und 17 Grad als gedämpft - die 20-Grad-Marke werde an diesem Wochenende definitiv nicht geknackt, so Pehsl; Minusgrade werde es allerdings auch keine geben. 

Muttertag: Starke Niederschläge im Süden

Wer am Muttertag einen Ausflug oder eine Grillparty geplant hat, sollte die entsprechenden Vorkehrungen treffen, denn der zweite Umschwung mit anhaltenden Niederschlägen kündigt sich ausgerechnet am Sonntag an.

Die größten Niederschlagsmengen mit 20 bis 40 Litern, in einzelnen Regionen sogar mit bis zu 50 Litern pro Quadratmetern sind wiederum im Süden der Steiermark zu erwarten.

"Zum Muttertag greift das nächste Italientief auf die Steiermark über. Die meisten Modellberechnungen gehen davon aus, dass es von Süden her verbreitet zu Regen kommen wird. Aus jetziger Sicht wird es abends dann überall kräftig schütten."
Christian Pehsl, GeoSphere Austria

Bauernkalender & Meteorologie

Doch warum ziehen gefühlt jedes Jahr Kälte und Regen ins Land, wenn der Kalender sich den Eisheiligen nähert? "Im Frühling gibt es immer wieder einmal einen Warmluftschub, meist im April oder Mai. Da die Tage nun auch merkbar länger werden und es dadurch mehr Sonnenstunden gibt, stellen wir uns schon gerne auf den Frühsommer ein", erklärt Christian Pehsl. Drehe die Strömung nun aber wieder auf Nord, erreichen uns kalte Luftmassen. "Und da die Luft im Norden zu dieser Jahreszeit noch wirklich empfindlich kalt sein kann, können die Temperaturen bei uns dann auch im Mai noch auf Null Grad sinken", liefert Pehsl eine meteorologische Erklärung für das Wetterphänomen.

In der Folge sei der durch den Bauernkalender prognostizierte Kälteeinbruch im Mai, der kalendarisch den "Eisheiligen" angelastet werde, "nicht exakt auf diese Tage festlegbar". Der Kaltluftvorstoß könne auch eine Woche früher oder später eintreten. - Heuer werden die Eisheiligen ihrem Namen laut Prognosen allerdings wieder einmal alle Ehre machen: Mit ordentlichen Regenmengen und unterkühlten Temperaturen. 

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