Klimaschutz im Wagerl
Steirische Bio-Betriebe punkten mit Biodiversität

Bis zu 31 Prozent der Treibhausgas-Emmissionen könnten durch einen Warenkorb reich an regionalen Bio-Produkten eingespart werden. | Foto: Tom Paolini/Unsplash
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  • Bis zu 31 Prozent der Treibhausgas-Emmissionen könnten durch einen Warenkorb reich an regionalen Bio-Produkten eingespart werden.
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Der Trend zu Bio-Produkten erfreut nicht nur die österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern, sondern vor allem die heimische Umwelt. Drei steirische Bio-Betriebe wurden nun mit dem "Bio Fuchs"-Innovationspreis von Bio Austria ausgezeichnet. 

STEIERMARK. „Der Griff zum Bio-Produkt zeigt, dass immer mehr Personen auf Klimaschutz am Teller setzen", sagt Thomas Gschier, Obmann von Bio Ernte Steiermark. Denn die Bio-Landwirtschaft schütze den Boden, das Wasser und das Klima gleichermaßen. Ein Blick in den typischen Warenkorb der Steirer:innen zeigt, dass Bio-Lebensmittel beim gegenwärtigen Ernährungsstil ein sehr hohes Klimaschutzpotenzial aufweisen, so sie darin vorkommen:

Die Umstellung auf Bio-Produkte würde rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) einsparen - bis zu 31 Prozent wären es, wenn die konsumierten Bio-Produkte auch noch aus der Region stammen.

Diese Studienergebnisse zeigen, wie sich Bio-Produkte auf das Klima auswirken. | Foto: Zamecnik et al., 2021
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Gschier betont: „Durch die Gründung von Bio-Modellregionen wird nicht nur Bio aus der Region gestärkt und vorangetrieben, sondern auch Klimaschutz betrieben.“ Geänderte Ernährungsgewohnheiten mit insgesamt mehr Bio-Lebensmitteln, ein reduzierter Fleischkonsum und weniger Lebensmittelabfälle hätten die höchsten Treibhausgas-Einsparungen zur Folge.

„Bio-Produkte waren vor wenigen Jahren noch in einem überschaubaren Angebot vorhanden, jetzt sind sie in den Herzen der Menschen angekommen."
Hans Seitinger, Agrarlandesrat

Biologische Landwirtschaft erlebt in der Steiermark einen Aufschwung. | Foto: Robert Wiedemann/Unsplash
  • Biologische Landwirtschaft erlebt in der Steiermark einen Aufschwung.
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Durch die steigende Nachfrage nach biologischen Lebensmitteln sei laut Agrarlandesrat Hans Seitinger die Bedeutung des biologischen Anbaus innerhalb der heimischen Landwirtschaft größer geworden. Nicht zuletzt da die Bio-Landwirtschaft in der Steiermark durch die geplanten Bio-Modellregionen wichtige Impulse bekommt. Eine wichtige Schnittstelle ist der Grottenhof als innovatives Bio-Zentrum und Informationshub der Steiermark.

"Kreislaufwirtschaft und flächengebundene Tierhaltung, damit weitgehend unabhängige Futtergrundlagen für die Tiere sowie Unabhängigkeit von fossilen Grundstoffen – das sind extrem starke und zukunftsweisende Argumente für Bio."
Gertraud Grabmann, Obfrau von Bio Austria

Bio-Fuchs Innovationspreis verliehen

Im Vorfeld der Pressekonferenz wurde von Bio Austria der Innovationspreis "Bio-Fuchs" für herausragende Leistungen vergeben - in diesem Jahr für die besten Errungenschaften in puncto Biodiversität. Platz 1 und Platz 3 gingen an steirische Vorzeigebetriebe.

Die diesjährigen Gewinner:innen des Bio-Fuchs Innovationspreis. | Foto: Johannes Pelleter
  • Die diesjährigen Gewinner:innen des Bio-Fuchs Innovationspreis.
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Der erste Platz und damit der Bio Fuchs geht an den Pur Natur Hof in Eggersdorf bei Graz und an Gelawi Jaklhof in Kainbach bei Graz. Die beiden Bio-Betriebe haben ein gemeinsames Ziel umgesetzt, nämlich gesundes Bio-Gemüse und artgerechte Bio-Tierhaltung zu vereinen. Die Freilandschweine des Pur Natur Hof unterstützen im Sommer am Gelawi Jaklhof beim Gemüseanbau, indem sie die Flächen von unerwünschten Wurzelbeikräutern befreien, die Erde lockern und so alles für den Anbau vorbereiten. Im Herbst geht es für sie dann wieder zurück in den Stall.

Die Freilandschweine des Pur Natur Hofs auf dem Weg zur Feldarbeit. | Foto: Johannes Pelleter
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Eine weitere Auszeichnung sicherte sich Biobauer Ewald Wurzinger mit dem dritten Platz für sein ausgefallenes Vermarktungskonzept „CheeseUS“ für Bio-Käse. In Kooperation mit der Stadtpfarre Hartberg wurde neben der Kirche ein Käseladen eröffnet. So sei es nicht nur gelungen, eine neue Zielgruppe anzusprechen, sondern auch viele Kunden für Bioprodukte zu begeistern. Inzwischen vermarkten auch andere Bio-Betriebe aus der Region ihren Käse im Hofladen von Ewald Wurzinger.

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