Steirische Kulturpolitik setzt Akzente

Appell für Frieden: Der offene Brief wird heute der Öffentlichkeit in Form einer künstlerischen Intervention von Irina Karamarkovic im Zuge des Lendwirbels 2020 in Graz präsentiert. | Foto: KK
  • Appell für Frieden: Der offene Brief wird heute der Öffentlichkeit in Form einer künstlerischen Intervention von Irina Karamarkovic im Zuge des Lendwirbels 2020 in Graz präsentiert.
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Der jähe Stopp des gesellschaftlichen Lebens betrifft auch die Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik: Ursprünglich geplante Projekte für das Frühjahr 2020 können nicht so umgesetzt werden, Einiges muss entfallen, Anderes wird in geeigneter Form umgesetzt werden und wieder Anderes wird einfach neu in Szene gesetzt.

Zeichen für die Erinnerungskultur

Heuer jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges und damit der Tag der Befreiung am 8. Mai zum 75. Mal.
Eine Zahl, die in diesen Tagen durch TV und Rundfunk hallt. Doch was bedeutet das für uns? Und was ist das Ergebnis aus 75 X 8.5.? 75 Jahre später müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Qualität der Freiheit mit der Zeit nicht automatisch zunimmt. Gerade heute ist das Hinterfragen der demokratischer Werte und eine Auseinandersetzung mit der Geschichte und mit den Begriffen wie Freiheit und Frieden notwendiger denn je.
Einerseits ist das Projekt 75 x 8.5. der Ausgangspunkt eines an die Bundesregierung verfassten offenen Briefs, der am 8. Mai 2020 publik gemacht wird. Die Forderung darin ist klar: Der 8. Mai – Tag der Befreiung – muss als fester und beständiger Feiertag in Österreich etabliert werden. Unterzeichner dieser Petition sind bis dato unter anderen Erika Pluhar, Heidrun Primas, Susanne Scholl, Franz Trampusch.
Zudem wird andererseits ebenfalls heute, am 8. Mai 2020 in Kooperation mit Panthersie für Europa auch eine Interview-Serie mit Jugendlichen und älteren Menschen zu den Themen Befreiung, Freiheit und Frieden gestartet. Die entstandenen Hörbilder werden in einem Podcast zu einer Soundcollage vereint.

Klangkunst in vier Ländern

In diesem Projekt von Radio Yerevan geht es um das Überwinden von Grenzen durch die Gleichzeitigkeit von Musik in vier unterschiedlichen Ländern Europas – Österreich, Ungarn, Kroatien und Italien. Alle vier Länder sind in unmittelbarer Nachbarschaft zu Österreich - sind in der Alpen-Adria-Region.
Derzeit kaum erreichbar. Die Idee dieses Klangkunst-Konzertes ist eine Erinnerung, ein Diskurs, ein Aufruf an die grundlegendsten Elemente der Menschheit und der Gesellschaft.

Im Rahmen eines Live-Quartett-Spiels im Radio am 22. Mai verbinden sich vier Künstler mitten in der Corona-Krise via Internet Stream aus ihren Studios in Österreich, Ungarn, Italien und Kroatien in einem akustischen Austausch bestehend aus Musik, Sprache und Klang. Das Stück dreht sich um eine Infragestellung von akustischen Materialien, deren Manipulation, Bedeutung, Anwendung und Ästhetik.

Wachsam bleiben

"Mit diesen Projekten versuchen wir die Situation, in der wir uns befinden, zu hinterfragen, zu beleuchten und natürlich auch Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit zum Auftritt zu geben", erklärt die Geschäftsführerin der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik Sandra Kocuvan. "Die Situation ist so, dass wir wachsam bleiben müssen – es geht um unsere Gesellschaft – um unser Zusammenleben und fordert unsere Solidarität."

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