Inklusive Sprache
Verständliches Gendern in Texten leicht gemacht

Die Verwendung neutraler Bezeichnungen und die Nennung beider Geschlechter ist selbst für Deutschanfängerinnen gut lesbar. | Foto: Joel Muniz/Unsplash
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  • Die Verwendung neutraler Bezeichnungen und die Nennung beider Geschlechter ist selbst für Deutschanfängerinnen gut lesbar.
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Eine neue Studie mit Grazer Beteiligung zeigt, wie Gendern und eine einfache Sprache zusammenpassen und gibt Empfehlungen für das Schreiben in inklusiver Sprache. 

GRAZ/STEIERMARK. Eine einfache Sprache trägt dazu bei, dass tatsächlich alle Menschen Texte von Medien, Unternehmen und staatlichen Einrichtungen lesen und verstehen können. Wie eine aktuelle Studie mit Beteiligung der Universität Graz zeigt, schließen sich eine leicht verständliche Sprache und das Gendern nicht aus. „Texte können genderfair sein, ohne die Verständlichkeit zu erschweren“, so Christopher Ebner, Leiter der Forschungsgruppe. Ziel der Studie war es, herauszufinden, welche Form am besten geeignet ist, um Inklusion zu fördern.

Verständlichkeit erforscht

Im Rahmen der Studie beurteilten die Probandinnen und Probanden die Verständlichkeit von Texten mit verschiedenen Formen des Genderns. Unter ihnen waren auch Menschen mit Lernschwierigkeiten oder solche, die gerade erst Deutsch lernen. Sie überprüften Texte aus drei verschiedenen sprachlichen Schwierigkeitsstufen.

Im Zweifelsfall kann laut der Studie auch immer zum "Gender-Sternchen" gegriffen werden. | Foto: Tim Mossholder/Unsplash
  • Im Zweifelsfall kann laut der Studie auch immer zum "Gender-Sternchen" gegriffen werden.
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Genderfair schreiben

Die Ergebnisse zeigen, dass alle teilnehmenden Personen folgende Formen problemlos lesen und verstehen konnten:

  • neutrale Bezeichnungen, wie "Team" oder "Personal".
  • Nennung beider Geschlechter, wie "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter"

Partizip-Formen mit "-ende", wie z.B. "Mitarbeitende", schnitten dagegen nicht gut ab. Texte mit dieser Gender-Form wurden nicht oder nur schwer verstanden. Auch andere Gender-Formen, wie das Binnen-I oder der Gender-Doppelpunkt schnitten je nach Schwierigkeitsstufe unterschiedlich ab. Ist eine neutrale Bezeichnung nicht möglich, rät die Studie zur Verwendung des Gender-Sterns.

Walburga Fröhlich, Co-Gründerin von capito, freut sich über das Ergebnis der Studie. | Foto: Offscope Media
  • Walburga Fröhlich, Co-Gründerin von capito, freut sich über das Ergebnis der Studie.
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Besonders für die Erstellung leicht verständlicher Texte haben diese Erkenntnisse eine zentrale Bedeutung. „Die neue Studie beweist, dass Verständlichkeit und Barrierefreiheit keine Gründe sein müssen, um auf das Gendern zu verzichten“, erklärt Walburga Fröhlich, Co-Gründerin von capito, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz beim verständlicheren Schreiben helfen.

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