"Von Regenzeit noch weit entfernt"
Warum die Steiermark so verregnet ist

- Seit Wochen gehört der tägliche Regenguss in weiten Teilen der Steiermark dazu. Und - wie das Wochenende vor Augen geführt hat - bleibt es leider auch nicht "bei einfachem Regen".
- Foto: Erik Witsoe/Unsplash
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Die letzten Wochen waren von sehr unbeständigem Wetter und häufigen Regenfällen geprägt. Katastrophaler Höhepunkt waren die schweren Unwetter vom Wochenende in weiten Teilen der Steiermark. Von einer Regenzeit ist man in der Steiermark aber noch weit entfernt, erklärt Meteorologe Martin Kulmer. Verantwortlich für das ungewöhnliche Juniwetter ist das wandelnde Klima, das dem Steirerland sogar noch einen extrem heißen Hochsommer bescheren könnte.
GRAZ/STEIERMARK. Die vergangenen Wochen waren regenintensiv, beinahe täglich regnete es zumindest zeitweise, für die Jahreszeit unüblich und wie die Überflutungen vom Wochenende gezeigt haben, in überaus heftigem und verheerendem Ausmaß.
Von einer Regenzeit, wie sie in tropischeren Gefilden üblich ist, will Meteorologe Martin Kulmer von "Geosphere Austria" aber dennoch nichts wissen: "Von einer Regenzeit sind wir noch weit entfernt. Tatsächlich ist es so, dass wir auch in den nächsten zehn bis 14 Tagen aber sehr wechselhaftes Wetter erwarten." Auf schöne Vormittage sollen regnerische Nachmittage folgen, so der derzeitige Ausblick.
"Wenn die Hitzewelle kommt und es über Wochen trockenes und heißes Wetter gibt, ist die Frage, wie hoch die Temperaturen klettern."
Martin Kulmer, Meteorologe von Geosphere Austria in Graz
Kulmer erklärt weiter, wie das unbeständige Wetter mit dem Klimawandel zusammenhängt: "Es ergeben sich länger anhaltende Witterungsphasen." Wechselten Hoch- und Tiefdruckgebiete in der Vergangenheit oft in einem wöchentlichen Abstand, so hält die Großwetterlage nun über Wochen hinweg. Der Experte nennt die trockene und warme Phase im April, als in Bruck an der Mur die 30-Grad-Marke geknackt wurde, als weiteres Beispiel.
Nach dem Regen kommt die Hitze
Kulmer betont, dass langfristige Vorhersagen, zwar immer "mit einem Körnchen Salz" zu betrachten seinen, ein Hitzesommer aber möglich ist: "In den Niederschlagsprognosen zeigt sich bis in den Juli der Trend zu feuchten Abweichungen. Danach gehe der Trend in Richtung Normalisierung." Die nächste Hitzewelle kommt aber bestimmt, auch hier erwartet der Experte dann eine über mehrere Wochen anhaltende Periode, wo sich die Frage stelle, wie hoch die Zahl am Thermometer dann klettere. Für die Steiermark traditionell ungewöhnliche Wetterereignisse häuften sich in letzter Zeit generell, neben Hitzetagen im April, fegte etwa erst vor etwas mehr als zwei Wochen ein Tornado über Graz hinweg und die Zahl der katastrophalen Unwetter erreichte am Wochenende bekanntlich einen neuen vernichtenden Höhepunkt.

- Eine Gemeinde von vielen, in denen am Sonntag Katastrophenalarm ausgerufen wurde: Neudau wurde bereits zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen durch die Unwetter von Samstag auf Sonntag in voller Härte getroffen.
- Foto: BFV HB
- hochgeladen von Margot Jeitler
Trend für die kommenden Tage
Auch am Montag geht es nass weiter, so bringt eine Kaltfront aus Nordwesten nach und nach zahlreiche Schauer und Gewitter. Ein paar Sonnenfenster gibt es zunächst noch nach Süden hin, auch hier geht es aber wahrscheinlich schon vor Mittag mit teils heftigen Schauern und Gewittern los. Der Nachmittag und Abend wird dann zunehmenden trockener.
Die Temperaturen liegen - je nach Schauern und Gewittern - zwischen 19 und 26 Grad.
Am Dienstag bleibt es mit einem Tief über Norditalien unbeständig. Vor allem bis Mittag können überall teils kräftige Regenschauer durchziehen. Im Tagesverlauf konzentrieren sich die Schauer hauptsächlich aufs Bergland und hören auch am Nachmittag meist auf. Die Temperatur steigt von morgendlichen 11 bis 15 Grad bis zum Nachmittag wahrscheinlich nur auf 15 bis 20 Grad.

- Das Steiermark-Wetter bleibt auch in den nächsten Wochen wechselhaft.
- Foto: RegionalMedien Steiermark
- hochgeladen von MeinBezirk Steiermark
Der Mittwoch ist aus aktueller Sicht ebenso wechselhaft mit der Neigung zu Regen - dies besonders im Bergland. Maximal 15 bis 21 Grad, am mildesten im Südosten.
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