Anleitung vom Experten
Wie brate ich die perfekten Kastanien?

Mit heimischen Kastanien schmeckt es umso besser. | Foto: Pixabay
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  • Mit heimischen Kastanien schmeckt es umso besser.
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Man kann sie nicht nur selbst sammeln, auch die Zubereitung funktioniert hervorragend im eigenen Garten: Kastanien gehören in der Steiermark zum Herbst wie auch die bunten Blätter am Baum. Mit etwas Übung gelingt das Braten - MeinBezirk.at hat die perfekte Anleitung für dich ...

STEIERMARK. Rußige Finger, eine kalte Nase und das unverkennbare Geräusch des Schwenkens der Kastanien in der Pfanne: Das Kastanienbraten ist zu einer richtigen Tradition geworden. Der Thaler Johannes Schantl ist Obmann des Vereins "Arbeitsgemeinschaft Zukunft Edelkastanie" und weiß, wie man die Kastanien perfekt zubereitet – und zwar auf steirische Art. 

Die Vorbereitung

Welche Kastanien eignen sich am besten? Schantl rät dazu, mittelgroße zu verwenden. Außerdem sollte man heimische und steirische Kastanien nutzen. Bevor die Kastanien gebraten werden, sollte man sie etwas abliegen lassen. "Wenn man merkt, dass sie trocknen, kann man sie kurz ins Wasser legen oder vor dem Braten mit Wasser besprühen", erklärt Schantl. 

Sturm und Kastanien gehören einfach zusammen. | Foto: KK
  • Sturm und Kastanien gehören einfach zusammen.
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Zur Sache

Sind die Kastanien bereit, gibt es zwei bekannte Möglichkeiten, sie zuzubereiten: Entweder man schneidet sie vor dem Braten an – oder eben nicht. "Wenn man Kastanien auf die steirische Art brät, dann macht man es, ohne sie anzuschneiden," weiß der Profi. Die meisten Brater in der Südweststeiermark würden diese Methode wählen, bei der man die Kastanien über das offene Feuer hält. Wenn man sie aber doch anschneidet, kann man die steirischen Früchte über der Glut oder auch am Ofen essfertig machen.

Sogar beim Schnitt gibt es Unterschiede: Manche schneiden ein Kreuz, manche wählen nur einen einfachen Schnitt. "Es ist üblich, die Kastanien mit einem Cuttermesser einzuritzen. Wenn ich sie anschneide, verwende ich ein Jagdmesser mit gebogener Klinge, dann kommt man gut über den Rücken drüber", erklärt der Obmann. 

So soll es aussehen: Kastanienbrater Hans Thünauer aus St. Johann i.S. bei der Arbeit. | Foto: Johannes Schantl
  • So soll es aussehen: Kastanienbrater Hans Thünauer aus St. Johann i.S. bei der Arbeit.
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Zurück zur "steirischen Methode" ohne Schnitt: Dafür braucht man eine spezielle Pfanne mit Löchern, die von innen geschlagen wurde. So stehen Zacken nach oben ab und die Schale der Kastanien öffnet sich beim Schwenken automatisch – deshalb müssen sie nicht angeschnitten werden. Beim Rösten am offenen Feuer brauchen die Kastanien dann circa zehn bis 15 Minuten, bis sie fertig sind. Dabei sollte man darauf achten, dass man sie  besonders am Schluss ordentlich schwenkt. 

Die eingeschnittenen Kastanien würden über der Glut länger brauchen - circa 15 bis 20 Minuten. "Es gibt auch große Kastanien - die französischen -, die brauchen noch länger", sagt Schantl. 

Johannes Schantl vom Verein ARGE Zukunft Edelkastanie. | Foto: Gerhard Langmann
  • Johannes Schantl vom Verein ARGE Zukunft Edelkastanie.
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Essfertig und ein Genuss

Die Schale kann schwarz werden, denn sie soll herunterbröseln. Die Kunst ist aber, dass die Kastanien selber nicht schwarz werden. Sind die Früchte dann fertig, sollte man sie in einer Schüssel aufbewahren, die mit einem leicht angefeuchteten Geschirrtuch ausgelegt wird. Ca. vier bis fünf Minuten werden die Kastanien zugedeckt so in der Schüssel liegen gelassen. Sind sie gut gelungen, muss man sie auch so gut wie nicht abschälen - und man kann sich schon den Sturm einschenken.

Lecker: Die Schale löst sich bestenfalls fast vollständig von den Kastanien. | Foto: Peter Löschnig
  • Lecker: Die Schale löst sich bestenfalls fast vollständig von den Kastanien.
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