WOCHE-Serie: Wahre Werte, Teil 3 - Respekt

Stephan Moebius ist Soziologieprofessor an der Grazer Karl-Franzens-Uni. Er begleitet die WOCHE-Serie "Wahre Werte" wissenschaftlich. Anbei seine Erklärungen zu Teil 2 der Serie, der Gerechtigkeit.

Respekt:

Das Wort Respekt kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: Berücksichtigung. Als Wert meint Respekt die Achtung, Wertschätzung, Ehrerbietung und Anerkennung gegenüber einem anderen Lebewesen. Das Gegenteil wären Missachtung, Verachtung und egoistisches Verhalten. Eine Gesellschaft umfasst in der Regel zahlreiche Normen der sozialen Wertschätzung, die aus dem Wert des Respekt abgeleitet sind, zum Beispiel Begrüßungsgesten wie Hände schütteln oder das gegenseitige Grüßen. Dazu gehört bei uns auch der Respekt vor den Grund- und Menschenrechten, etwa, dass man andere Menschen nicht gegen ihren Willen anfasst oder schlecht über sie spricht. Respekt äußert sich zum Beispiel auch darin, dass man nicht nur allen Menschen die gleiche Wertschätzung entgegen bringt, sondern auch deren Teilhabe an allen Arten des gesellschaftlichen Lebens (Arbeitsmarkt, Schulbesuch, öffentliche Verkehrsmittel etc.) gleichermaßen ermöglicht. Kurzum: Respekt ist für das Funktionieren des sozialen Miteinanders wesentlich, aber auch für die eigene Identität. Wie die Soziologie lehrt, ist Anerkennung und soziale Wertschätzung durch Respekt zentral für die Ausbildung von Selbstvertrauen, positives Selbstbild, Selbstwertgefühl und Selbstachtung. Und nur wer sich selbst achtet, kann auch andere achten.

Zitate zum Thema Respekt:

„Man muß den Menschen einen gewissen Respekt entgegenbringen. Das gilt für die Besten genau so wie für alle andern. Denn sich nicht darum kümmern, was die andern über einen denken, ist nicht nur ein Zeichen von Überheblichkeit, sondern auch von völligem Mangel an Kontaktfähigkeit.“
― Marcus Tullius Cicero

Wer will, dass sein Sohn Respekt vor ihm und seinen Anweisungen hat, muss selbst große Achtung vor seinem Sohn haben
– John Locke

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