Land Steiermark zieht Bilanz
Zwei Jahre Ukraine-Hilfe zeigt Solidarität
Am Samstag jährt sich der Angriff auf die Ukraine zum zweiten Mal. Das Land Steiermark zieht deshalb Bilanz zu den Hilfsmaßnahmen: Fast 12.400 Vertriebene wurden in der Steiermark aufgenommen, versorgt und untergebracht.
STEIERMARK. Nur wenige Tage nach dem 24. Februar 2022, als der russische Angriffskrieg auf die Ukraine begann, beschloss das Land Steiermark eine Reihe an Hilfsmaßnahmen, um den Menschen, die sich auf der Flucht befinden, rasch helfen zu können. In der Steiermark löste der militärische Überfall auf das Land eine Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität aus.
Steiermark hat geholfen und hilft
Das Land Steiermark reagierte noch vor der Ankunft erster Kriegsflüchtlinge, bildete einen Krisenstab, setzte einen eigenen Koordinator ein, installierte eine Hotline zur Koordinierung der zahllosen Hilfsangebote aus der Bevölkerung und richtete Ankunftszentren ein. Knapp ein Jahr später zählte das Land gut 10.000 Vertriebene, nach zwei Jahren sind es nun 12.400. Die weitere Bilanz:
- Von der Polizei wurden rund 11.900 Personen aus der Ukraine registriert.
- Mehr als 8.000 Privatplätze zur Unterbringung von Vertriebenen wurden von Steirerinnen und Steirern gemeldet.
- 700 Personen meldeten ihre Bereitschaft, als Pflegeeltern Kinder aus der Ukraine aufzunehmen.
- Aktuell besuchen 1.508 Kinder und Jugendliche eine Schule in der Steiermark, einige Hundert Kinder sind in einer Kinderbildungs- und betreuungseinrichtung.
- Als Sprachfördermaßnahmen kommen Deutschförderkurse und Deutschförderklassen zum Einsatz, dazu viele private und gemeinnützige Initiativen.
"Einmal mehr haben die Steirerinnen und Steirer in den vergangenen beiden Jahren bewiesen, dass sie ein großes Herz für Menschen in Not haben. Im Namen der Landesregierung möchte ich dafür ein ebenso großes Dankeschön sagen. Mein Dank gilt aber auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einsatzorganisationen und den Tausenden Ehrenamtlichen", sagt Soziallandesrätin Doris Kampus.
Hilfe vor Ort von der Steiermark
Auch in der Ukraine wurde und wird geholfen. So wurde beispielsweise im April 2022 ein Saatgut-Transport in die ukrainischen Partnerregionen organisiert und im Mai 2022 zwei steirische Feuerwehrfahrzeuge für die Ukraine gespendet. Im Juni 2023 gab es eine Soforthilfe für Hochwasser in der Krisenregion Cherson: Das Land Steiermark finanzierte insgesamt fünf Schmutzwasserpumpen und ein Flachwasserboot für die ukrainische Region Cherson, die nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms überflutet ist. Das Boot stammt von der Freiwilligen Feuerwehr Apfelberg in der Stadtgemeinde Knittelfeld. Insgesamt beläuft sich die Summe der Hilfsgüter auf rund 40.000 Euro.
Im August 2023 wiederum hatten 100 ukrainische Kinder und ihre Betreuungspersonen im Rahmen einer Ferienaktion die Möglichkeit, einige unbeschwerte Tage in der Steiermark zu verbringen. Die Organisation der Aktion lief über den Verein Kiwanis – das Land Steiermark stellte die Lehrlingshäuser der Landesberufsschulen als Unterkunft kostenlos zur Verfügung.
Für Europalandesrat Werner Amon ist der Zusammenhalt auch ein anderes starkes Zeichen: Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die zunehmenden globalen Unsicherheiten haben uns noch stärker vor Augen geführt, wie wichtig der Zusammenhalt in der Europäischen Union ist. Ich danke allen, die sich in der Ukrainehilfe engagieren – die Steiermark wird sich weiterhin solidarisch mit der Ukraine zeigen", sagt er.
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