Politik-Studie
Junge Menschen zweifeln am Modell "Demokratie"

Wie eine neue Politik-Studie der Unis Graz und Krems zeigt, hegen junge Menschen starke Zweifel an der Demokratie. | Foto: Fotolia/Luminastock
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Nur noch drei Viertel der Menschen unter 30 Jahren halten die Demokratie für die beste Regierungsform. Das ist Ergebnis der jüngsten Befragung für das Demokratie-Radar, die die Universitäten Graz und Krems durchgeführt haben. Befragt wurden rund 4.500 Personen ab 14 Jahren in Österreich.

STEIERMARK. Wie eine neue Politik-Studie der Universitäten Graz und Krems verdeutlicht, zweifeln immer mehr junge Menschen am Modell der Demokratie - und das, obwohl beispielsweise Klimaaktivistinnen und -aktivisten vielfach Instrumente der Demokratie nutzen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. 

„Die persönliche Lebenserfahrung bestimmt unsere politischen Einstellungen mit. Gerade die junge Generation hat – glücklicherweise – keine Zeiten ohne funktionierende Demokratie erlebt, und auch Erzählungen aus der Familie sind sehr selten geworden“, analysiert Katrin Praprotnik, Projektleiterin des Austrian Democracy Labs von der Universität Graz, das Studienergebnis.

Geringes Interesse, wenig Medienkonsum

Dieser jüngsten Befragung für das Demokratie-Radar zufolge geben 41 Prozent der Menschen unter 30 an, sich nicht für die Politik in Österreich zu interessieren. Dementsprechend nutzen sie auch weniger häufig Medien, um sich über die innenpolitischen Ereignisse zu informieren.

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Umgedreht schließt dieses Desinteresse ein generelles Engagement für die Gesellschaft aber keineswegs aus, wie beispielsweise die Klimaaktivistinnen und -aktivisten mit der Blockierung von Straßen oder dem Besetzen von Hörsälen regelmäßig beweisen. 

Wunsch nach Systemumbau

Dazu kommt jedoch außerdem, dass nur mehr 58 Prozent der Meinung sind, dass die Demokratie "sehr gut" oder "eher gut" funktioniert. Vor einem halben Jahr lag dieser Wert bei 61 Prozent, im Frühling/Sommer 2018 sogar noch bei 77 Prozent. Diese Unzufriedenheit mit der Demokratie äußert sich unter anderem in dem mehrheitlichen Wunsch, das politische System grundlegend umzubauen: 63 Prozent der befragten Personen sprechen sich für eine solche Neugestaltung aus. 

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