Erwachsenenbildung
Land Steiermark will Lust am Lernen neu entfachen

Wolfgang Moser (Urania), Bildungslandesrat Werner Amon, Martin Neubauer (WIFI) (v.l.) wollen Erwachsenenbildung neu denken und die Lust am lebenslangen Lernen neu entfachen.  | Foto: Land Steiermark / Binder
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  • Wolfgang Moser (Urania), Bildungslandesrat Werner Amon, Martin Neubauer (WIFI) (v.l.) wollen Erwachsenenbildung neu denken und die Lust am lebenslangen Lernen neu entfachen.
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Unter dem Motto "Erwachsenenbildung neu denken" präsentierte das Land Steiermark eine neue Strategie und einen Aktionsplan zu "Lebensbegleitendem Lernen". Eine neue Lust am Lernen soll geweckt werden. 

STEIERMARK. "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen", heißt es so schön. Oder sollte es besser heißen, "ein ganzen Leben lang"? In der Steiermark wird derzeit intensiv über das Thema Erwachsenenbildung diskutiert. Eine neue Lifelong Learning(LLL)-Strategie "Zukunft der Erwachsenenbildung in der Steiermark" wurde entwickelt. Die Menschen sollen mit Weiterbildung gestärkt werden, um Eigenverantwortung zu übernehmen, an der Gesellschaft teilhaben und diese auch mitgestalten zu können. 

Doch dazu ist es nötig, die Bedeutung der Erwachsenenbildung, die Menschen und Einrichtungen stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken und den Zugang zu erleichtern. Was es brauche, sei eine "neue Lust am Lernen" so Bildungslandesrat und Präsident der Bildungsdirektion Steiermark Werner Amon. Speziell seit Corona habe sich eine gewisse Biedermeierlichkeit eingeschlichen. 

Erwachsenen jenen Alters soll künftig noch besserer Zugang zu Lern- und Weiterbildungsangeboten ermöglicht werden.  | Foto: Symbolbild: unsplash
  • Erwachsenen jenen Alters soll künftig noch besserer Zugang zu Lern- und Weiterbildungsangeboten ermöglicht werden.
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Start einer Veranstaltungsreihe

Um bei den Steirerinnen und Steirern die Lernlust neu zu entfachen, startet das Land Steiermark in enger Zusammenarbeit mit den steirischen Bildungseinrichtungen eine Veranstaltungsreihe, die ein Jahr lang laufen, alle steirischen Regionen einbeziehen und sieben zentrale Themenbereiche behandeln wird. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die sogenannte "Steirische Erklärung der Erwachsenenbildung" ein, die im Mai 2024 präsentiert wird. 

Die sieben Themenbereiche der Veranstaltungsreihe:

  1. Basisbildung und grundlegende Bildungsabschlüsse: Bewusstsein für Basisbildung und das Nachholen grundlegender Bildungsabschlüsse schüren

  2. Erwachsenenbildung in den Regionen: Flächendeckende Weiterbildungsangebote in der Steiermark schaffen und bestehende stärken und bekannter machen

  3. Demokratiebildung: Mehr Weiterbildungsangebote in „politischer Bildung und Demokratie”; Medienkompetenz stärken

  4. Qualität und Innovation: Forschungsprojekte zu künftigen Bildungsherausforderungen initiieren und fördern; Zertifizierung der Erwachsenenbildungseinrichtungen mit dem Qualitätssiegel „Ö-Cert" fördern

  5. Digitaler Wandel und Lernen: Digitale Kompetenzen fördern, Vermittlung von „Lernen lernen", niederschwelliger Zugang zu technologischen Hilfsmitteln

  6. Selbstfürsorge und Zusammenleben: Selbstfürsorge und Selbstliebe fördern und damit die eigene Widerstandsfähigkeit fördern; zum sozialen Austausch anregen

  7. Klimaschutz und Nachhaltiges Handeln: Folgen des Klimawandels bewusst machen, verstehen, aktiv handeln!

Der Auftakt der Veranstaltungsreihe "Erwachsenenbildung neu denken" fand diese Woche im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern aus der Erwachsenenbildung, Netzwerkpartnerinnen und -partnern, Mitwirkenden an der neuen LLL-Strategie sowie Interessierten im Steiermarkhof statt.

Von Demokratie bis Zusammenleben

Die Themenbereiche sind überaus vielfältig. Von Basisbildung bis hin zu Selbstfürsorge. Martin Neubauer, Leiter des Wirtschaftsförderungsinstituts der Wirtschaftskammer Steiermark (WIFI) sieht in der digitalen Bildung einen wichtigen Hebel: "Denn technologisch up to date zu bleiben ist nicht nur bei technischen Ausbildungen wichtig". Die Initiative des Landes, mit LLL-Strategie und Schwerpunktveranstaltungen sind seiner Ansicht nach "ein zentraler Schlüssel für die Menschen in diesem Land, der das Bewusstsein für die Bedeutung digitaler Kompetenzen und den Weg dorthin öffnet."

Für Werner Amon ist neben der digitalen Bildung auch die soziale Kompetenz ein ganz großes Thema.

„Denn ich bin überzeugt davon, dass soziale Kompetenzen, die Art, wie wir miteinander umgehen und wie teamfähig wir sind, immer wichtiger werden. Deshalb beinhaltet unsere Strategie auch den Schwerpunkt Selbstfürsorge und Zusammenleben. Aber auch Demokratiebildung und politische Bildung sind wichtige Schwerpunkte, auf die wir im Rahmen der Weiterbildungsangebote den Fokus legen."
Werner Amon, Bildungslandesrat und Präsident der Bildungsdirektion Steiermark

Ein wichtige Rolle in der Erwachsenenbildung kommt der Demokratiebildung zu.  | Foto: Unsplash / Marcos Luiz Photograph
  • Ein wichtige Rolle in der Erwachsenenbildung kommt der Demokratiebildung zu.
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Auch Wolfgang Moser sieht Erwachsenenbildung als wesentlich für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen. Für den Direktor der Urania sind speziell die Bereiche Demokratiebildung und Klimaschutz und das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Interessen, sozialer Herkunft oder Altersgruppen Themen, die neu gedacht und gestaltet werden müssen. "Dazu braucht es gesichertes Wissen und Entscheidungsfreiheit für jene, die Bildung anbieten, sowie für die Bildungswilligen – also Unabhängigkeit von sozialen, finanziellen und wirtschaftlichen Zwängen", so Moser. 

Hannes Galter, Vorsitzender und Kerstin Slamanig, Geschäftsführerin des Bildungsnetzwerk Steiermark, freuen sich über die gute Zusammenarbeit und Kooperation mit dem politischen Büro und den Einrichtungen der Erwachsenenbildung. "Dieses partnerschaftliche Miteinander auf Augenhöhe ist vor allem deshalb möglich, weil die Politik in der Steiermark erkannt hat, dass die Erwachsenenbildung eine zentrale Rolle bei der Bewältigung künftiger großer Herausforderungen spielt."

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