Grüne Idee fürs Klimaticket
Steirische Pendler sollen günstiger bis gratis fahren

Geht es nach den Grünen, soll besonders für Personen mit einem Einkommen unter 35.000 Euro pro Jahr der Zugang zum öffentlichen Nahverkehr erleichtert werden. | Foto: GKB
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Um noch mehr Menschen für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu gewinnen, nehmen die steirischen Grünen nun Anleihe am Modell unseres südlichen Nachbarbundeslandes und wollen so Steirerinnen und Steirer, die mit den Öffis pendeln besser entlasten: Konkret fordern sie, dass das Klimaticket ebenso wie in Kärnten nach Einkommen gestaffelt kostenlos oder zu reduzierten Kosten angeboten wird.

STEIERMARK. "Wir möchten, dass wirklich jede und jeder in der Steiermark, der auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, sich auch leisten kann, diese zu nutzen", möchte die Grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl an die ökologische und soziale Verantwortung appellieren.
Inspiriert vom Kärntner Modell, setzen sich die steirischen Grünen daher dafür ein, dass auch in der Steiermark das Klimaticket Steiermark nach Einkommen gestaffelt kostenlos oder zu reduzierten Kosten angeboten wird. Dies soll vor allem Personen mit geringerem Einkommen zugutekommen und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs attraktiver machen.

Status Quo in der Steiermark

Aktuell schaut es so aus, dass es in der Steiermark ebenso wie in anderen Bundesländern eine sozial gestaffelte Förderung für Pendlerinnen und Pendler gibt. Diese sogenannte "Pendler:innenbeihilfe" wird zu zwei Drittel vom Land und zu einem Drittel von der Arbeiterkammer Steiermark finanziert, von dieser auch abgewickelt und direkt an die Pendlerinnen und Pendler ausbezahlt, wobei die Förderung immer erst nach Abschluss des Kalenderjahres, also im Nachhinein, gewährt wird. Für die Bemessung der Förderung ist neben der Höhe des Einkommens sowie des Familienstands auch die Distanz des Arbeitswegs maßgeblich – so werden Förderungen erst ab einem Arbeitsweg von 25 km und bis zu einem Maximaleinkommen 35.000 Euro gewährt.

Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl (im Bild mit Verkehrsministerin Leonore Gewessler) würde beim Klimaticket gern das Modell Kärnten in die "Steiermark holen." | Foto: podesser.net
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Modell Kärnten 

Nicht erst bei Kilometer 25 startet in Kärnten die Unterstützung für Pendlerinnen und Pendler, sondern ist je nach Einkommen und Familienstand bereits ab einem Arbeitsweg von 5 km möglich – Einkommens-gestaffelt sogar bis zu einer 100-prozentigen Übernahme der Kosten. Diese Förderung wird somit nicht nur ab einem deutlich kürzeren Arbeitsweg, sondern zudem auch für das aktuelle Kalenderjahr, also im Vorhinein, gewährt.
Ein konkreter Vergleich zeigt, wie sehr die Steiermark hier dem südlichen Nachbarbundesland hinterherhinkt: Während man in der Steiermark mit einem Jahreseinkommen von 19.330 Euro und einem Arbeitsweg von 49 km einmalig 140 Euro ausbezahlt bekommt, erhält man in Kärnten mit demselben Jahreslohn bereits bei einem Arbeitsweg von 5 km ein Kärnten-Ticket im Wert von 399 Euro. 

Modell Kärnten: Wenn man öffentlich anreist, bekommt man je nach Einkommen schon ab 5 km Arbeitsweg 100 Prozent der Kosten des Klimatickets erstattet. | Foto: AK/Land Kärnten
  • Modell Kärnten: Wenn man öffentlich anreist, bekommt man je nach Einkommen schon ab 5 km Arbeitsweg 100 Prozent der Kosten des Klimatickets erstattet.
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Die Grünen werden daher einen entsprechenden Antrag im Landtag einbringen, damit die Kosten für das Klimaticket Steiermark auf Basis des Einkommens und der Familiensituation angepasst werden, um eine breitere Schicht der Bevölkerung zu erreichen. Besonders für Personen mit einem Einkommen unter 35.000 Euro pro Jahr soll so der Zugang zum öffentlichen Nahverkehr erleichtert werden.

"Es geht uns nicht nur um die Förderung des öffentlichen Verkehrs, sondern auch um eine faire Verteilung der finanziellen Lasten."
Sandra Krautwaschl, Kubobfrau der steirischen Grünen

Wenn nachhaltige Mobilität ernsthaft forciert werden solle, "müssen wir auch bereit sein, die notwendigen Anreize zu schaffen", so die Grüne Frontfrau. Die Grünen hoffen auf eine breite Unterstützung im Landtag, um die notwendigen Anpassungen schnell umzusetzen und den steirischen Pendlerinnen und Pendlern eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative bieten zu können.

Die Unterschiede im Detail

  • In der Steiermark wird bei der Unterstützung für Pendlerinnen und Pendler nicht unterschieden, ob die Anreise zum Arbeitsplatz per Auto oder öffentlich erfolgt.

In Kärnten wird hier unterschieden: Wenn man öffentlich anreist, ist die  Einkommensgrenze für eine Förderung höher (€ 35.000 vs. € 31.680). Wenn man  öffentlich anreist, bekommt man je nach Einkommen schon ab 5 km Arbeitsweg 100  Prozent der Kosten des Klimatickets erstattet.

  • Die Höhe der Förderung in der Steiermark beträgt maximal 389 Euro pro Jahr, womit sich ein Klimaticket niemals ausgeht.
  • Die Förderung wird in der Steiermark im Nachhinein, also im Folgejahr, ausbezahlt.
  • In Kärnten erhält man die Förderung schon ab einem deutlich kürzeren Arbeitsweg, und zwar ab 5 Kilometer Anreise.
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