ASFINAG gegen FPÖ
Was das Ende der Autobahnvignette bedeuten würde

Ein "Erfolgsmodell" mit Auslaufdatum? Die steirische FPÖ möchte die Vignette im nächsten Jahr abschaffen. | Foto: ARBÖ
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  • Ein "Erfolgsmodell" mit Auslaufdatum? Die steirische FPÖ möchte die Vignette im nächsten Jahr abschaffen.
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In einer Presseaussendung fordert die steirische FPÖ am heutigen Freitag das "Aus für die Autobahnvignette" im kommenden Jahr. MeinBezirk.at hat bei der zuständigen ASFINAG nachgefragt, was das für die heimische Infrastruktur heißen würde. 

STEIERMARK. Auf den österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen gilt seit 1997 Vignettenpflicht. Jeder PKW, jedes Motorrad und auch jedes Wohnmobil bis 3,5 Tonnen muss bei der Auffahrt auf eine Autobahn oder Schnellstraße eine Vignette geklebt haben bzw. kann diese seit 2018 auch vorab online gekauft werden.

"In Österreich besitzen mehr als 98 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer eine Vignette, zwei Drittel davon haben eine 'Digitale Vignette'", erklärt Walter Mocnik von der ASFINAG auf Anfrage von MeinBezirk.at. Im Jahr 2021 wurden bislang etwas mehr als 4,1 Millionen Jahresvignetten für PKW verkauft. Daneben gibt es auch noch jene Vignetten, die für einen kürzeren Zeitraum gelten: etwa für 10 Tage oder auch für 2 Monate. 

Jedes Auto und Motorrad braucht auf österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen eine gültige Vignette. | Foto: Pixabay
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Entlastung für Autofahrerinnen und Autofahrer

Der steirischen FPÖ ist die Vignette aber neuerdings ein Dorn im Auge. Vor allem Pendlerinnen und Pendler, die auf ihr Auto angewiesen sind, seien bereits aufgrund der hohen Spritkosten mit finanziellen Problemen konfrontiert und bräuchten eine Entlastung. Nicht die erste Forderung in diese Richtung, bereits in der Vergangenheit dachten die Freiheitlichen unter anderem über eine Steuersenkung auf Benzin und Diesel nach.

Die neue Idee der Freiheitlichen: Im kommenden Jahr 2023 soll ganz auf die Autobahnvignette verzichtet werden. Immerhin würde diese heuer bereits 93,80 Euro kosten. Allerdings, so die Forderung, soll diese Ersparnis nur Österreicherinnen und Österreichern zugute kommen. „Unser Vorschlag, dass Österreicher 2023 keine Vignette brauchen, um die heimischen Autobahnen benutzen zu dürfen, wäre ein weiteres wichtiges Zeichen gegen die enorme Teuerungswelle. Türkis-Grün betreibt nachweislich eine autofahrerfeindliche Politik“, sagt Mario Kunasek.

Mario Kunasek sucht nach Möglichkeiten, Autofahrerinnen und Autofahrer zu entlasten.  | Foto: FPÖ-Steiermark
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Nachteil für heimischen Straßenerhalt

Was aber würde das Aus der Vignette im Jahr 2023 bedeuten? "Alle Einnahmen aus dem Vignettenverkauf fließen in die Erhaltung und Verbesserung der Infrastruktur und dienen der Verkehrssicherheit", stellt Mocnik klar. Die Gesamteinnahmen aller verkauften Vignetten betragen immerhin rund 477 Millionen Euro (Stand 2021). Die Vignette sei ein "europaweites Best-Practice-Beispiel", das auch bereits von anderen Staaten übernommen wurde - darunter Slowenien, Ungarn und auch die Schweiz.

Im Vergleich zu anderen Maut-Modellen, wie etwa in Italien und Kroatien, sei es fair und vergleichsweise günstig: "Um 25 Cent pro Tag kann man jede Autobahn und Schnellstraße in Österreich benutzen", rechnet Mocnik vor. Die Vignettenpreise werden übrigens mit Verordnung des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Finanzen festgelegt. Ob der Vorschlag der steirischen FPÖ dort Gehör findet, bleibt offen.

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