Welttag des Buches
Ein Tag der Literatur und Lesenlernen im Erwachsenenalter

Foto: JessBaileyDesign auf Pixabay
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ÖSTERREICH. Am 23. April 2024 feiern wir zum 29. Mal den Welttag des Buches und des Urheberrechtes. Es ist ein Festtag des Lesens, der Bücher, der Kultur des geschriebenen Wortes und der Rechte von Autoren und Autorinnen. Nur was macht man, wenn man nicht lesen kann? Immerhin gibt es rund eine Million Personen in Österreich, die nicht ausreichend lesen und schreiben können.

Welttag des Buches - Geschichte des 23. April

Der weltweite Aktionstag wurde im Jahr 1995 von der UNESCO eingerichtet. Seitdem werden in Österreich jedes Jahr am 23. April Lesungen und Buchschenkungen veranstaltet. Das Lesen wird im großen Stil gefeiert. Der 23. April hat allerdings eine katalanische Tradition, die noch viel weiter zurückliegt. Denn dieser Tag wurde im Jahr 1926 zum ersten Mal gefeiert.

Am 7. Oktober 1926 wurde der Geburtstag des Autors Miguel de Cervantes (1547-1616) in Barcelona im großen Stil gefeiert. Die Idee dafür hatte das Verlagshaus des Autors, welches Cervantes ehren und gleichzeitig den Verkauf seiner Bücher steigern wollte. Im Jahr 1930 wurde der Tag des Buches dann auf den 23. April – den Todestag Cervantes‘ und William Shakespeares (1564-1616) – verschoben. Seitdem wird der 23. April im spanischen Katalonien als Tag des Buches gefeiert.

Der 23. April war aber schon früher als Tag der Rosen oder Georgstag (Diarda de Sant Jordi) bekannt. Denn der Heilige Georg, dessen Namenstag der 23. April ist, ist der Volksheilige Kataloniens. Georg war ein Soldat, der am 23.April 303 n.Chr. von Römern geköpft wurde. Über die Jahrhunderte hinweg wurde eine Sage um Georg gesponnen. Der Heilige Georg (in Form eines Ritters) soll einen Drachen erschlagen und eine Prinzessin gerettet haben. Als er den Drachen tötete, erwuchs angeblich ein Rosenbusch aus dem Blut des Drachens. Eine der Rosen soll Georg dann der Prinzessin geschenkt haben.

Heutzutage wird der 23. April in Katalonien also als Tag der Rosen (als Zeichen für die Liebe) und der Literatur gefeiert. Es werden sowohl Rosen als auch Bücher an diesem Tag verschenkt.

Rosen werden in Österreich am 23. April nicht verschenkt. Dieser Tag bleibt aber zumindest dem Buch gewidmet. Und so feiern wir das Lesen, indem wir Bücher verschenken, besonderen Lesungen lauschen oder uns einfach Zeit fürs Lesen nehmen. Nur was macht man denn jetzt, wenn man nicht lesen kann?

„Was heißt denn, du kannst nicht lesen?“

Da es in Österreich eine neunjährige Schlupflicht gibt, würde man vielleicht meinen: „Lesen und Schreiben kann doch jeder Mensch“. Dem ist aber definitiv nicht so.

Rund eine Million Menschen in Österreich können nicht ausreichend lesen und schreiben.

Das wurde im Rahmen der PIAAC-Studie festgestellt, welche 2013 veröffentlicht wurde. In der Studie wurde die Lesekompetenz der österreichischen Bevölkerung im Alter von 16 und 65 Jahren getestet. Das Ergebnis: 17,1 Prozent können nicht ausreichend lesen. Das ist jede 6. Person im Alter zwischen 16 und 65 Jahren. Oder anders gesagt: Das sind 966.700 Menschen in Österreich. Die Studie zeigt auch, dassdie größte Gruppe mit nicht ausreichenden Lesefähigkeiten Personen mit deutscher Erstsprache sind (636.600 Personen). 330.100 Personen haben andere Erstsprachen.

Die Ergebnisse der zweiten PIAAC-Studie werden Ende 2024 erwartet.

kostenlose Kurse für Alphabetisierung und Basisbildung

In Österreich wohnhafte Personen können Kurse für Alphabetisierung und Basisbildung kostenlos besuchen. In ganz Österreich gibt es kostenlose Angebote! Gefördert werden diese Angebote im Rahmen der Bunde-Länder-Initiative „Initiative Erwachsenenbildung“ (IEB).

An wen richten sich diese Angebote?

  • Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren
  • Personen mit und ohne Migrationshintergrund
  • Personen, die nicht (ausreichend) lesen oder schreiben können
  • Personen, die Grundkompetenzen neu erlernen, auffrischen oder erweitern wollen


Was fällt unter diese „Grundkompetenzen“?

In jenen Angeboten, welche von der IEB gefördert werden, liegt der Fokus vor allem auf den Kompetenzbereichen

  • Lernkompetenzen,
  • Kompetenzen in der deutschen Sprache,
  • mathematische Kompetenzen,
  • digitale Kompetenzen und
  • grundlegende Kompetenzen in Englisch.

Kurse finden

Das ALFATELEFON Österreich berät Sie kostenlos und unverbindlich rund um das Thema Basisbildung in Österreich und unterstützt bei der Suche nach Kursen.

Tel. 0800 244 800 oder office@alphabetisierung.at
Montag bis Donnerstag 09:00-16:00 und Freitag 09:00-14:00

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