Eingeloggt bei Microsoft und abgehoben bei Boeing

Wo Windows und Co. seinen Ausgang nahmen: Die Delegation vor dem Microsoft Headquarter in Redmond/Seattle. | Foto: KK
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  • Wo Windows und Co. seinen Ausgang nahmen: Die Delegation vor dem Microsoft Headquarter in Redmond/Seattle.
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Spielerisch könnte man den Zugang nennen, den der "Software-Dinosaurier" Microsoft gewählt hat, um seinen Besuchern die Welt von Windows, XBox, Outlook und Skype näher zu bringen. Das knapp 130.000 Mitarbeiter zählende Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Redmond, einem Vorort von Seattle. Jährlich werden 90 Milliarden Dollar Umsatz erarbeitet.
Wenig überraschend ist es eine Unmenge an Bildschirmen und Laptops, die den Besucher in der Zentrale erwarten, von denen spielt wiederum jeder einzelner ein "besonderes Stückerl". Neben den Klassikern wie den verschiedenen xBox-Stationen sind es besonders zwei Gadgets, die die Teilnehmer der steirischen Delegation in ihren Bann ziehen: Während ein Bildschirm nach einer vorherigen Gesichtserkennung das Alter, das Geschlecht sowie den Gemütszustand des Betrachters erfasst, wird man beim zweiten dem Aussehen nach einer bestimmten Hunderasse "zugeteilt". Abgesehen davon, dass natürlich nicht jeder mit der zugedachten Hunderasse glücklich ist, macht sich hier schon der schmale Grat bemerkbar, auf dem man sich zwischen Datenschutz und Sicherheit im Internet bewegt.
"So spannend das ist, macht mir diese Gesichtserkennung schon etwas Angst", bemerkt ein Delegationsteilnehmer nachdenklich.

Sicherheit ist alles

Tatsächlich ist das Thema Sicherheit und Cyberkriminalität eine der größten Herausforderungen, mit denen sich Microsoft aktuell auseinandersetzt. In Österreich ist übrigens laut einer aktuellen Studie bereits jedes zweite Unternehmen Opfer einer Cyberattacke geworden. "Ich werde daher künftig einen meiner Schwerpunkte auf den Bereich Cyberkriminalität legen", erklärt die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. "Vor allem im Tourismus können derartige Attacken und Erpressungsversuche weitreichende Folgen haben." In Graz war zuletzt ein Hotel in Bedrängnis geraten, da die Chipkarten der Gäste nach einem Hackerangriff nicht mehr funktionierten.

Wo Flugzeugen Flügel wachsen

Nur einige Meilen von Microsoft entfernt liegt in Everett die Boeingwerft. Hier werden auf einer Fläche von insgesamt 40 Hektar die Modelle 747, 767, 777 sowie 787 gefertigt. Bei der Führung durch die gigantischen Hallen wirkt der Betrieb ungemein ruhig und man fragt sich: "Wo stecken die tausenden von Mitarbeitern, die hier arbeiten sollen?" Tatsächlich werden die Führungen durch die Betriebshallen (alleine die Tore sind 25 Meter hoch und bis zu 105 Meter breit!) während der Schichtwechsel durchgeschleust, um einerseits die Produktion nicht zu stören und weil andererseits der Lärm jede Informationsweitergabe verhindern würde.
Pro Tag laufen in Everett zwei bis drei große Flieger vom Stapel, diese werden entweder für die zivile Luftfahrt oder als Frachtmaschinen genutzt. 

Roboter üben an ausgemusterten Maschinen

Werden alte Maschinen von den Fluglinien ausgemustert, "landen" sie teilweise wieder bei Boeing. "Daran können nämlich die Roboter üben, die Teile richtig zusammenzubauen. In der Originalproduktion wäre das zu teuer," erfährt man während der Führung. Bevor die Flieger endgültig ausgeliefert werden, starten zuerst die Ingenieure zu einem Jungfernflug, dann darf der Kunde einmal fliegen und erst, wenn dann alles passt, verlässt das jeweilige Boeing-Modell die Werft.
Die Flieger werden übrigens von der ersten Schraube bis zum letzten Schriftzug bei der Lackierung in Everett hergestellt. Das skurrilste Motiv das jemals eine Boeing verziert hat? "Das war wohl die Disney Star Wars-Figur 'r2d2'", schmunzelt der Boeing-Lotse.

Und hier geht's zur Boeing 787-9 Dreamliner-Produktion im Schnelldurchlauf.

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