Landwirtschaftskammer
Sorge um die heimischen Biogasanlagen wächst

Am Donnerstag wird über die Lösung der heimischen Energie entschieden. Die steirische Landwirtschaftskammer macht sich sorgen, dass die Biogasanlagen keine Zustimmung finden. | Foto: Energiepark Bruck/Leitha
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  • Am Donnerstag wird über die Lösung der heimischen Energie entschieden. Die steirische Landwirtschaftskammer macht sich sorgen, dass die Biogasanlagen keine Zustimmung finden.
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Am Donnerstag soll per Parlamentsbeschluss entschieden werden, wie es um die heimische Energie steht und weitergehen wird. Ziel ist es, bis 2030 mindestens 9,75 Prozent der in Österreich verkauften Gasmengen durch erneuerbare Gase zu ersetzen. Die steirische Landwirtschaftskammer sorgt sich, dass die Biogasanlagen aber kein Thema spielen werden und appellieren deshalb an die Regierung. 

STEIERMARK. Der Entwurf des "Erneuerbaren Gas-Gesetzes", das am Donnerstag im Parlament beschlossen wird, sieht vor, dass knapp zehn Prozent aller verkauften Gasmengen in Österreich bis zum Jahr 2030 auch "made in Austria" sein sollen. Die heimische Produktion von Biogas soll also ausgebaut werden – vor allem, um die Unabhängigkeit vom russischen Gas zu erhalten und somit für Wertschöpfung hierzulande zu sorgen. Überdies würde Österreich das Klimaziel erreichen und keine Strafen von rund "acht Milliarden Euro", so die Landwirtschaftskammer, bei Nichterfüllung fürchten müssen.

Der Vorschlag wurde schon auf den Tisch gelegt, nun braucht es aber eine Zweidrittel-Mehrheit, um den Biogasanlagen eine Zukunft zu geben.  | Foto: BioG
  • Der Vorschlag wurde schon auf den Tisch gelegt, nun braucht es aber eine Zweidrittel-Mehrheit, um den Biogasanlagen eine Zukunft zu geben.
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Für den Beschluss ist eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich. Nun fürchtet die Landwirtschaftskammer aber, dass es doch noch zu einem Aus des Entwurfes für die Biogasanlagen kommen könnte. 

Kleines Kraftwerk für jeden

Biogas wird vonseiten der Landwirtschaft als "Multitalent" tituliert – Energie, die sozusagen vor der Haustür wächst und gespeichert werden kann. Biogas ist Methangas, das aus dem Strom, Wärme und Kälte erzeugt werden kann, die Biomasse dazu wächst auf den Feldern, den Wiesen und den Misthaufen. Es wird aus Reststoffen gewonnen. "Jedem Misthaufen sein Kraftwerk – das wird mit dem Erneuerbares-Gas-Gesetz jetzt Realität. Die Idee ist bestechend einfach. Statt russischem Erdgas setzen wir in Österreich auf heimisches Biogas, das die Landwirtinnen und Landwirte selbst produzieren können", sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Aus jedem Misthaufen kann die Energie gezogen werden. | Foto: Annamarie Doblander
  • Aus jedem Misthaufen kann die Energie gezogen werden.
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In der Steiermark gibt es insgesamt 37 Biogasanlagen, würde das Aus kommen, wären 20 davon betroffen. Bestehende Einwände, wonach letztlich Grüngas mehr koste als Fossilgas, widerlegt Hannes Hauptmann, Sprecher der steirischen Biogas-Anlagenbetreiber: "Die Haushalte und KMUs brauchen keine Angst zu haben, dass die Gasversorgung spürbar teurer wird. Denn im Gesetzesvorschlag sind Mechanismen eingebaut, um etwaige Mehrkosten abzufedern." Und er fügt hinzu:

"Es ist zermürbend! Wir wurden 2021 verpflichtet, ab 2026 unser Grüngas ins öffentliche Gasnetz einzuspeisen. Doch das versprochene Gesetz wurde immer auf die lange Bank geschoben."
Hannes Hauptmann, Specher der Biogas-Anlagenbetreiber

Versorgungssicherheit gewährleistet

Unterstützung bekommt die Landwirtschaftskammer auch von der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. Laut dieser liegt der aktuelle Biogas-Verbrauchswert in Österreich bei 0,15 Prozent, obwohl 53 Prozent möglich wären. Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000, sagt dazu: "Wenn wir jetzt den Ausbau von erneuerbarem Gas aus nachhaltigen Quellen beschließen, dann hilft uns das bei der Erreichung der Klimaziele, macht uns unabhängig von russischen Gaslieferungen und stärkt die Versorgungssicherheit mit Energie."

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