Appell der WKO und IV-Steiermark
Steiermark braucht gut angebundenen Flughafen

Ein gut angebundener Flughafen Graz sei für die Wettbewerbsfähigkeit der Steiermark essenziell. | Foto: wolfganghummer.com/Flughafen Graz
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  • Ein gut angebundener Flughafen Graz sei für die Wettbewerbsfähigkeit der Steiermark essenziell.
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Die Wirtschaftskammer Steiermark (WKO) und die Industriellenvereinigung Steiermark (IV) sind davon überzeugt, dass die Steiermark in Sachen Wettbewerbsfähigkeit einen gut angebundenen Flughafen Graz braucht. So fordern sie von der steirische Landespolitik unter anderem, den Bau eines Bahnhofes am Flughafen zu forcieren. 

STEIERMARK/GRAZ. Die Erreichbarkeit der Steiermark ist die große Achilles-Ferse im Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit der innovativsten Standorte Europas. Eine attraktive Fluganbindung ist gerade für innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen essenziell. Die sogenannte „multimodale Erreichbarkeit“ wurde erst jüngst in einer Studie von Joanneum Research als Schwachstelle des Süden Österreichs, also der Steiermark und Kärntens, identifiziert. Umso wichtiger ist es aus Sicht der Wirtschaftskammer Steiermark (WKO) und der Industriellenvereinigung Steiermark (IV), an dieser Schwachstelle konsequent zu arbeiten, um im Wettbewerb der Innovationsregionen aufschließen zu können.

„Das Infrastrukturministerium ist gefordert, mit einem Bahnhof am Flughafen Graz rasch einen überfälligen Beitrag zur Sicherung der Attraktivität und Zukunftsfähigkeit des Standortes Steiermark zu leisten. Das ist ein standortpolitisches Anliegen der gesamten Region Süd-Österreich.“
Stefan Stolitzka, Präsident der IV-Steiermark

Stefan Stolitzka, Präsident der IV-Steiermark: „Das Infrastrukturministerium ist gefordert, mit einem Bahnhof am Flughafen Graz rasch einen überfälligen Beitrag zur Sicherung der Attraktivität und Zukunftsfähigkeit des Standortes Steiermark zu leisten.“ | Foto: Jörgler
  • Stefan Stolitzka, Präsident der IV-Steiermark: „Das Infrastrukturministerium ist gefordert, mit einem Bahnhof am Flughafen Graz rasch einen überfälligen Beitrag zur Sicherung der Attraktivität und Zukunftsfähigkeit des Standortes Steiermark zu leisten.“
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„Die nun angekündigte Errichtung eines Bahnhofs am Flughafen Hörsching bei Linz ist standortpolitisch für Oberösterreich mehr als nachvollziehbar. Und sie zeigt auf, dass die bisher vorgebrachten Argumente gegen einen Bahnhof an der neuen Südbahnstrecke am Flughafen Graz ins Leere gehen. Was in Oberösterreich selbstverständlich ist, muss es auch in der Steiermark sein“, unterstreicht der steirische WKO-Präsident Josef Herk. Insbesondere, wenn man die Größenordnung der beiden Flughäfen miteinander vergleicht: Während in Linz circa 230.000 Passagiere pro Jahr abheben, sind es in Graz mehr als dreimal so viele. Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung appellieren daher an die steirische Landespolitik, mit der Forderung nach dem Bau eines Bahnhofes am Flughafen Graz nicht locker zu lassen.

Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark: „Die bisher vorgebrachten Argumente gegen einen Bahnhof an der neuen Südbahnstrecke am Flughafen Graz gehen ins Leere.“ | Foto: Michaela Lorber
  • Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark: „Die bisher vorgebrachten Argumente gegen einen Bahnhof an der neuen Südbahnstrecke am Flughafen Graz gehen ins Leere.“
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Gegenargumente gehen ins Leere

Argumente, die gegen die Stärkung von Regionalflughäfen vorgebracht werden, können einerseits nicht gegen die Steiermark alleine geltend gemacht werden und würden andererseits auch ins Leere gehen – was eine aktuelle Studie von Höffinger Solutions belege. An der Verbindung Graz-Wien festgemacht, kommt diese Studie zum Ergebnis, dass der erhoffte ökologische Effekt im Falle einer Streichung ausbliebe. Mehr als 98 Prozent der Passagiere von Graz nach Wien sind Umsteigepassagiere. Wien ist als Umsteigeflughafen für die steirische Wirtschaft, die Industrie und den Tourismus von großer Bedeutung. Eine Streichung würde lediglich den Flughafen Wien schwächen und ein Ausweichen auf andere (deutsche) Hubs erzwingen. Bei einer Einstellung der Graz-Wien Flüge würden somit neben dem Standort Steiermark vor allem der Flughafen Wien und auch die betroffenen Airlines verlieren.

WKO und IV-Steiermark begrüßen einen Bahnhof am Flughafen Graz. | Foto: Flughafen Graz
  • WKO und IV-Steiermark begrüßen einen Bahnhof am Flughafen Graz.
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Eine Verlagerung der Passagiere auf die Bahn würde auch nach der Fertigstellung des Semmering-Basistunnels nur zu einem äußerst geringen Teil erfolgen. Für die wichtigen Tagesrandverbindungen (Abflüge ex Wien ab 7 Uhr) werde es realistischerweise keine Anreisemöglichkeit aus Graz mit der Bahn geben. „Der Großteil der Passagiere würde ab Graz über andere Umsteigeflughäfen, etwa Frankfurt, München, Zürich oder Amsterdam fliegen. Teile des Passagieraufkommens werden auf Individualverkehr umsteigen und mit dem Auto zu alternativen Abflughäfen wie Wien, Laibach oder Zagreb fahren. Damit wird Wertschöpfung ins Ausland verlagert und CO2-Emissionen lediglich verschoben“, betonen Herk und Stolitzka.

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