IMAS-Vorsorgestudie
Steirer setzen weiter auf das gute alte Sparbuch

Das Sparbuch bleibt in der Steiermark mit 62 Prozent die beliebteste Sparform, gefolgt von der Lebensversicherung (48 %) und dem Bausparen (38 %). | Foto: MEV
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  • Das Sparbuch bleibt in der Steiermark mit 62 Prozent die beliebteste Sparform, gefolgt von der Lebensversicherung (48 %) und dem Bausparen (38 %).
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Das Bedürfnis nach Stabilität und einer gewissen Sicherheit hat bedingt durch die zahlreichen Krisen der letzten Jahre zugenommen. Diese spiegelt auch eine aktuelle Umfrage von IMAS International wider, die das Vorsorgeverhalten der Steirerinnen und Steirer beleuchtet. Mit  klaren Ergebnissen: Der Klassiker der Sparformen, das Sparbuch ist noch immer in und knapp zwei Drittel der Menschen sind mit ihrer derzeitigen Lebenssituation zufrieden.

STEIERMARK. In bewegten und unsicheren Zeiten tendieren Menschen dazu, sich stärker auf sich selbst und ihr unmittelbares Umfeld zu konzentrieren und für sich selbst und ihre Liebsten vorzusorgen
IMAS hat dazu im November des Vorjahres im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen sowie Wiener Städtische eine online-Befragung* beauftragt, die positive Signale setzt: Trotz herausfordernder Zeiten kehrt der Optimismus zurück. Befragt man die Steirerinnen und Steirer, wie sie der allgemeinen Entwicklung der kommenden zwölf Monate entgegenblicken, dann machen das 37 Prozent mit Zuversicht, ebenfalls 37 Prozent sind skeptisch und nur noch ein Viertel ist besorgt.

Präsentierten aktuelle Vorsorgestudie: Franz Klug, Landesdirektor Steiermark s Versicherung, Paul Eiselsberg, IMAS Studienautor, Manfred Bartalsky, Vorstandsdirektor Wiener Städtische, Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse, Peter Strohmaier, Vertriebsdirektor Steiermärkische Sparkasse (v.l.)
  | Foto: Margit Kundigraber
  • Präsentierten aktuelle Vorsorgestudie: Franz Klug, Landesdirektor Steiermark s Versicherung, Paul Eiselsberg, IMAS Studienautor, Manfred Bartalsky, Vorstandsdirektor Wiener Städtische, Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse, Peter Strohmaier, Vertriebsdirektor Steiermärkische Sparkasse (v.l.)
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Lebenssituation macht zufrieden

Noch deutlich höher ist die Zufriedenheit mit dem persönlichen Lebensumfeld: Knapp zwei Drittel der Befragten gibt an, mit der aktuellen Lebenssituation sehr bzw. eher zufrieden zu sein.
Weil man sich auch im Alter keine Sorgen um seinen Lebensstandard machen möchte, ist auch die Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge in der Steiermark mit 87 Prozent weiterhin hoch.

"Die Menschen sind österreichweit trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten bereit, im Schnitt 247 Euro pro Monat in ihre Pensions- und Gesundheitsvorsorge zu investieren. Das ist auch notwendig, denn der Spielraum der staatlichen Budgets wird nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden demographischen Entwicklung immer enger. Aber dank hoher Lohnabschlüsse und einer weiter sinkenden Inflation, sollte der Spielraum für private Vorsorge heuer größer werden."
sagt Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen.

Absicherung gegen Unwägbarkeiten

Nach ihrem Umgang mit der privaten Vorsorge für die kommenden Jahre befragt, gehen 90 Prozent davon aus, dass dieser mehr Gewicht zukommen wird. Auf die Frage, weshalb private Vorsorge wichtig ist, wird eine allgemeine Verunsicherung spürbar: Zwei Drittel wollen sich gegen einen möglichen Schicksalsschlag absichern, mehr als die Hälfte nennt fehlendes Vertrauen in die staatlichen Systeme als Grund dafür auch privat vorzusorgen und knapp jede:r Zweite hofft sein bzw. ihr persönliches Risiko zu verringern.

Auf die Frage, weshalb private Vorsorge wichtig ist, wird eine allgemeine Verunsicherung deutlich. 66 Prozent der Befragten wollen sich gegen einen möglichen Schicksalsschlag absichern | Foto: IMAS-Studie
  • Auf die Frage, weshalb private Vorsorge wichtig ist, wird eine allgemeine Verunsicherung deutlich. 66 Prozent der Befragten wollen sich gegen einen möglichen Schicksalsschlag absichern
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Weitere Vorsorgethemen, die den Menschen in der Steiermark besonders am Herzen liegen, sind die Gesundheit (64 Prozent), eine finanzielle Reserve für Krisenfälle (62 Prozent), die Pension (60 Prozent) und die Familie (50 Prozent). Diese Entwicklung führt zu "einer konstant steigenden Nachfrage bei Produkten zur finanziellen Vorsorge – egal ob im Gesundheitsbereich oder in der Altersvorsorge", wie Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse, die aktuelle Tendenz für die Steiermark bestätigen kann. 

Teilzeit als Grund zur Reue?

Die Work-Life-Thematik schlägt sich auch bei der Vorsorge nieder. Der Aussage, dass eine ausgewogene Work-Life-Balance gerade jungen Menschen immer wichtiger wird, stimmen demnach 46 Prozent der Befragten in der Steiermark vollkommen zu. Aber: Acht von zehn Steirerinnen und Steirer sind davon überzeugt, dass Menschen, die hauptsächlich in Teilzeit, oder eben nicht genügend Jahre arbeiten, dies später bereuen würden, weil ihnen im Alter das Geld fehlt. "Hier treten die Themen Kaufkraftverlust bis hin zur Altersarmut zutage, denen von vielen jüngeren Menschen leider noch zu wenig Beachtung geschenkt wird", so Bartalszky.

Als Lebensziele nennen die Menschen in der Steiermark mit 56 Prozent einen sicheren Arbeitsplatz als klare Nummer eins, gefolgt von finanzieller Absicherung im Alter (50 Prozent), sowie genügend Freizeit (45 Prozent) und gut zu verdienen (42 Prozent).

Das Sparbuch bleibt unter den Steirerinnen und Steirern der Klassiker beim Sparen. | Foto: IMAS-Studie
  • Das Sparbuch bleibt unter den Steirerinnen und Steirern der Klassiker beim Sparen.
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Befragt nach den aktuell genutzten Vorsorgeinstrumenten werden die Anlage-Klassiker genannt, und zwar das gute alte Sparbuch (62 Prozent), die Lebensversicherung (48 Prozent) und das Bausparen (38 Prozent).
Es folgen Fondssparpläne, Wertpapiere, Immobilien und Gold. Die Umfrage ergab zudem, dass ein möglichst frühzeitiger Einstieg in die private Vorsorge als wichtig erachtet wird: Sechs von zehn Befragten im Bundesland sehen einen Start der Vorsorgeüberlegungen spätestens mit dem ersten Job als richtig und wichtig an.

* befragt wurden 1.000 Österreicherinnen und Österreicher im Alter von 16 bis 65 Jahren
Es handelt sich dabei um eine disproportionale Stichprobe mit mindestens n=100 Interviews pro Bundesland. Die Gesamtergebnisse wurden wieder repräsentativ gewichtet.

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