Delegationsreise nach Rom
Ernährungssicherheit & Klimaschutz gehen Hand in Hand

Zu Besuch in der Österreichischen Botschaft:  Ornella Di Benedetto, Gisela Wenger-Oehn, Domenik Heinrich, Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Botschafter Martin Eichtinger, Günter Walkner und Hubert Huber (v. li.). | Foto: kai
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  • Zu Besuch in der Österreichischen Botschaft: Ornella Di Benedetto, Gisela Wenger-Oehn, Domenik Heinrich, Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Botschafter Martin Eichtinger, Günter Walkner und Hubert Huber (v. li.).
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"Lebensmittelversorgung unter veränderten Klimabedingung" lautete der Titel einer Delegationsreise von Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger nach Rom. Expertentalks, Besuche bei FAO, dem WFP, der ESA und einem innovativen Aquaponik-Unternehmen standen unter anderem auf dem Programm.

ROM, OÖ. Ziel der Reise war es, Einblicke in aktuelle Ansätze und Lösungen zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung unter den Herausforderungen des Klimawandels zu gewinnen. Beim Besuch der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) stellten Experten rund um FAO-Generaldirektor QU Dongyu aus den verschiedenen Bereichen der FAO ihre Projekte vor. Seit ihrer Gründung 1945 unterstützt die FAO Länder bei der Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung von Hunger und Armut, indem sie Wissen, Ressourcen und technische Unterstützung bereitstellt. Ein Schwerpunkt ist die Förderung nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken, um eine stabile Nahrungsversorgung zu gewährleisten und natürliche Ressourcen wie Wasser und Böden zu schonen. „In Österreich wie auch in der gesamten EU ist die Ernährungssicherheit dank hoher Selbstversorgungsgrade gewährleistet. Um auch in der Zukunft diese weitgehende Autonomie zu erhalten, ist es von zentraler Bedeutung, unsere heimischen Familienbetriebe zu stärken und ihre Agrarflächen für die Produktion zu schützen. Auch sichere Energieformen, wie beispielsweise Wärme und Strom aus Biomasse, müssen stärker in den Mittelpunkt rücken", so Landesrätin Langer-Weninger. Wichtig sei es auch, die Jungen für den Beruf des Landwirts und die Landwirtschaft zu begeistern.

Landesrätin Michaela Langer-Weninger mit dem österreichischen Gesandten für Agrar- und Umweltangelegenheiten in Italien und ständiger österreichischer Vertreter bei der FAO und dem WFP, Günter Walkner.
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Wald & Ernährungssicherheit

Ein großes Thema der FAO ist der Schutz der Wälder. Wälder sind unverzichtbar für die Sicherstellung der Ernährungssicherheit in Österreich. Durch ihre multifunktionalen Eigenschaften bieten sie zahlreiche Vorteile, die über den bloßen Holzproduktionswert hinausgehen. Ein integrierter Ansatz, der die Schutz-, Wasser-, Kohlenstoffspeicher- und Biodiversitätsfunktionen der Wälder berücksichtigt, ist notwendig, um die Ernährungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten. „Der Lebensraum und Wirtschaftsmotor Wald ist für Oberösterreich von hoher Bedeutung. Alleine in Oberösterreich verdienen 70.000 Personen ihr täglich Brot entlang der Wertschöpfungskette Wald", so Langer-Weninger. 

Walkner, Langer-Weninger und FAO-Generaldirektor QU Dongyu (Mitte). | Foto: kai
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Interessant für Oberösterreich ist das Mountain Partnership, eine globale Allianz, die von der FAO geleitet wird und sich für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung von Bergregionen weltweit einsetzt. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf der Armutsbekämpfung und Ernährungssicherheit für Bergbewohner, die oft besonders von Armut und Ernährungsunsicherheit betroffen sind. Die Allianz fördert Projekte für nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, unterstützt den Schutz von Kulturen und hilft Gemeinschaften dabei, sich an den Klimawandel anzupassen.

Dominik Heinrich, Director of Innovation WFP (Mitte). 
 | Foto: Land OÖ
  • Dominik Heinrich, Director of Innovation WFP (Mitte).
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Feuerwehr gegen Hunger

"Wir sind die Feuerwehr gegen Hunger", sagte Dominik Heinrich, Director of Innovation des World Food Programme (WFP). Gemeinsam mit verschiedenen Experten gab Heinrich der Delegation aus Oberösterreich einen umfassenden Einblick über die Tätigkeitsbereiche der Organisation. Die WFP ist die größte humanitäre Organisation der Welt und gehört zu den Vereinten Nationen. Zentrale Aufgabe ist, Hunger zu bekämpfen und Ernährungssicherheit für Menschen in Notlagen sicherzustellen. Die Organisation arbeitet in über 80 Ländern und unterstützt jährlich Millionen von Menschen, die von Kriegen, Naturkatastrophen und den Folgen des Klimawandels betroffen sind. WFP leistet Nahrungsmittelhilfe in Krisengebieten, wo Menschen dringend auf Nahrungsmittel angewiesen sind. Es stellt Lebensmittel bereit oder verteilt, wo möglich, Bargeldgutscheine, die den Menschen ermöglichen, lokale Märkte zu unterstützen und ihre Ernährung zu sichern. 

Hubert Huber, Direktor Abt. Land- und Forstwirtschaft, Land OÖ, Nicolaus Hanowski, Leiter der Satelliten-Missionen der ESA zur Erdbeobachtung im Europäischen Weltraumforschungsinstitut (ESRIN) in Rom, Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Rune Floberghagen, Leiter der Abteilung Wissenschaft, Anwendungen und Klima der Europäischen Weltraumorganisation, Gisela Wenger-Oehn
Direktorin Lebensmittel HTL Wels, Christian Ferrario, Leiter des Geschäftsbereichs Controlling, Ornella Di Benedetto, Leiterin des Außenwirtschaftsbüros Rom und Elisabeth Sperka von der Österreichischen Botschaft in Rom (v. li.). | Foto: kai
  • Hubert Huber, Direktor Abt. Land- und Forstwirtschaft, Land OÖ, Nicolaus Hanowski, Leiter der Satelliten-Missionen der ESA zur Erdbeobachtung im Europäischen Weltraumforschungsinstitut (ESRIN) in Rom, Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Rune Floberghagen, Leiter der Abteilung Wissenschaft, Anwendungen und Klima der Europäischen Weltraumorganisation, Gisela Wenger-Oehn
    Direktorin Lebensmittel HTL Wels, Christian Ferrario, Leiter des Geschäftsbereichs Controlling, Ornella Di Benedetto, Leiterin des Außenwirtschaftsbüros Rom und Elisabeth Sperka von der Österreichischen Botschaft in Rom (v. li.).
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Oberösterreich von oben

Bei einem Besuch bei der ESA in Frascati informierten Nicolaus Hanowski, Leiter der Satelliten-Missionen der ESA zur Erdbeobachtung im Europäischen Weltraumforschungsinstitut (ESRIN) in Rom, Rune Floberghagen, Leiter der Abteilung Wissenschaft, Anwendungen und Klima der Europäischen Weltraumorganisation und Christian Ferrario, Leiter des Geschäftsbereichs Controlling über das Sammeln und Auswerten von Satellitendaten, die wichtige Informationen über Umweltveränderungen und Klimawandel liefern. 
Ein bedeutendes Projekt der ESA in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union ist das Copernicus-Programm. Copernicus ist das weltweit größte Erdbeobachtungsprogramm und umfasst eine Flotte von Satelliten, die sogenannten Sentinel-Satelliten, die speziell für Umwelt- und Sicherheitsanwendungen entwickelt wurden. Diese Satelliten überwachen das Klima, die Landnutzung, die Ozeane und die Atmosphäre und liefern hochwertige Daten, die von Wissenschaftlern und Behörden zur Analyse von Umweltveränderungen und zur Katastrophenvorsorge verwendet werden. Diese Daten sind frei zugänglich und werden weltweit genutzt, um Entscheidungen im Umwelt- und Klimaschutz zu unterstützen.
Eine weitere Initiative ist Green Transition Information Factory (GTIF). Zentrale Informationen und Ressourcen werden für Unternehmen, Behörden und die Öffentlichkeit bereitgestellt, um grüne Transformationsprozesse effektiv zu fördern. Die GTIF bietet umfassende Daten, Analysetools und Technologien, die Organisationen bei der Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks und der Implementierung klimafreundlicher Strategien zu unterstützen.

Seit 2017 kombiniert "The Circle" die Zucht der Fischfauna und den künstlichen erdlosen Anbau von aromatischen Pflanzen und kleinblättrigen Salaten auf 5.000 Quadratmetern. | Foto: kai
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Ein Fisch im Gemüsegarten

Innovative Landwirtschaft lernte die Oberösterreich-Delegation bei "The Circle Food & Energy Solutions", einem Aquaponik-Landwirtschaftsunternehmen in Rom, kennen. Das Unternehmen setzt auf Aquaponik, eine nachhaltige Kombination aus Fischzucht (Aquakultur) und Pflanzenanbau (Hydroponik), um Lebensmittel mit minimalem Wasser- und Flächeneinsatz zu produzieren. Das System nutzt die natürlichen Abfallstoffe der Fische als Nährstoffe für die Pflanzen, die wiederum das Wasser filtern und gereinigt an die Fische zurückführen. Dieser geschlossene Kreislauf fördert eine ressourcenschonende Produktion und eignet sich ideal für urbane Gebiete, wo Platz begrenzt ist und traditionelle Landwirtschaft weniger praktikabel ist. Auf herkömmliche Düngemittel und Pestizide wird verzichtet. Kleinblättrige Salate und Kräuter werden ohne Erde in speziellen vertikalen Rohren angebaut.

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Fachkundige Experten von Maschinenring Oberösterreich prüfen kostenlos, ob ihre Bäume gebrochene Äste, Totholz oder andere Schäden aufweisen | Foto: Maschinenring Oberösterreich
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