Nach Unwettern
Suchaktion eingestellt – Gedenkkreuz in Auftrag

Die Suche nach Pfarrer Augustin Kouanvih konnte am Montag fortgesetzt werden. Für den Rest der Woche sieht es wegen der Regenfälle nicht danach aus, als könnte weitergesucht werden. | Foto: zeitungsfoto.at
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  • Die Suche nach Pfarrer Augustin Kouanvih konnte am Montag fortgesetzt werden. Für den Rest der Woche sieht es wegen der Regenfälle nicht danach aus, als könnte weitergesucht werden.
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UPDATE 1. August 12 Uhr: Am Sonntag setzte die Wasserrettung Innsbruck die Suche nach Pfarrer Augustin Kouanvih ein letztes Mal fort. Zwar wurden noch weitere Wrackteile und Bekleidungsstücke gefunden, die Personensuche blieb jedoch leider ohne Ergebnis. "Auf Anregung von Bischof Hermann Glettler haben wir nun ein Kreuz in Auftrag gegeben, welches bald unweit der Brücke montiert wird und eine Möglichkeit zum Abschiednhemen bieten wird", informiert Bgm. Hans Deutschmann. Gefertigt wird das Kreuz von Künstler Herbert Larl.
Abgesehen davon hat sich das Wetter beruhigt, die Aufräum- und Instandhaltungsarbeiten laufen auf Hochtouren, die allermeisten Straßensperren sind aufgehoben.

UPDATE 28. Juli 11.30 Uhr:
Der Verkehr kann im Mühltal wieder regulär fließen – die Straße ist freigeräumt. Somit können seit gestern auch die IVB-Busse alle Haltestellen in Mieders wieder wie gewohnt anfahren.
Die Suchaktion nach Pfarrer Augustin Kouanvih kann derweil noch nicht wieder fortgesetzt werden. Voraussichtlich am Wochenende wird der nächste Versuch gestartet.

UPDATE 26. Juli 8 Uhr:
Im hinteren Stubaital und in Schönberg gingen am Montagabend Gewitter mit Starkregen nieder, die neuerlich mehrere Murenabgänge zur Folge hatten. Verletzt wurde niemand, aber ein Auto wurde weggeschwemmt und es wurden Brücken weggerissen. Es kam deswegen zu mehreren Straßensperren. Den Bericht dazu lesen Sie hier.

Busse in Mieders umgeleitet

Zudem informiert die Gemeinde Mieders, dass der Gewerbepark Mieders nach dem Murenabgang vom Freitag weiterhin ausschließlich über die Bundesstraße von Fulpmes, Jagerhäusl aus erreichbar ist. Die IVB Linien 590 und 590N fahren bis auf Weiteres nur die Haltestellen Jagerhäusl und Mieders Raika an. "Der Straßendurchlass im Mühltal konnte trotz intensiver Bemühungen in den letzten zwei Tagen noch nicht von Steinen und Geröll freigeräumt werden. Die Gemeindestraße kann daher in diesem Bereich für den Verkehr noch nicht freigegeben werden", heißt es dazu.

UPDATE 25. Juli 17.30 Uhr:
Die Suchaktion konnte heute Montag fortgesetzt werden - leider wiederum ohne Ergebnis. In Anbetracht der angekündigten Regenfälle sind die Männer der Wasserrettung Innsbruck zudem wenig zuversichtlich, dass die Suche in den nächsten Tagen weitergehen kann. Der Pegelstand der Ruetz wird dafür voraussichtlich wieder zu hoch sein. 

UPDATE 24. Juli 7.30 Uhr:
Bei der Suchaktion nach dem vermissten 60-jährigen Pfarrer konnten bisher lediglich private Utensilien (Bibel, Dokumente, Visitenkarte etc.) von der Wasserrettung Innsbruck im Bereich Fulpmes am Ruetzbachufer gefunden werden. Die Suche nach ihm ist am Samstag wegen des Hochwassers in der Ruetz vorübergehend eingestellt worden, soll aber nach Beruhigung des Wassers fortgesetzt werden.
Die verlegte Gemeindestraße im Bereich Industriezone dürfte voraussichtlich noch heute wieder beidseitig befahrbar werden. Die B 183 ist mittels Ampelregelung einspurig passierbar. Es sind dadurch keine nennenswerten Verzögerungen zu erwarten

Noch ein Pkw in Mieders mitgerissen

Zudem wurde am Samstag bekannt, dass auch in Mieders ein Pkw von den Geröllmassen des Mühltalbaches erfasst wurde. Der Lenker konnte laut seinen eigenen Angaben noch rechtzeitig aus dem Fahrzeug flüchten. Das Fahrzeug wurde in weiterer Folge in den Ruetzbach mitgerissen. Ein Wrackteil des vollständig zerstörten Toyota Pickup ragt noch im Bereich „Kirchbrücke“ aus dem Wasser. Der Lenker blieb unverletzt.
Einsatzkräfte sind trotz der widrigen und gefährlichen Verhältnisse keine zu Schaden gekommen.

Nach den heftigen Unwettern bietet sich ein Bild der Verwüstung. Eine groß angelegte Suchaktion nach dem Stubaier Pfarrer Augustin Kouanvih und weiteren möglichen Opfern läuft. Die B183 ist mittels Ampelregelung wieder passierbar.

FULPMES/NEUSTIFT/MIEDERS. Heftige Unwetter mit Hagel und Starkregen zogen am Freitagabend über das Stubaital. Wie bereits berichtet, ging im Bereich Margarethenbach beim Industriegebiet in Medraz eine große Mure ab, die zumindest zwei Autos verschüttete und eine Brücke weggerissen hat. Zwei Insassen eines Fahrzeugs steckten bis zum Oberkörper in den Schlammmassen. Sie konnten noch am Abend von den Einsatzkräften befreit und verletzt in das Innsbrucker Krankenhaus eingeliefert werden.

Weitere Opfer befürchtet

Die Suche nach weiteren Personen musste dann wegen der Gefahr weiterer Vermurungen in der Nacht eingestellt werden. Ein Teil eines zweiten Autos wurde dann heute morgen in der Ruetz gefunden und geborgen. Der Lenker, ein 60-jähriger Österreicher der allein unterwegs war, gilt derzeit als vermisst – die Suchaktion läuft. Von der Diözese bestätigten Meldungen zufolge, handelt es sich bei dem Mann um den Stubaier Pfarrer Augustin Kouanvih. Ob weitere Fahrzeuge oder Personen von der Mure bei Medraz erfasst worden sind, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Konkrete Abgängigkeitsanzeigen gibt es derzeit nicht.

Großaufgebot der Einsatzkräfte und ein Krisenstab

Im Einsatz stehen sämtliche Feuerwehren des Stubaitales und die Bergrettungsortsstelle Vorderes Stubaital, ein Großaufgebot von Mitgliedern des Roten Kreuzes, die Wasserrettung Innsbruck, Mitarbeiter der „Tinetz“ und der Landesgeologie, Mitarbeiter der Straßenmeisterei Matrei und örtlich ansässige Bauunternehmen mit Baggern. Die Einsatzleitung vor Ort wurde durch den eingerichteten Kriseneinsatzstab mit dem Bezirkshauptmann von den örtlichen zuständigen Bürgermeistern und dem Bezirkspolizeikommandanten gemeinsam mit den Blaulichtorganisationen koordiniert.

Überflutungen im Himmelreich

Im so genannten Himmelreich bei Fulpmes kam es durch den Murenabgang zu einer großflächigen Überflutung. Bagger sind dabei, das Bachbett des Margarethenbachs freizuschaufeln. Der Polizeihubschrauber fliegt unentwegt über die betroffenen Gebiete. In der Nacht kam es in Teilen von Fulpmes und Neustift zu Stromausfällen, auch mehrere Keller in Neustift, Fulpmes und Mieders wurden überschwemmt und mussten ausgepumpt werden. Die Zufahrten ins hintere Stubaital waren vorübergehend komplett gesperrt, die B183 Stubaitalbundesstraße ist jetzt aber mittels Ampelregelung wieder passierbar. Auf der Gemeindestraße von Medraz Richtung Neustift gibt es nach wie vor kein Durchkommen.

Straßensperren Mieders und Neustift

Nachdem auch im so genannten Mühltal bei Mieders eine Mure abging, sind die Einsatzkräfte auch hier gefodert. Auch hier ist schweres Gerät bei der Arbeit. Die Straße ist in diesem Abschnitt unpassierbar. Busse können die Haltestellen in Mieders Dorf deshalb derzeit nicht anfahren. Auch im Gemeindegebiet von Neustift kam es zu mehreren Murenabgängen größeren Ausmaßes. Hier sind die Gemeindestraßen Mühlenweg, Obernberg, Bichl und Obergasse gesperrt. Das Obernbergtal wurde besonders schwer in Mitleidenschaft gezogen - dort kam es ebenfalls zu mehreren großen Murenabgängen.

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