Stubai-Wipptal
Baustellenüberblick und Strategien gegen den Kollaps

- Der Verkehr auf der A13 Brennerautobahn gerät zunehmend ins Stocken.
- Foto: Suitner
- hochgeladen von Tamara Kainz
Maßnahmen auf A13 Brennerautobahn und B182 Brenner Bundesstraße bringen Verkehr vermehrt ins Stocken.
STUBAI/WIPPTAL. In der Reisezeit wird es wieder lange Blechlawinen geben. Notwendige Baustellen erschweren das Vorankommen zusätzlich. "Ich glaube, die Bevölkerung kann noch gar nicht abschätzen, was erst in Zukunft auf uns zukommt. Die Mobilität von jedem einzelnen wird sicher eingeschränkt", weiß auch VP-Verkehrssprecher und Wipptaler PV-Chef Bgm. Florian Riedl, dass es in den nächsten Jahren vermutlich noch viel schlimmer wird.
2023: Arbeiten oben und unten
Für heuer sind auf der A13 Brennerautobahn vergleichsweise kleinere Maßnahmen geplant. Zudem kommt es im unteren Teil der B182 Brenner Bundesstraße dauerhaft zu längeren Wartezeiten – mehr dazu unter "Zur Sache". Mit den wirklich gravierenden Verkehrsbehinderungen auf der A13 wird es wohl ab 2025 los gehen. Die Asfinag geht "mit hoher Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass die Luegbrücke dann aus Sicherheitsgründen nur mehr einspurig befahrbar sein wird.
Brückensanierungen laufen bis 2047
Die Luegbrücke macht aber erst den Auftakt. Die A13 besteht zu 35 Prozent aus Brücken. Bei so gut wie allen besteht Handlungsbedarf. Daher wird jetzt bis 2047 fast durchgängig gebaut. Aktuell laufen schon die Planungen für die Neuerrichtung der Mützner Brücke, der Gschnitztalbrücke und der Sillbrücke bei Innsbruck. Zu guter Letzt – also in über 20 Jahren! – kommt die Europabrücke an die Reihe. "Wir achten grundsätzlich darauf, jegliche Maßnahmen unter größtmöglicher Aufrechterhaltung der aktuellen Verkehrskapazität zu planen und stets zwei Fahrspuren pro Richtung offen zu halten", betont die Asfinag dazu.
Rüsten gegen den Kollaps
Trotzdem ist davon auszugehen, dass es auf den Hauptdurchzugsrouten zu gröberen Problemen kommt. Vorbereitungen, um dem befürchteten Chaos entgegenzuwirken, laufen an allen erdenklichen Fronten. Das wieder aus der Schublade gekramte Kreisverkehrsprojekt bei Matrei (wir berichteten) dürfte genauso dazugehören, wie die zusätzliche, dritte Dosierampel im Wipptal, die auf der Geraden von Matrei nach Steinach installiert wird. Riedl: "Somit haben wir den Stillstand wenigstens nicht in den Dörfern." Auch Notfallpläne werden bereits erstellt.
Alternative zum Stau
In der Mai-Landtagssitzung wurde weiters einstimmig eine dichtere Taktung auf der Brennerbahnlinie beschlossen. "Der Halbstundentakt wird von Steinach bis nach Sterzing ausgedehnt", informiert Riedl und ergänzt: "Die Busverbindungen speziell in die Seitentäler des oberen Wipptals sollen ausgebaut werden, sodass die Bahnhöfe besser erreichbar sind." Eine Erweiterung der Park&Ride-Anlage in Steinach steht ebenso auf der Agenda. "Wichtig ist mir, dass jeder Pendler möglichst effektiv von und zu seinem Arbeitsplatz und wieder nach Hause kommt", hofft Riedl auf Schadensbegrenzung durch attraktivere Öffi-Angebote.
Asfinag: "Kooperation statt Konfrontation"
Wünschen würde er sich auch einen engeren Austausch mit der Asfinag. Obwohl diese betont, Gemeinden und PV Wipptal die bevorstehenden Baumaßnahmen bei mehreren Infoveranstaltungen erläutert zu haben, kennen Riedl und seine Bürgermeisterkollegen keine Details, sagt der PV-Chef: "Wir kriegen kein Jahresbauprogramm! Dass heuer zum Beispiel die Zaglbrücke saniert wird, ist mir völlig neu." Die Asfinag unterstreicht abschließend noch einmal: "Wir streben hinsichtlich der Umsetzung aller Baumaßnahmen einen möglichst hohen Konsens mit den Anrainergemeinden an. Wir setzen wir auf Zusammenarbeit und nicht auf Konfrontation."
Zur Sache
Für 2023 auf der A13 in Gang bzw. geplant:
* Errichtung Brücke Ahrental über die A13 Brennerautobahn durch die BBT
* Instandsetzungs-Maßnahmen Fahrbahn Schönbergkehre inklusive Errichtung/Verbesserung Lärmschutz
* Instandsetzung Parkplatz Wipptalerhof
* Sanierungsmaßnahmen Saxenbrücke und Zaglbrücke (Betoninstandsetzung Pfeiler etc.)
* Erneuerung Fahrbahnübergänge an der Brücke bei Nösslach
Läuft auf B182 Brenner Bundesstraße:
* Die Abwässer des Stubaitals werden zukünftig nach Innsbruck abgeleitet (wir berichteten). Diese Baumaßnahme betrifft nun auch die Brennerstraße von der Stephansbrücke in Unterberg bis zum Kreisverkehr Mutters/Natters. Dauer bis Juli 2024, außer in der Winterpause im Jänner und Feber. Dafür wird es danach intensiv: Im März/April 2024 wird der Kreisverkehr, der 2004 errichtet wurde, abgetragen, in weiterer Folge aber wieder aufgebaut. Die Brennerstraße bleibt laut Bauplanung durchgängig befahrbar. Ein Fahrstreifen bleibt immer frei, mit (längeren) Wartezeiten ist aber zu rechnen.
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Geplanter Kreisverkehr hätte viele Effekte


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