Betroffenheit im Straden
Eine "Kunst-ARTtacke" regte zum Nachdenken an
Eine Performance der "ARTGenossenschaft" im Ortszentrum von Straden machte auf die Gewalt an Frauen aufmerksam. Die ARTacke der Künstlergruppe löste unter dem Titel "Das Blut der Frauen" Betroffenheit aus.
STRADEN. Mit der Leidensprozession mit einer Blutspur der Straße entlang und den über die Straße gehängten Tüchern mit gequälten Frauenkörpern machten die Mitglieder der Kunstgemeinschaft "ARTGenossenschaft" wieder einmal auf ein brennendes Thema, über das zu wenig gesprochen wird, aufmerksam. Die "Kunst-ARTtacke" löste tiefe Betroffenheit aus und regte zum Nachdenken an.
Betroffenheite Frauenmorde
Konzipiert wurde die Aktion von der Künstlerin Roswitha Dautermann, der die Lichtkünstler:innen Karin und Anton Schnurrer sowie Karl Lenz unterstützend zur Seite standen.
Aufmerksam gemacht wurde auf elf Frauenmorde in der Steiermark und auch auf die im Haushalt versteckt stattfindende Gewalt an Frauen. "Wir müssen die Frauen, die Gewalt und Terror ausgeliefert sind, dazu bewegen, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen, die selbstverständlich anonym angeboten wird. Den Frauen muss die Angst, dass das Umfeld von ihrem Leid erfährt, genommen werden", sagte Dautermann.
Die von der Künstlerin dargestellten weiblichen Silhouetten sind intensiv und spektakulär. Genauso aufsehenerregend war auch die damit verbundene Performance, bei der einige Mitglieder der Künstlergruppe vom Ortsanfang bis zum höchsten Punkt von Straden entlang der Straße ein riesiges Holzmesser zogen, das eine Blutspur aus dünner roter Wasserfarbe am Asphalt hinterließ. Monotone Trommelschläge begleiteten die Aktivistinnen und Aktivisten und die vielen Prozessionsteilnehmerinnen und Prozessionsteilnehmer, die an zahlreichen Stationen über die schrecklichen Taten an Frauen informiert wurden.
Die Stimmung der von der ARTGenossenschaft still und ohne weitere Erklärungen durchgeführten Performance schien sich auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Prozession zu übertragen. Insbesondere an jenen Stellen, wo unter den mit Frauensilhouetten bemalten Tüchern durchgegangen wurde, übertrug sich eine merkliche Betroffenheit auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Aktivismus im Jubiläumsjahr
In diesem Jahr ist noch einiges von der ARTGenossenschaft zu erwarten, die ihr 20-jähriges Bestehen feiert. "Bei unseren ARTtacken stehen brennende, gesellschaftspolitische Themen im Mittelpunkt. Eine weitere Aktion zum Thema Gewalt an Frauen wird vorbereitet. Doch wir stellen auch unterschiedliche Künstler im vereinseigenem Galeriehaus vor", so Karl Lenz, der Obmann der Künstlergruppe.
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