Betroffenheit im Straden
Eine "Kunst-ARTtacke" regte zum Nachdenken an

Die Leidensprozession führte in Straden unter den bemalten Tüchern hindurch.
6Bilder
  • Die Leidensprozession führte in Straden unter den bemalten Tüchern hindurch.
  • hochgeladen von Heimo Potzinger

Eine Performance der "ARTGenossenschaft" im Ortszentrum von Straden machte auf die Gewalt an Frauen aufmerksam. Die ARTacke der Künstlergruppe löste unter dem Titel "Das Blut der Frauen" Betroffenheit aus.

STRADEN. Mit der Leidensprozession mit einer Blutspur der Straße entlang und den über die Straße gehängten Tüchern mit gequälten Frauenkörpern machten die Mitglieder der Kunstgemeinschaft "ARTGenossenschaft" wieder einmal auf ein brennendes Thema, über das zu wenig gesprochen wird, aufmerksam. Die "Kunst-ARTtacke" löste tiefe Betroffenheit aus und regte zum Nachdenken an.

Langsam wurde von den Mitgliedern der "Artgenossenschaft" das große Holzmesse durch Straden gezogen.
  • Langsam wurde von den Mitgliedern der "Artgenossenschaft" das große Holzmesse durch Straden gezogen.
  • hochgeladen von Heimo Potzinger

Betroffenheite Frauenmorde

Konzipiert wurde die Aktion von der Künstlerin Roswitha Dautermann, der die Lichtkünstler:innen Karin und Anton Schnurrer sowie Karl Lenz unterstützend zur Seite standen.

Aufmerksam gemacht wurde auf elf Frauenmorde in der Steiermark und auch auf die im Haushalt versteckt stattfindende Gewalt an Frauen. "Wir müssen die Frauen, die Gewalt und Terror ausgeliefert sind, dazu bewegen, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen, die selbstverständlich anonym angeboten wird. Den Frauen muss die Angst, dass das Umfeld von ihrem Leid erfährt, genommen werden", sagte Dautermann.

Die "Blutspur" zog sich durch Straden.

Die von der Künstlerin dargestellten weiblichen Silhouetten sind intensiv und spektakulär. Genauso aufsehenerregend war auch die damit verbundene Performance, bei der einige Mitglieder der Künstlergruppe vom Ortsanfang bis zum höchsten Punkt von Straden entlang der Straße ein riesiges Holzmesser zogen, das eine Blutspur aus dünner roter Wasserfarbe am Asphalt hinterließ. Monotone Trommelschläge begleiteten die Aktivistinnen und Aktivisten und die vielen Prozessionsteilnehmerinnen und Prozessionsteilnehmer, die an zahlreichen Stationen über die schrecklichen Taten an Frauen informiert wurden.

Die Stimmung der von der ARTGenossenschaft still und ohne weitere Erklärungen durchgeführten Performance schien sich auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Prozession zu übertragen. Insbesondere an jenen Stellen, wo unter den mit Frauensilhouetten bemalten Tüchern durchgegangen wurde, übertrug sich eine merkliche Betroffenheit auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

 Mit wenigen Pinselstrichen sind die Morde, reduziert auf das Wesentlichste, lebensgroß dargestellt.
  • Mit wenigen Pinselstrichen sind die Morde, reduziert auf das Wesentlichste, lebensgroß dargestellt.
  • hochgeladen von Heimo Potzinger

Aktivismus im Jubiläumsjahr

In diesem Jahr ist noch einiges von der ARTGenossenschaft zu erwarten, die ihr 20-jähriges Bestehen feiert. "Bei unseren ARTtacken stehen brennende, gesellschaftspolitische Themen im Mittelpunkt. Eine weitere Aktion zum Thema Gewalt an Frauen wird vorbereitet. Doch wir stellen auch unterschiedliche Künstler im vereinseigenem Galeriehaus vor", so Karl Lenz, der Obmann der Künstlergruppe.

Das könnte dich auch interessieren:

Patenschaft für Kinder hilft der ganzen Familie
Ein Blick in die Vergangenheit durch das Kunstfenster Gnas
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Riegersburg thront auf einem Vulkanfelsen und wacht über die Region mit Strahlkraft weit über alle Grenzen hinaus. | Foto: Vulkanland/Bergmann
7

Leben in Riegersburg
Die Tourismusgemeinde mit noch mehr Strahlkraft

Riegersburg hat sich selbst touristisch noch weiter aufgewertet. Mit dem gerade erst neu eröffneten Camping-Resort gegenüber dem Seebad dürften jährlich mehr als 35.000 Nächtigungen unter der Burg dazukommen. RIEGERSBURG. Die Erlebnisregion Thermen- und Vulkanland ist um ein touristisches Highlight reicher. Das steirische Familienunternehmen Gebetsroither und die Familie Liechtenstein haben das Camping-Resort Riegersburg gegenüber dem Seebad feierlich eröffnet. 35.000 bis 40.000 Nächtigungen,...

  • Stmk
  • Südoststeiermark
  • Heimo Potzinger

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.