Frauen helfen Frauen
Zonta lässt Frauen nicht im Stich
Der 8. März ist der Internationale Weltfrauentag. 2019 feiert man außerdem 100 Jahre Frauenwahlrecht. 100 Jahre jährt sich nun auch die Gründung des ersten Frauenserviceclubs Zonta in Buffalo, New York. Über die Welt der Frau im Jahr 2019 hat die WOCHE exklusiv mit Maria Titz, der amtierenden Präsidentin des Zonta Club Feldbach gesprochen.
Multitasking ist gefragt
Für die zweifache Mutter und Prokuristin von Geflügel Titz in Rohr an der Raab scheint eines glasklar: "Die Gesellschaft ist noch nicht wirklich bereit für 50:50 – das finde ich schade", so Titz. Sie sieht Frauen einerseits beruflich gefordert und andererseits auch den Löwenanteil in Sachen Haushalt und Erziehung auf den weiblichen Schultern lasten. Optimistisch zeigt sie sich hinsichtlich der jungen Generation: "Die jungen Männer sind heutzutage, was die Selbstständigkeit betrifft, wirklich tipptopp unterwegs."
Der Weg zu einer weiblichen beruflichen Karriere bzw. raus aus der Teilzeitlösungen basiert gemäß der Unternehmerin – der regionale Betrieb beschäftigt rund 270 Mitarbeiter – auf Bildung. Diese sollte laut der Zonta-Präsidentin für alle zugänglich sein – ganz unabhängig vom familiären Background.
Die Förderung von Bildung, so z.B. durch die Bereitstellung von Schulartikeln, ist nur eine von vielen Aufgaben des Zonta-Clubs auf regionaler und internationaler Ebene. Das Hauptaugenmerk liegt derzeit aber auf einem ganz anderen und brandaktuellen Thema – nämlich der Gewalt an Frauen. Seit 2014 finden Frauen in Not einen Unterschlupf im "Zonta-Hafen". Die Übergangswohnung für Gewaltopfer ist laut Titz fast das ganze Jahr über vergeben. Aus jenem Grund werden teilweise auch Hotelzimmer angemietet. Derzeit gibt es Überlegungen, eine zweite Wohnung anzumieten.
"Wir möchten Betroffenen die Scham oder den Respekt davor nehmen, sich entweder direkt bei uns oder der Innova-Frauen- und Mädchenservicestelle zu melden", garantiert die Zonta-Chefin völlige Anonymität und verweist auf die Zonta-Kontaktadresse info@zonta-feldbach.at.
Gewalt beginnt mit Worten
Sie überlegt, sich auch aktiv in die Gewaltprävention einzuschalten: "Man müsste hier schon an den Schulen mit der Bewusstseinsbildung beginnen. Gewalt hat nämlich viele Formen und beginnt schon mit Worten, heißt mit psychischer Gewalt." Gegen Gewalt in drastischem Ausmaß, nämlich Menschenhandel oder Genitalverstümmelungen, setzt sich der Zonta-Club auf internationalem Terrain ein. Unterstützt werden auch Mütter, die ihre Kinder unter widrigsten Bedingungen großziehen müssen. Auf der Agenda steht zudem der vehemente Einsatz gegen Zwangs- bzw. Kinderehen.
Zwei bewährte Events
In puncto Finanzierung setzt der Feldbacher Frauenserviceclub auch heuer wieder unter anderem auf die Erlöse vom traditionellen Kabarettabend und dem Zonta-Weihnachtsstand. Kabarett wird 2019 – im Vorjahr begrüßte man 470 Gäste – am 17. Oktober im Zentrum Feldbach geboten. Dankbar zeigt sich Maria Titz über die Unterstützung der Sponsoren und das Feedback der unterstützten Frauen "Der entgegengebrachte Dank ist in Worten nicht zu beschreiben", betont die engagierte Südoststeirerin.
Unverzichtbar und unbedingt wertzuschätzen ist für sie das Frauenwahlrecht, das sich 100 Jahre jährt: "Ich halte jede Frau dazu an, von diesem sehr hart erkämpften Recht Gebrauch zu machen."
Zur Person
Familie: verheiratet mit Johann Titz, zwei Kinder: Eva-Maria und Hannes
Hobbys: Walken, Zeit in der Natur, Skifahren
Motto: "Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen, die Familie als Anker".
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