Feldbach
"Ausstattungsoffensive" in der Kaserne Feldbach

Rund die Hälfte der Holzriegelmodule wurde bereits aufgestellt.  | Foto: Kickenweiz
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  • Rund die Hälfte der Holzriegelmodule wurde bereits aufgestellt.
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Das neue Unterkunftsgebäude in Holzriegelbauweise soll bis April zur Gänze stehen. In Kürze erhält das Aufklärungs- und Artilleriebataillon 7 auch eine technische Aufklärungskompanie. 

FELDBACH. Geschichte geschrieben wird in der Kaserne Feldbach. Es entsteht nämlich der erste Holzriegelbau des Bundesheers. Jener entspricht dem "klimaaktiv"-Gold-Standard. Wer aktuell das Kasernenareal passiert, kann beobachten, dass in Sachen neues Unterkunftsgebäude schon ordentlich Bewegung ins Spiel gekommen ist.

Letzte Modul kommt im März

Laut Auskunft aus der Kaserne wurde schon rund die Hälfte der komplett vorgefertigten 80 Module aus Österreich aufgestellt. Am 11. März soll voraussichtlich das letzte Modul am Areal ankommen. Die Fertigstellung soll dann bis April gelingen. In der Folge startet man bereits mit der Möblierung. 

Baustelle am Kasernenareal in Feldbach.  | Foto: Kickenweiz
  • Baustelle am Kasernenareal in Feldbach.
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Das dreistöckige Gebäude ist vorrangig für die Unterbringung der Grundwehrdiener angedacht. Unterteilt ist das Objekt in Zwei- und Vierbett-Zimmer mit einer Gesamtkapazität von 210 Betten. In jedem Stockwerk wird es auch einen Aufenthaltsraum mit Teeküche geben.

Endlich mehr Platz

Notwendig gemacht hat den Bau der akute Platzmangel nach der Zusammenlegung der Kasernenstandorte Fehring und Feldbach. Am Gelände befinden sich ja knapp 300 Bedienstete im "Friedensbetrieb" und 1.000 Soldaten für den Einsatz. 

Breites Einsatzspektrum

Und wie sieht die Bilanz des vergangenen Jahres aus? Das Aufklärungs- und Artilleriebataillon 7 (AAB7) entsandte 41 Soldaten zu friedenserhaltenden Auslandseinsätzen in den Kosova, Bosnien und Herzegowina und Libanon. 42 Soldaten unterstützten die Exekutive bei der Botschaft in Wien. Auch in Sachen Grenzschutz war man wieder aktiv. 59 Soldaten befanden sich im Grenzeinsatz im Burgenland und 21 waren zum Schutz vor illegaler Migration in der Steiermark an der Grenze vor Ort. 

Kommandant Günther Rath.  | Foto: Kickenweiz

Auch die Situation rund um Corona forderte den Einsatz der Soldaten. 46 Berufssoldaten unterstützten die Gesundheitsbehörde. 

Was steht heuer am Programm?

Das AAB7 arbeitet ja stets an der Weiterentwicklung der Heeresstreitkräfte. Im ersten Quartal erhält das Bataillon auch eine technische Aufklärungskompanie. Jene wird mit den neuesten Radar- Wärmebild- und Beobachtungssystemen ausgestattet. Außerdem erhält man bis zu 16 sogenannte Allschutzfahrzeuge namens Dingo 2. 

Für die Kaderpräsenzeinheit steht dann im April wieder ein Auslandsaufenthalt in den Kosova am Programm.

3 Fragen an Kasernenkommandant Günther Rath: 
Wie sind Sie mit dem Baufortschritt zufrieden?

Der Baufortschritt ist auch für Außenstehende optisch gut nachvollziehbar und wird von mir als sehr positiv bewertet, da wir voll zeitlich voll im Plan liegen. Abgesehen davon stellen die sehr futuristische Bauweise und der täglich messbare Fortschritt eine hohe Motivation für die Soldaten der Garnison dar. Eine derartige Baumaßnahme ist den Soldaten nämlich seit 1960 fremd.
Welche positiven Effekte erwarten Sie sich durch das neue Gebäude?
Durch den Neubau kommt es zu einer Entlastung in der Unterbringung von Grundwehrdienern und Kadersoldaten in der Von der Groeben-Kaserne. Durch die Schließung der Kaserne Fehring herrscht seit 2015 extremer Mangel an Unterkunftskapazität, da die beiden Kompanien in Feldbach untergebracht wurden.

Der Neubau dient jedoch ausschließlich als Unterkunftsgebäude und trägt daher leider noch nicht zur Entspannung bezogen auf die Kanzlei- und Lagerkapazitäten bei. In diesen Bereichen liegt noch ein Nachholbedarf vor, dem nur durch die Schaffung weiterer neuer Infrastruktur begegnet werden kann.

Unbestritten ist jedoch schon jetzt ersichtlich, dass dieser Neubau wesentlich zur Motivation der hier eingesetzten Soldaten beiträgt und auch eine besondere Aufwertung für den Standort Feldbach bedeutet, da er als Referenzbau für das gesamte Bundesgebiet dient und hier die Garnison Feldbach eine Vorreiterrolle einnimmt. Die Qualität der Unterbringung für Grundwehrdiener wird entschieden angehoben und entspricht somit dem Standard eines Hotels und gewährt diesen auch zusätzlich mehr Privatsphäre, da die Zimmer auf bis zu maximal 4 Personen limitiert sind.
Welches Aufgabengebiet hat 2022 oberste Priorität?
2022 ist ein Jahr, dass für unsere Garnison wesentlich von Einsätzen geprägt ist. Die Kaderpräsenzeinheit verlegt mit April für 6 Monate in den Auslandseinsatz in das Kosovo, derzeit stehen bereits Feldbacher Soldaten in Wien im Zuge des Assistenzeinsatzes zur Botschaftsbewachung.

Im 3. und 4. Quartal werden unsere Soldaten insgesamt für 6 Monate in den Assistenzeinsatz Migration an die Grenze verlegen. Somit kommt dem Fähigkeitserhalt und dem Fähigkeitsausbau der Soldaten in den verbleibenden Monaten besondere Bedeutung zu, um das militärische Handwerk und somit unsere Hauptaufgabe nicht aus den Augen zu verlieren. Ein ständiges Anpassen unserer Verfahren und Techniken an aktuelle Bedrohungen in neuen Einsatzgebieten wie etwa dem urbanen Raum erfordert viel Kreativität, Flexibilität und Professionalität in einem sehr engen zeitlichen Korsett.

Eine weitere Herausforderung stellt die Neuaufstellung der technischen Aufklärungskompanie dar, welche neue Sensorik und Fähigkeiten mit sich bringt. Durch Zulauf von neuem Gerät wie etwa geschützten Mehrzweckfahrzeugen, Radarsystemen und in einer weiteren Ausbaustufe auch von Drohnen wird das Fähigkeitsprofil des Verbandes neuerlich erweitert.

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