Waldschule Südoststeiermark
Dem Hirschkäfer und Waldkauz auf der Spur
Unsere Wälder sind voller Geheimnisse. Im Rahmen der Waldschule Südoststeiermark nehmen Forstexpertinnen und Forstexperten Kinder und Erwachsene mit in die Wunderwelt Wald.
SÜDOSTSTEIERMARK. Die vor 15 Jahren gegründete Waldschule Feldbach wurde durch Miteinbeziehung des Bezirkes Leibnitz nicht nur größer, sondern auch in Waldschule Südoststeiermark umbenannt. Ziel des Vereines ist, Schülerinnen und Schüler sowie Bewohnerinnen und Bewohner der Region in Waldführungen über den Lebensraum Wald aufzuklären.
Bereits eine Handvoll Waldboden ist ein spezielles Makro- und Mikrouniversum für sich. Doch der Lebensraum Wald ist im Zuge des Klimawandels einer dramatischen Veränderung ausgeliefert. „Der Wald gerät wegen des Temperaturanstieges unter Druck. Vor allem die Fichte und die Buche bekommen ein Problem. Wir befürchten, dass diese Baumarten in den nächsten 40 Jahren großflächig ausfallen“, sagt Matthias Maier von der Landwirtschaftskammer Südoststeiermark.
Die Rotbuche hat ein Problem
Die Südoststeiermark ist zu 34 Prozent von Wald bedeckt, was 35.000 Hektar entspricht. „In diesem Gebiet wachsen etwa 50 Baum- und Sträucherarten, was für einen klimafiten Wald in seiner Struktur- und Artenvielfalt wichtig ist. Wir wollen nicht, dass bei uns ein Waldbild, wie es in Südeuropa zu sehen ist, entsteht“, erklärt Ulrich Arzberger, der der Waldschule als Obmann vorsteht.
Wie die klimatische Entwicklung zeigt, stehen die Wälder vor einem großen Problem. Die Rotbuche dürfte keine Zukunft haben, während Hainbuche, Linde und Eiche zunehmen werden. Auch Kiefer und Tanne dürften den Temperaturanstieg schaffen. Was Sorgen macht, ist der starke Rückgang an Tieren, Pflanzen und Pilzen. „Seit 1975 ist wegen des Nährstoffentzugs das Streurechen im Wald verboten." Das habe auch zu einem Rückgang bei den Pilzarten geführt, erklärt Arzberger. Der Obmann der Landwirtschaftskammer Südoststeiermark, Franz Uller, erinnerte sich an seine Kindheit: „Früher wurde ich in den Wald geschickt, um Pilze für das Mittagessen zu holen. Heute muss man nach Pilzen suchen.“
1.000 Kinder im Jahr bei den Führungen
In den Führungen durch die heimischen Wälder werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Schritt und Tritt mit interessanten Details vertraut gemacht. Da kann man auf den selten gewordenen Hirschkäfer treffen, der meist bei Eichen aufzufinden ist. Weniger Freude bereiten die Borkenkäfer, die wiederum vom Ameisenbundkäfer auf natürlicher Weise gefressen werden.
Die Waldpädagoginnen und Waldpädagogen weisen auch auf eine spezielle Verbotsliste hin. Für die Waldbesitzerin und den Waldbesitzer sei demnach beispielsweise die Aussetzung von Blauglockenbäumen verboten. Wichtig sei auch, dass der Wald fachgemäß bewirtschaftet werde. „Mit den Waldführungen mit etwa 1.000 Kindern im Jahr wollen wir das Bewusstsein für den Wald stärken und dazu beitragen, dass in Zukunft Entscheidungen getroffen werden, die für den Waldbestand wichtig sind“, erklärte Arzberger.
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