Berg- und Naturwacht
Dem Ragweed in unseren Murauen auf der Spur
Die südoststeirische Berg- und Naturwacht widmete sich gemeinsam mit Fachmann Gerhard Schlögl dem Thema Ambrosia. Praktische Einblicke rund ums Thema gab es im Murauengebiet.
BAD RADKERSBURG/HALBENRAIN. Besonders durch ihre hoch allergenen Pollen stellt die Pflanze Ambrosia (Ragweed) laut der Berg- und Naturwacht ein erhebliches Gesundheitsproblem dar. Ihre späte Pollenproduktion führe zu einer deutlichen Verlängerung der Saison für Heuschnupfen und allergisches Asthma. Die Ambrosia könne wegen Ernteausfällen bedeutende negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben und hier hohe Kosten verursachen.
Die Ambrosia könne vor allem bei Kürbis, Mais, Soja und Sonnenblumen für Ertragseinbußen bis zu 70 Prozent und auch mehr sorgen. Der volkswirtschaftliche Schaden in Österreich wird auf weit mehr als hundert Millionen Euro geschätzt. Daher sei es wichtig, Maßnahmen gegen die Ausbreitung bzw. Minimierung der Pflanze zu setzen.
Eintauchen ins Murauen-Gebiet
Dies alles und noch mehr wurde im Zuge einer Exkursion für die südoststeirische Berg- und Naturwacht in den Murauen in der Region rund um Bad Radkersburg und Halbenrain diskutiert. Referent Gerhard Schlögl, Vertreter vom Projekt SAM (Sustainable Ambrosia Management), klärte die Teilnehmenden auf, was jeder einzelne und jede einzelne gegen die weitere Ausbreitung dieser gefährlichen Pflanze tun kann.
Im Burgenland gibt es – übrigens als als erstes Bundesland Österreichs – seit 2021 ein Gesetz zur Bekämpfung der Ambrosia. Es wurde eine zentrale Ragweed-Koordinierungsstelle eingerichtet. Pflanzenfunde werden zentral erfasst und überprüft. Über www.ragweedfinder.at können Vorkommen in ganz Österreich gemeldet werden. Jede Gemeinde hat einen Ragweed-Verantwortlichen nominiert.
Der richtige Zeitpunkt macht's aus
Wichtig sei vor allem auch eine Bekämpfung vor der Samenreife, die Ende August beginnt. Eine Pflanze könne bis zu 60.000 Samen produzieren, die bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben. Vor und während der Blüte soll man kleine Bestände mit der Wurzel ausreißen, größere Bestände mähen, häckseln und in den Boden einarbeiten. Dabei soll man den Eigenschutz beachten und Handschuhe und Maske tragen. Wichtig ist auch Maschinenhygiene.
Organisatorin der Exkursion war Ursula Rakowitz, Bezirksleiterstellvertreterin der südoststeirischen Berg- und Naturwacht: „Im November werden alle Bergwächterinnen und Bergwächter des Bezirkes zu einer Schulung ins Haus der Vulkane in Stainz bei Straden geladen, um noch mehr Infos über diese gesundheitsschädliche Pflanze zu erhalten.“ Weitere Infos unter www.ragweed-info.at
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