Filmkritik: Blue Jasmine
Tragikomödie | 98min | US 2013 | R: Woody Allen
1947 veröffentlichte der amerikanische Dramatiker Tennessee Williams sein verstörendes wie grandioses Stück "A Streetcar Named Desire", zu Deutsch "Endstation Sehnsucht", indem die neuarme Schönheit Blanche DuBois gezwungen wird zu ihrer Schwester ins Arbeiterviertel zu ziehen und sich dort mehr und mehr der Realität entzieht. Die exakt gleiche Konstellation findet sich in Woody Allens neuestem Werk "Blue Jasmine" – jedoch mit dem Unterschied, dass er den Charakteren Essenz und Schärfe nimmt und sie zu Typen reduziert, was mitunter seinem tragikomischem Humor zu Grunde liegt. Die große Ausnahme bildet Cate Blanchetts zeitgenössische Blanche, deren Hybris, Verzweiflung und zunehmenden psychischen Abstieg sie mit ungemein durchdringender Kraft spielt. FAZIT: Ein Festspiel für Cate Blanchett und ihr großes Talent! (Elisabeth Knittelfelder) ++++
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