Südoststeirische Landwirtschaft
Großes Bangen um Rohstoffe und helfende Hände

Auch unsere südoststeirischen Bäuerinnen und Bauern sind von der Situation in Europa bzw. in der Ukraine betroffen. Laut LK-Bezirksobmann Franz Uller habe vor allem die Geflügelbranche zu kämpfen. 

SÜDOSTSTEIERMARK. Der Krieg in der Ukraine hat weitreichende Folgen – so auch für unsere heimische Landwirtschaft, wie LK-Bezirksobmann Franz Uller im exklusiven Gespräch mit MeinBezirk.at erklärt: "Es geht vor allem um die Agrarrohstoffe", so Uller. Er betont, dass die Ukraine u.a. in Sachen Mais, Eiweiß, Soja und Mineraldünger ein essenzieller Lieferant sei, der nun natürlich ausfällt. 

Geflügelbranche kämpft

Man habe nun einerseits mit der Verfügbarkeit und andererseits mit der Preissituation zu kämpfen. Vor allem die Gefügelbranche sei wegen des hohen Bedarfs an Futtermitteln stark betroffen. Trotz der Situation beruhigt Uller: "Wir waren in der Corona-Pandemie verlässlich was die Versorgung der Bevölkerung mit hochqualitativen Lebensmitteln anbelangt und versorgen die Bürger auch jetzt."

Die Erntehelfer aus der Ukraine fehlen heuer bei der Spargelernte.  | Foto: LK/Mavric
  • Die Erntehelfer aus der Ukraine fehlen heuer bei der Spargelernte.
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Wie es im Herbst aussieht, wagt der Obmann aber noch nicht zu sagen. "Es kann, wenn es mit dem Preis so weitergeht, durchaus sein, dass im Herbst viele die Tierhaltung und Veredelung einstellen und quasi das Produkt direkt vom Acker verkaufen." Vieles sei natürlich von der Preissituation abhängig. "Den Preis kennen alle, aber den Wert nicht", appelliert Uller an den Konsumenten und auch an den Handel mit dessen Anforderungen. "Wir sind Weltmeister beim Tierwohl und der Rückverfolgbarkeit der erzeugten Lebensmittel", unterstreicht er, was die Landwirtschaft leistet. 

Erntehelfer:innen fallen aus

Sorgenfalten bereitet Uller auch die Spargelsaison. "Hier stehen wir vor einer gewaltigen Herausforderung, weil die meisten Erntehelfer:innen gewöhnlich aus der Ukraine gekommen sind." 
Bei den Kräften für den Obstbau, die vor allem aus Polen und Rumänien stammen, stünde man in Konkurrenz bzw. einem Preiskampf mit deutschen Arbeitgebern. 

Es braucht ein anderes Zukunftsbild

Uller sieht den den stärksten Agrarbezirk Österreichs, was die Anzahl der Betriebe und die Vielfalt anbelangt, trotz allem auf einem guten und starken Fundament. "Wir haben das meiste Hirn pro Quadratmeter", streicht er einerseits die Kleinstrukturiertheit und andererseits den hohen Innovationsgrad in der Südoststeiermark hervor.

"Wir haben das meiste Hirn pro Quadratmeter."
Franz Uller

Für ihn sind für die Zukunftsfähigkeit vor allem zwei Themen entscheidend: und zwar die Bodengesundheit und die Vermittlung eines neuen Zukunftsbilds der Landwirtschaft. Er weist in puncto Boden unter anderem auf die im Bezirk praktizierte bodennahe Ausbringung von Gülle und Jauche hin. Dadurch gingen etwa weniger Nährstoffe verloren bzw. könne mehr Kohlenstoff im Boden gespeichert werden. Was das Zukunftsbild der Landwirtschaft anbelangt, gelte es z.B., sich Trends nicht zu verschließen.

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Die Erntehelfer aus der Ukraine fehlen heuer bei der Spargelernte.  | Foto: LK/Mavric
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