Feldbach
Hochwasserschutz und Erholungsraum für die Oedter Straße

Anrainerinnen und Anrainer diskutierten mit den Forscherinnen und Forschern die Pläne zur Umgestaltung der Oedter Straße. | Foto: RegionalMedien
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Im Rahmen eines Forschungsprojektes sollen die Oedter Straße und der Alois-Harmtodt-Weg klimafit umgestaltet werden. Mit den ersten Plänen stieß man bei Anrainerinnen und Anrainern auf Skepsis. Die Zweifel sind großteils unbegründet.

FELDBACH. Die Stadt Feldbach beteiligt sich gemeinsam mit Feldkirch und Wels als Pilotstandort an "PeriSPONGE". In dem Forschungsprojekt widmet sich das Institut für Städtebau der TU Graz Verkehrsräumen an den Rändern von Klein- und Mittelstädten, um sie nach dem sogenannten Schwammstadt-Prinzip klimafit zu machen.

Qualitative Aufenthaltsräume

Straßenfreiräume und Straßenrandbereiche sollen zu multifunktionalen, wasserspeichernden Räumen umgestaltet werden, um somit urbanen Hitzepolen und dem Hochwasserrisiko aktiv entgegenzuwirken. Konkret geht es um versickerungsfähige Straßenbereiche und um Retentionsflächen als qualitativen Aufenthaltsraum.

Im Sinne eines Pilotprojektes und zur Praxiserprobung der Ideen und Ansätze in der Theorie war die Planungs- und Forschungsgruppe auf der Suche nach einem Standort in der Stadtgemeinde Feldbach, in dem sich die Vorstellungen umsetzen lassen. Unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger, ferner unter Berücksichtigung der Eigentumsverhältnisse fiel die Wahl auf den nordöstlichen Bereich der Oedter Straße zwischen Stadtfriedhof und Schillerstraße, inklusive dem angrenzenden Alois-Harmtodt-Weg.

Die Planungs- und Forschergruppe stelle sich der Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern. | Foto: RegionalMedien
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Skepsis unter Anrainern 

Mit den ersten Entwürfen zur Umgestaltung des Bereiches stießen die Forscherinnen und Forscher unter der Leitung von Eva Schwab vom Institut für Städtebau an der TU Graz sowie der Chefplaner und Landschaftsarchitekt Carlos W. Becker aus Berlin bei Anrainerinnen und Anrainern auf Skepsis.

Die Gründe für die Zweifel beziehen sich weniger auf das Projekt und die Pläne an sich. Vielmehr kamen die Bewohnerinnen und Bewohner, die in einem Hochwasserrisikogebiet leben, mit einer anderen Erwartungshaltung zu der Begehung vor Ort. Sie wünschen sich großräumige Hochwasserschutzmaßnahmen, "und keine oberflächliche Kosmetik", wie Anrainer Adolf Haluschan, er ist der ehemalige Leiter der Wasserwirtschaft in der Bezirkshauptmannschaft, kritisierte.

Rückhaltebecken Oedter Bach ist genehmigt

Doch im eigentlichen Sinn steht das Forschungsprojekt in keinem Zusammenhang mit den ohnehin schon geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen in dem Bereich. "Der Standort für das Umsetzungsprojekt hätte auch ein ganz anderer in Feldbach sein können", wie Feldbachs Bürgermeister Josef Ober bestätigt.

In der Oedter Straße sei die Stadtgemeinde bzw. die öffentliche Hand großflächig Eigentümerin, begründet Ober die Standortwahl. Maßnahmen für den Hochwasserschutz stünden ohnehin vor der baulichen Umsetzung. Achim Konrad, der Leiter von Tiefbau in der Stadtgemeinde, konkretisiert: "Wir haben bereits die wasserrechtliche Genehmigung für das Rückhaltebecken Oedter Bach."

Auf einem Plan hat die Forschergruppe ihre Ideen zur Umgestaltung der Oedter Straße und des Alois-Harmtodt-Weges festgehalten. | Foto: RegionalMedien
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Nichts in Stein gemeißelt

Geplant hat die Forschungsgruppe in Oedt u.a. die Entsiegelung von Parkflächen, die Errichtung von versickerungsfähigen Stellplätzen mit viel Grünanlagen dazwischen, Mulden als Regenwasserückhalteraum sowie etwa Sitzmöglichkeiten entlang des Alois-Harmtodt-Weges.

In Stein gemeißelt sind die Pläne keineswegs. Auch Bürgermeister Josef Ober will "noch einmal draufschauen". Die Vorhaben seien sehr ambitioniert, es gelte noch abzuwägen, welche baulichen Maßnahmen tatsächlich Sinn machten.

Übrigens: Das Projekt "PeriSPONGE"" hat eine dreijährige Laufzeit und wird vom Institut für Städtebau der TU Graz geleitet. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“.

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