Verkehr
Jetzt kommen alle "zügig" voran

- Freigabe der Umfahrung: LAbg. Franz Fartek, Bgm. Johann Winkelmaier, BR Martin Weber und ÖBB-Regionalleiter Ewald Jantscher (v.l.).
- Foto: ÖBB_Chris Zenz
- hochgeladen von Heimo Potzinger
Von der Umfahrung von Brunn profitieren Anrainer, Autolenker und Bahnfahrer.
Vier Jahrzehnte lang hat eine ganze Region um die Umfahrung gekämpft, nun wurde sie vier Wochen früher als geplant für den Verkehr freigegeben. Der Lückenschluss zwischen der L 207 und der B 57, der Güssinger Straße, entlastet vor allem die Ortsmitte von Brunn. Herzstück der neuen Straße ist eine Brücke über die Bahn.
Fast sieben Millionen Euro wurden von ÖBB, Land und Gemeinde Fehring investiert, profitieren werden davon alle. Die Brunner bekämen Lebensqualität zurück, wie Fehrings Bürgermeister Johann Winkelmaier im Rahmen der feierlichen Eröffnung an erster Stelle anführte. Darüber hinaus sei der Wirtschaftspark "Grüne Lagune" mit 250 Mitarbeitern – "der immer ein wenig abseits gelegen ist" – nun an eine Hauptverkehrsader angebunden. Das neue Teilstück der L 207 sei eine neue Lebensader. Und: "Die Sicherheit steigt!" – für den Straßenverkehr und die Bahnkunden. Die Brücke bedeute ferner einen Gewinn an Geschwindigkeit. "Die S-Bahn hat die Region reich gemacht", so Winkelmaier, die Menschen würden nicht mehr abwandern.
Im Team zum Erfolg
"Heute ist ein Tag der Freude, ein Tag der Erleichterung, ein Tag der Dankbarkeit!" Die Wortwahl des Stadtchefs offenbart, wie viel Emotion in dem Projekt steckte. Winkelmaier vergaß dabei nicht auf die Vorkämpfer wie die Brunner Altbürgermeister Franz Hammer sen. und Franz Kapper. Im Vergleich mit einer Fußballelf habe er "nur mehr das Tor schießen müssen", nachdem hinten viele gearbeitet hätten, damit der Ball nach vorne kommt. Einer der glühenden Verfechter der Umfahrung, der "nie den Glauben daran verloren" hat, erklärte die Freigabe zu einem seiner schönsten Tage in seinem politischen Wirken: Landtagsabgeordneter Franz Fartek. Der vor der Fusion mit Fehring "letzte" Bürgermeister von Brunn und nunmehr "Vize" in Fehring will die Aufbruchstimmung in der Region nutzen. "Es braucht noch viele gemeinsame Anstrengungen", so Fartek in Anspielung auf die B 68 "als wichtige Lebensader von hier aus in den Zentralraum".
ÖBB investieren weiter
Für die ÖBB, die 3,5 Millionen Euro beisteuerten, sind die Baumaßnahmen noch nicht zu Ende. Im Zuge der Modernisierung des Bahnhofs wird noch heuer der Mittelbahnsteig eröffnet, nächstes Jahr kommt der Personentunnel, 2021 folgen die Liftanlagen.
Das Projekt
Die neue Umfahrung von Brunn ist ein Lückenschluss zwischen der B 57 im Raabtal und der L 222 in und aus Richtung Weinberg sowie der L 207 in und aus Richtung Hatzendorf. Sie dient der Verkehrsentlastung von Brunn. Die Wartezeiten an der Eisenbahnkreuzung mit 6 Gleisen fallen dank der neuen Brücke weg.
• Baubeginn: April 2018
• Projektpartner: ÖBB, Stadtgemeinde Fehring, Land Steiermark
• Investition: 6,74 Mio. Euro
• Länge: 1,5 km samt Brücke (90 m)
• Stahlbeton: 1.100 m³
• Dämmschüttmaterial: 53.000 m³
• Begleitwege: 2 (1,2 km)
• Geh- und Radweg: 90 m
• Sicherheit: 4 Eisenbahnkreuzungen entfernt, Hochwasserschutz
Modernisierung Bahnhof:
• Mittelbahnsteig (2019)
• Personentunnel (2020)
• Liftanlagen (2021)
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