Ökologischer Fußabdruck
Lebensstil-Fasten beginnt mit einer Radfahrt
Es braucht keinen großen Verzicht, um unseren Lebensstil ökologischer zu gestalten – wie es einfach gelingt, hat sich der Regionalentwickler Christian Krotscheck ganz genau angeschaut.
SÜDOSTSTEIERMARK. Die Fastenzeit nutzen im Bezirk der Regionalentwickler Christian Krotscheck und die Vulkanland-Führung mit Obmann Josef Ober und Geschäftsführer Michael Fend dafür, darauf aufmerksam zu machen, dass man mit einem gemäßigterem Lebenstil alle Hebel für eine bessere Zukunft in der Hand hat. Im Zuge der Initiative #mochmas lässt man die Praxistauglichkeit der Vision sichtbar werden.
Der Riesenfaktor Mobilität
Krotscheck hat anhand des sogenannten Nachhaltigkeits-Prozess-Index berechnet, wie wir unseren ökologischen Fußabdruck wesentlich minimieren können. Einen großen Brocken, was die Umweltbelastung ausmacht, stellt laut Krotschek die Mobilität dar. So mache der Verkehr 29 Prozent der gesamten Klimabelastung in Österreich aus. Was Emissionsbelastung und Verbrauch anbelangt, sei die Zahl im Verkehr noch immer im Steigen, während jene bei Gebäuden und Industrie rückläufig wäre.
Eine für unseren Alltag besonders interessante Zahl: 40 Prozent aller Fahrten liegen laut Krotscheck unter fünf Kilometern. Das logische Ansinnen von Krotschek, Ober und Fend ist in der Folge, einfach öfter auf das Rad umzusteigen oder auch Fahrgemeinschaften für Einkäufe zu überlegen. Zu einer Mobilität der Zukunft zähle auch der Umstieg auf E-Autos und das Laden mit 100 Prozent Ökostrom. "Der Ökostrom hat einen besonders kleinen Fußabdruck", betont Krotscheck.
Einen gewaltigen Unterschied mache natürlich auch die Form des Heizens aus. Liegt der Indexwert bei einem Ölkessel fast bei 80, steht jener einer Pellets-Zentralheizung nur knapp über 10. "Die Zeit um umzusteigen, war noch nie so gut wie jetzt. Personen mit geringem Einkommen, erhalten bis zu 100 Prozent Förderung", so Josef Ober.
"Wer jetzt nicht umsteigt, dem kann man nicht mehr helfen."
Vulkanland-Obmann Josef Ober zu optimalen Fördermöglichkeiten beim Heizungstausch
Bezug nimmt man auch auf das Freizeitverhalten. Der Trend zum Kurzurlaub sei ökologisch bedenklich, denn die sich häufenden Kilometer für An- und Abreise sind logischerweise eine Belastung. Ebenso jede Flugreise – eine 2.000-Flugreise würde nämlich dem Jahresfußabdruck eines umweltbewussten Menschen entsprechen.
Re-Use statt Wegwerfkultur
Und noch ein Lebensstil-Beispiel: Ein nicht zu unterschätzender Faktor, sowohl ökologisch als zu einem bestimmten Anteil sozial, sei der Re-Use-Gedanke. Gebrauchsgegenstände im Kreislauf zu behalten, mache natürlich mehr Sinn als Wegwerfkultur.
Umstellen tut nicht weh
All jene Ansätze hätten laut Michael Fend wenig mit Verzicht zu tun – Verantwortung für die Welt zu übernehmen, ließe sich gut in den Alltag integrieren bzw. tue nicht weh. "Es beginnt damit, zwei oder drei Fahrten pro Woche mit dem Rad statt mit dem Auto zu erledigen, den einen oder anderen Spieleabend statt TV-Abend zu machen und nachzusehen, welche Gegenstände am Dachboden man selbst nicht mehr braucht."
Josef Ober ist sich sicher: "Es gibt eine reale Chance, den Wandel innerhalb von zehn Jahren zu schaffen."
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