Liapor
Lias Österreich investiert am Standort Fehring in die Sicherheit

- Der Geschäftsführer von Liapor wurde in einer Übung von der Feuerwehr mittels Drehleiter vom Siebturm geborgen.
- Foto: MeinBezirk
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Die Lias Österreich GmbH investiert in das Werk am Standort Fehring gerade nicht nur in Rauchgaswaschanlage, Staubdämmung und Umweltschutz. Erkenntnisse aus einer Feuerwehrübung am Gelände lässt die Geschäftsführung nun vor Ort in ein neues Brandschutzkonzept einfließen.
FEHRING. Den älteren Generationen ist Leca noch ein Begriff. So nämlich haben das Werk in Fehring und die Kügelchen aus Blähbeton vor der Umbenennung geheißen. Obwohl Leca zu den erfolgreichsten Marken – wie Cappy, Tixo, Wettex, Uhu oder Soletti, die allesamt selbst als Synonym fürs Produkt stehen – gehörte, sollte 2001 das Werk in Lias und das Produkt in Liapor umgetauft werden. Unverändert ein Faktum ist, und das seit 1962: In Fehring wird reiner Ton zu leichtem Bau- und Werkstoff verarbeitet.
31 Mitarbeiter zählt Lias – mit Hauptsitz im deutschen Hallerndorf-Pautzfeld nahe Nürnberg – allein am Standort in Fehring. Im Industriewerk in der Fabrikstraße wird Liapor erzeugt – ein Produkt aus reinem Ton, genau genommen aus Illit. Übrigens: Das Rohmaterial kommt, wie das Endprodukt selbst, aus der Region. Die Tongrube Mataschen befindet sich in Kapfenstein, wie Lias-Geschäftsführer CEO Bernd Hörbinger den regionalwirtschaftlichen Aspekt ins Treffen führt.
Im Übrigen ist dem Industriebetrieb die Verwurzelung mit der Region sehr wichtig. Das Unternehmen genießt lange Tradition in der Kleinstadt Fehring und hat seit 1962 am Standort festgehalten. Daher sei es wichtig, "dass der Betrieb im Einklang mit der Bevölkerung existieren kann", wie Bürgermeister Johann Winkelmaier betont. Hier knüpft CEO Hörbinger an, der auch den Austausch mit der Bevölkerung hervorkehrt. Schulklassen und Kindergartenkinder kommen in den Betrieb zur Werksbesichtigung und auch zur Tongrube Mataschen, wo eine Schautafel zusätzlich für Information sorgt.

- Die Stadtfeuerwehr von Fehring beübte das Industriegelände von Lias in Fehring.
- Foto: MeinBezirk
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Brandschutzübung am Gelände mit der Feuerwehr
Aber auch mit den Einsatzorganisationen, vornehmlich mit der Feuerwehr, ist die Geschäftsführung um ein gutes Verhältnis bemüht, immerhin überarbeitet das Werksteam gerade sein Brandschutzkonzept.

- Auch die Probefeuerwehrmänner nahmen an der Übung auf dem Gelände von Lias in Fehring teil.
- Foto: MeinBezirk
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In zwei Szenarien übten die Stadtfeuerwehr Fehring, mit Unterstützung der Kollegen aus Feldbach, neuerdings den Einsatz am Industriegelände von Lias. Einer ersten Annahme folgend, galt es zunächst, den Brand im Sägespänelager, der im Erstangriff mittels HD-Rohr der beiden Tanklöschfahrzeuge bekämpft wurde, zu löschen. Die sägefrischen Sägespäne werden neben Kiefernpechöl zur Befeuerung des Ofens mit einer Blähtemperatur von 1.180 Grad verwendet. In weiterer Folge wurde ein Löschangriff mittels Tragkraftspritze aufgebaut, wobei ein bestehender Löschteich die Wasserversorgung sicherstellte. Das Wasser wird direkt aus der Raab in den Teich gepumpt.

- Geschäftsführer Bernd Hörbinger wurde mittels Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Feldbach vom Siebturm geborgen.
- Foto: Lias
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Das Übungsszenario Nummer zwei hatte eine Menschenrettung zum Thema. Und weil die Sicherheit Chefsache ist, ließ sich der Geschäftsführer höchstpersönlich in einem Bergekorb vom Siebturm aus schwindelerregender Höhe bergen. Für diese Rettungsaktion mussten die Kollegen aus Feldbach mit der Drehleiter anrücken. "Ich bin draufgekommen, dass ich nicht ganz schwindelfrei bin. Man darf einfach nicht runterschauen, sondern immer nach oben", schmunzelte der Geschäftsführer Bernd Hörbinger, als er nach geglückter "Rettung" wieder festen Boden unter seinen Füßen spürte. Sichtlich erleichtert sollte er im Anschluss an die Übung Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden sowie die Belegschaft zu einer Jause und einem Umtrunk einladen.
Auch Beamte der Polizei und das Rote Kreuz hatten an der Übung am Gelände teilgenommen.

- Übungsannahme eins war ein Brand im Sägespänelager am Industriegelände von Lias in Fehring.
- Foto: Gerhard Krenn
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Einsatzgebiet von Liapor ist vielfältig
Und was genau wird nun in dem Betrieb Lias produziert? In einem Drehofen entsteht das Granulat der Marke Liapor, und das seit 1962. Verpackt in Säcken kommt das Material in Baumärkte und in den Baustoffhandel, respektive in die gesamte Baustoffindustrie – und in die Betonwerke. Hier nämlich wird das Granulat zu Liaporstein weiterverarbeitet. Im Gegensatz zum Ziegel, der aus gebranntem Ton besteht, sind in den Stein Zement und Kohlenstoff eingearbeitet.
Das Einsatzgebiet ist vielfältig. Die Liapor-Kügelchen selbst finden sich in den Haushalten im Speziellen in den Topfpflanzen wieder. Sie nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf, speichern sie und geben sie bei Bedarf wieder an die Pflanzen ab.
Im Hoch- und Tiefbau kommt Liapor unter der Bodenplatte zur Dämmung zum Einsatz, und zwar anstelle von Styropor. Im Gegensatz zum Erdölprodukt ist Liapor ein ökologisch nachhaltiger Baustoff. Ein großer Vorteil von Liapor unter der Bodenplatte – egal ob geschüttet oder zementgebunden – ist die dadurch verliehene Stabilität auf sehr lange Zeit.
Liaporstein wird aber auch generell beim Hausbau oder auch bei der Kaminummantelung gebraucht. Seine Vorteile gegenüber anderen Baustoffen sind der gute Umgang mit Feuchtigkeit, was vor allem in der Bauphase wichtig sei. Außerdem schaffe er ein angenehmes Raumklima, und er stehe generell für ein gutes Speicherverhalten. Darüber hinaus: Liapor ist schalldicht, respektive ist der Baustoff Schall zu absorbieren imstande. Deshalb wird das Produkt aus Fehring gerne in Hotels verbaut.
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