Unsere Klimaretter
Mit unserem steirischen Weihnachtsbaum Zukunft bauen

Martina Lienhart (Obfrau der heimischen Christbaumbauern), Präsident Franz Titschenbacher und Christbaumprinzessin Martina Strohmeier (v.l.) | Foto: LK Steiermark/Foto Fischer
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  • Martina Lienhart (Obfrau der heimischen Christbaumbauern), Präsident Franz Titschenbacher und Christbaumprinzessin Martina Strohmeier (v.l.)
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Wieder eine Kaufentscheidung vor Weihachten, mit der wir Verantwortung für unsere Klimazukunft übernehmen können. Der heimische Weihnachtsbaum kann Teil unserer Rettung sein.

STEIERMARK. Was wäre das frohe Fest ohne einen liebevoll geschmückten Christbaum. Auf den steirischen Christbaumhöfen herrscht derzeit traditionellerweise natürlich wieder Hochbetrieb.

Nach der Tannenreisig-Ernte für das Binden von Adventkränzen sind die ca. 350 heimischen Christbaumbauern laut Landwirtschaftskammer nun wieder damit beschäftigt, die zehn bis 14 Jahre lang sorgsam gepflegten Weihnachtsbäume auf die Märkte zu bringen. Zahlreiche Christbaumbauern laden ihre Kundschaft auch auf ihre Höfe sowie direkt in ihre Christbaumkulturen ein, um den idealen Weihnachtsbaum gleich vor Ort in besonderem Ambiente auszusuchen.

Die Banderole „Steirischer Christbaum – Danke liebes Christkind“ garantiert die heimische Herkunft des Weihnachtsbaumes. | Foto: LK Steiermark/Foto Fischer
  • Die Banderole „Steirischer Christbaum – Danke liebes Christkind“ garantiert die heimische Herkunft des Weihnachtsbaumes.
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„Ein geschmückter Weihnachtsbaum sowie der Duft der Nadeln und Kerzen machen das Weihnachtsfest gerade in nicht so einfachen Zeiten zu einem besonders schönen und vor allem sinnlichen Erlebnis“, erklärt Steiermarks Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Zudem sei das Aufstellen eines heimischen Weihnachtsbaumes auch ganz klar ein Klimaschutz-Statement. „Beim Klimaschutz haben die heimischen Bäume eine hochweiße Weste. Kurze Transportwege tun der Umwelt und dem Klima gut, schaffen ein gutes Gewissen und die Bäume aus der Region überzeugen durch frisches Grün, lange Haltbarkeit und ihren unverwechselbaren Duft, der auch der Stimmung guttut und ein angenehmes Ambiente schafft.“

Was steckt in deinem Christbaumständer?

Durch den starken Ab-Hof-Verkauf würden die Transportwege im Schnitt bloß 6,5 Kilometer ausmachen. Ganz im Gegensatz natürlich zu jenen Bäumen, die aus dem skandinavischen Raum mehr als 1.000 Kilometer an Wegstrecke hinter sich bringen.

Die Versorgung ist gesichert

Martina Lienhart, Obfrau der steirischen Christbaumbauern, weist auf die Öffnung der Christbaumstände am 10. Dezember hin und unterstreicht, dass die steirischen Christbaumbäuerinnen und Christbaumbauern die Steirerinnen und Steirer verlässlich mit Weihnachtsbäumen aus der Region versorgen können. Und in Zeiten der allgemeinen Teuerung nicht zu vernachlässigen: Im Gegensatz zu den Importbäumen würden Preise nur geringfügig angepasst werden. „Die Baumpreise können wir stabil halten. Nur das Rundherum, also vor allem die anfallenden Energie- und Personalkosten müssen wir weitergeben“, erzählt Lienhart. Der Verkauf von Schmuckreisig und Christbäumen hätte ab Hof und auf privaten Plätzen übrigens bereits volle Fahrt aufgenommen. Auf öffentlichen Plätzen in der Landeshauptstadt Graz erfolgt der Verkauf wieder ab 10. Dezember – also wie schon im Vorjahr um vier Tage früher als gewohnt.

Diese Zahlen überzeugen

Und jetzt noch ein paar knackige Zahlen in Sachen Klimakreislauf. In Laufe der zehnjährigen Wachstumszeit bindet ein Hektar Christbaumkultur 95.000 bis 143.000 Kilo klimaschädliches Kohlendioxid (C02). Mit einem Hektar Christbaumkultur kann so umgerechnet knapp der klimaschädliche Treibhausgas-Ausstoß eines Autos kompensiert werden, welches 100.000 Kilometer an Wegstrecke zurückgelegt hat.

Gleichzeitig produzieren die Bäume 70 bis 105 Tonnen an lebensnotwendigem Sauerstoff. Dann gleich noch eine Rechnung, die das große Klimaschutzpotenzial aufzeigt: Die Steirerinnen und Steirer stellen zu Weihnachten 420.000 Christbäume auf. 75.000 sind es in der Landeshauptstadt Graz. Werden jene in Folge ihrer der Verwendung gehäckselt, entstehen 750 Tonnen Biomasse, was rund 2.600 MWh Fernwärme ergibt. Damit können 2.100 Haushalte einen Monat lang mit klimaneutraler Wärme statt mit klimaschädlicher fossiler Energie versorgt werden.

Martina Lienhart und Franz Titschenbacher betonen, was ein heimischer Baum klimatechnisch alles kann.  | Foto: LK Steiermark/Foto Fischer
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Kompostiert ergeben die Bäume nach dem Verrotten neuen, wertvollen Humus. 25 Christbäume ergeben durchschnittlich einen sogenannten Schüttraummeter (Kubikmeter) Kompost, der rund 150 Kilo klimaschädliches C02 speichert.

Ein No-Go sind Plastikbäume. Vier von fünf Plastikbäumen kommen aus China. „Allein schon durch den langen Transportweg ist er eine starke Klimabelastung“, sagt Lienhart. Der Kunststoffbaum sei großteils aus PVC – Polyvinylchlorid – gefertigt. Jener aus Erdöl produzierte Kunststoff sei nicht wieder verwertbar. Im Durchschnitt würden die Plastikbäume nach drei Verwendungen auf der Restmülldeponie laden.

Im Gegensatz zu Deutschland (40 Prozent), sei die Verwendung von Kunststoffbäumen in Österreich stark rückläufig. Der Anteil liege in Österreich bei etwa zehn Prozent und hätte seit 2003 kontinuierlich abgenommen.

Lienhart macht auch noch klar, woran man die beste Qualität erkennt. Die rot-weiß-rote Banderole „Steirischer Christbaum – Danke liebes Christkind“ garantiere heimische Herkunft. Auf dieser Banderole stehen Name und Anschrift des Christbaumzüchters“. Der Initiative haben sich schon 86 heimische Christbaumbäuerinnen und -bauern angeschlossen.

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