"Grenzenlose" Zusammenarbeit
Nachbarstädte schnupperten bei Vorreitern

Der Geschäftsführer des EVTZ „GO“ Tomaž Konrad (vorne, 4.v.r.) führte die Delegation rund um Bürgermeister von Bad Radkersburg, Karl Lautner (3.v.l), Stadtrat Walter Rauch (2.v.l) und die Bürgermeisterin von Gornja Radgona, Urška Mauko Tuš (2 v.r.), zum Europaplatz der Städte Goriza und Nova Gorica.  | Foto: Stadtgemeinde
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  • Der Geschäftsführer des EVTZ „GO“ Tomaž Konrad (vorne, 4.v.r.) führte die Delegation rund um Bürgermeister von Bad Radkersburg, Karl Lautner (3.v.l), Stadtrat Walter Rauch (2.v.l) und die Bürgermeisterin von Gornja Radgona, Urška Mauko Tuš (2 v.r.), zum Europaplatz der Städte Goriza und Nova Gorica.
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Eine europäische Vereinigung territorialer Zusammenarbeit – daran arbeiten Bad Radkersburg und Gornja Radgona. Um zu wissen, was alles möglich ist und wie man es am besten anpackt, wagte man den Lokalaugenschein in einem Vorzeigegebiet. 

BAD RADKERSBURG. Gemeinsam mit einer Abordnung der „Schwesternstadt“ Gornja Radgona hat kürzlich eine Delegation der Stadtgemeinde Bad Radkersburg die Grenzstädte Nova Gorica und Goriza besucht. Dort ist nämlich das europäische Musterbeispiel für grenzübergreifende Zusammenarbeit zu finden – das Projekt "EVTZ GO". In Europa gibt es bereits einige Beispiele, wie eine gemeinsame europäische Entwicklung gut funktionieren kann. Eines der erfolgreichsten ist der Zusammenschluss der Städte Nova Gorica und Gemeinde Šempeter-Vrtojba in Slowenien und Goriza in Italien

Regionsentwicklung mit mehr Tempo

Vor knapp einem Jahrzehnt wurde dort ein sogenanntes EVTZ angesiedelt. Ein EVTZ ist eine europäische Vereinigung territorialer Zusammenarbeit, die es ermöglicht, regional und grenzübergreifend Regionen zu entwickeln. In Abstimmung mit den lokalen Politikerinnen und Politikern werden Entwicklungspotenziale definiert und als Projektpakete zusammengeschnürt.

Besuch der Delegation auf der gemeinsamen Geburtenstation von Goriza und Nova Gorica. | Foto: Stadtgemeinde Bad Radkersburg
  • Besuch der Delegation auf der gemeinsamen Geburtenstation von Goriza und Nova Gorica.
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Um sich ein Bild machen zu können, welche Möglichkeiten ein solcher Zusammenschluss hat und wo es weiteres Entwicklungspotential gibt, haben sich daher Vertreter der Stadtgemeinde Bad Radkersburg, aus Gornja Radgona und der Entwicklungsagentur PORA
Gornja Radgona
gemeinsam auf den Weg gemacht und einen Lokalaugenschein durchgeführt.

Von der Geburtenstation bis zum Radweg 

Das Programm führte die Gruppe nach Šempeter – Vrtojba wo Bürgermeister Milan Turk die Delegation herzlich willkommen hieß. In Šempeter – Vrtojba gibt es ein Krankenhaus mit einer Geburtenstation, das im Zuge des Projekts „GO“ saniert wurde. Auf der Station erblicken Babys aus Italien und Slowenien das Licht der Welt. Die Nachversorgung der Mütter passiert im benachbarten Goriza (IT).
Auch eine soziale Einrichtung, die für Menschen in psychischen Ausnahmefällen errichtet wurde, gehört zum Projektpaket. Eine weitere Aktion, die die Gruppe sehr beeindruckt hat, war die Errichtung eines internationalen Radweges mit eigener Fahrradbrücke, der die Menschen in den beiden Ländern miteinander verbindet und nun auch Alltagsradverkehr von beiden Seiten her ermöglicht.

Herzlicher Empfang bei Bürgermeister Rodolfo Ziberna (2.v.r.) in der Gemeinde Goriza.  | Foto: Stadtgemeinde Bad Radkersburg
  • Herzlicher Empfang bei Bürgermeister Rodolfo Ziberna (2.v.r.) in der Gemeinde Goriza.
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Im Rahmen der Exkursion besuchte die Delegation auch den Hauptsitz des EVTZ „GO“ in Goriza – dort wurde die Delegation von Präsidenten Paolo Petiziol und Geschäftsführer Tomaž Konrad begrüßt.

Preis für gute Arbeit

Stolz sind Petiziol und Konrad, dass ihr EVTZ „Go“ im Jahr 2022 als bestes EVTZ mit dem Preis „Europa über Grenzen bauen“ der Europäischen Union ausgezeichnet worden ist. Als Abschluss der "Best Practice-Reise" stand ein Besuch des Europaplatzes auf der Tagesordnung. Dieser Platz befindet sich zu je einer Hälfte in Slowenien und in Italien und wird einer der Hauptveranstaltungsorte der Kulturhauptstadt 2025 sein.

Die Nachbarn an der Mur sind dran 

Bereits seit letztem Jahr wird ja auch in den Gemeinden Gornja Radgona und Bad Radkersburg intensiv an der Errichtung einer europäischen Vereinigung territorialer Zusammenarbeit gearbeitet. Dadurch soll es einfacher werden, gemeinsame regionale Entwicklung voranzutreiben.

Im Rahmen eines EVTZ wird auch der Bau von Infrastruktur einfacher – Beispiel: die Fahrradbrücke über den Isonzo im Grenzgebiet von Slowenien und Italien. | Foto: Stadtgemeinde
  • Im Rahmen eines EVTZ wird auch der Bau von Infrastruktur einfacher – Beispiel: die Fahrradbrücke über den Isonzo im Grenzgebiet von Slowenien und Italien.
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Projektideen gibt es schon genug, da sind sich beide Bürgermeister einig. „Die Ideen gehen uns nicht aus. Sie reichen von einem gemeinsamen Ortsbildskonzept, über die Weiterführung des Stadtbusses bis zur Errichtung der Zip-Line vom Schlossberg. Wir haben vieles, das wir zusammen mit Gornja Radgona entwickeln möchten“, so Bad Radkersburgs Bürgermeister Karl Lautner.

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