LKH-Verbund
Oststeiermark bekommt eine der größten Chirurgien Österreichs
Mit Ende des Jahres wird der LKH-Standort Hartberg in den Verbund Feldbach-Fürstenfeld eingegliedert. Die Zusammenführung zum LKH Oststeiermark unter der Leitung des Feldbacher Teams soll sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Vorteile bringen.
FELDBACH/FÜRSTENFELD/HARTBERG. Innovative Schwerpunktsetzung, verstärkte Vernetzung und effiziente Ressourcennutzung – unter diesen Schlagwörtern lässt sich die Gründung des LKH-Verbundes Oststeiermark zusammenfassen.
Die bereits angekündigten Strukturmaßnahmen unter dem Motto "Versorgung optimieren und Mitarbeitende entlasten", MeinBezirk hat berichtet, soll eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten bei gleichzeitiger Planungssicherheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig sicherstellen.
Zum Maßnahmenpaket gehört unter anderem die Zusammenführung der Standorte Feldbach, Fürstenfeld und Hartberg zum LKH Oststeiermark – mit dem Ziel, vorhandene Ressourcen und Synergien optimal zu nutzen. Im neuen LKH-Verbund ab 2024 gebe es so mehr Möglichkeiten der Schwerpunktsetzung und der Kooperation, was letztendlich zu einer Stärkung aller drei Standorte führe, wie es in einer Aussendung der Steiermärkischen Krankenanstalten (KAGes) heißt.
Geburtenstation bleibt in Hartberg
Was den Standort Hartberg betrifft, so dürfte nun dort der Erhalt der Geburtenstation sicher sein. Zwischenzeitlich stand die Verlegung nach Feldbach im Raum. Möglich wird der Verbleib der Station in Hartberg durch Diensträder-Kooperationen der geburtshilflichen Abteilungen in Hartberg und Feldbach.
Der Leiter der Abteilung für Geburtshilfe in Hartberg, Primarius Gerhard Berger, betont: "Unser hochmotiviertes Team aus Geburtshelfer:innen, Hebammen, Pflege, Anästhesie und Kinderärzt:innen freut sich über das Verbleiben dieser beliebten Abteilung am Standort Hartberg." Dank Dienstkooperation mit anderen geburtshilflichen Abteilungen der KAGes könnten zukünftig auch unvorhersehbare Personalausfälle kompensiert werden, begründet Berger.
Moderne Robotertechnik in der Chirurgie
Die Gründung des LKH-Verbundes Oststeiermark macht außerdem die Entwicklung einer chirurgischen Abteilung Oststeiermark mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen an den drei Standorten möglich. Übergeordnetes Ziel hierbei ist die Umsetzung eines abgestuften Versorgungskonzepts für die Bevölkerung der Oststeiermark. Demnach werden neben einer chirurgischen Akutversorgung an allen drei Standorten die wochenklinische Versorgung am Standort Hartberg und die tagesklinische Versorgung in Fürstenfeld ausgebaut.
Die neue standortübergreifende Abteilung wird damit zu einer der größten Chirurgien Österreichs. Der Start für den Echtbetrieb der chirurgischen Wochenklinik in Hartberg ist für das zweite Quartal 2024 geplant. Auch die Einführung modernster Robotertechnik ist im neuen Verbund angedacht.
Qualitätsgarantie für Ausbildung und Versorgung
Die geplanten Schritte im neuen LKH-Verbund Oststeiermark bestätigt der Ärztliche Direktor des LKH Feldbach-Fürstenfeld, Primarius Peter Krippel, der die Leitung des LKH Oststeiermark übernehmen wird. "Neben den Anpassungen zur Stärkung der Geburtshilfe und Frauenheilkunde entsteht auch eine Verbund-weite chirurgische Abteilung mit unterschiedlichen Ausrichtungen an den drei Standorten." Dies garantiere Personalsicherheit, eine exzellente Ausbildung sowie eine Patientenversorgung in höchster Qualität für unsere Region, so Krippel.
Die Leitung der Abteilung für Allgemeine Chirurgie des zukünftigen LKH Oststeiermark wird Primarius Andreas Wiegele übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Primarius Michael Winkler an, der in den Ruhestand wechselt.
Des Weiteren wird ein zentrales Belegungs- und Ressourcenmanagement implementiert, mit dem Ziel, dass Patientinnen und Patienten aufgrund ihres individuellen Krankheitsbildes dort hingeleitet werden, wo sie am besten versorgt werden können.
Ambulanz zur Erstversorgung in Hartberg
Bis März 2024 wird zudem am Standort Hartberg eine zentrale ambulante Erstversorgung (ZAE) umgesetzt. Sie wird die erste zentrale Anlaufstelle vor Ort für akute und dringliche Fälle und kann fächerübergreifend geführt werden. Sie sichere somit die zeitnahe Notfallversorgung durch eine Optimierung der Patientinnenlenkung. Die ambulante Versorgung bleibe dabei an allen drei Standorten bestehen.
KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark und Finanzvorstand Ulf Drabek betonen die Vorteile der Strukturreform für alle Beteiligten wie das spezialisierte und umfangreiches Versorgungsangebot oder etwa mehr Planungssicherheit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Erst die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten mache das Gelingen der "Verbundwerdung" der drei Häuser möglich. Besonderer Dank gebühre an dieser Stelle Betriebsdirektor Reinhard Petritsch, der mit Jahreswechsel seine Pension antritt. Seine jahrelange verdienstvolle Tätigkeit für das LKH Hartberg verdiene "unseren Dank und unsere Anerkennung", so die KAGes-Vorstände.
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