Starke Zentren
Die steirischen Ortskerne mit Leben erfüllen
Die Stärkung von Orts- und Stadtkernen ist ein zentraler Schwerpunkt der Landesregierung. In einer Runde durch die steirischen Regionen will man auf das Beratungsangebot aufmerksam machen. Der Auftakt zur Tour fand im südoststeirischen Gnas statt.
STEIERMARK/GNAS. Insbesondere den beiden für Regionalentwicklung zuständigen Landesrätinnen Barbara Eibinger-Miedl und Ursula Lackner ist die Stärkung von Orts- und Stadtzentren ein Anliegen. Um das vielfältige Beratungsangebot bestmöglich zugänglich zu machen, gehen die beiden Landesrätinnen nun gemeinsam mit Expertinnen und Experten auf Tour durch die steirischen Regionen. Start der Regionaltour war in Gnas.
Für ein gutes Zusammenleben
„Wir wollen eine Bewegung starten, die der ganzen Steiermark einen Ruck geben soll, um viele starke Ortszentren zu entwickeln und weiterzuentwickeln. Dazu brauchen wir unsere Gemeinden und Regionen“, eröffnete Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl die Auftaktveranstaltung der Regionaltour zum Thema "Starke Zentren". Dabei will das Land Steiermark mit seinem Team der Ortskernkoordination im Regionalressort aufzeigen, wie es gelingen kann, Ortszentren wieder mit Leben zu erfüllen.
"In einem florierenden Ortskern muss man alles erledigen können, was den Alltag ausmacht. Genau dort wollen wir mit unserer Initiative für starke Zentren hin."
Ursula Lackner, Umweltlandesrätin
Lebendige Zentren würden viele positive Effekte mit sich bringen: Sie würden kurze Wege beim Einkaufen ermöglichen und wertvollen Boden schützen, da sie bereits verbaute Flächen sinnvoll nutzen würden. "Sie sind aber auch kulturelles und soziales Zentrum einer Gemeinde und damit äußerst wichtig für ein gutes Zusammenleben", so Lackner.
Bürger:innen zum Mitmachen bewegen
Im Zuge der Tour, die durch alle steirischen Regionen führt, werden dazu nicht nur die Unterstützungs- und Beratungsleistungen der steirischen Ortskernkoordination im Regionalressort aufgezeigt, sondern auch erfolgreiche Beispiele aus der Steiermark und ganz Österreich vor den Vorhang geholt, die allen Gemeinden als Orientierung und Ideengeber dienen sollen.
Zum Start der Tour in Gnas berichtete Johann Stixenberger, Innenstadtkoordinator aus Waidhofen/Ybbs, und der Gnaser Bürgermeister Gerhard Meixner von den Anstrengungen ihrer Kommunen für starke Ortszentren und über die daraus gewonnenen Erkenntnisse. So sei eine klare Abgrenzung des Ortskerns wichtig, um auch zu wissen, auf welche Flächen man sich bei seinen Initiativen konzentrieren soll, berichtete Stixenberger. Eine solche hat auch die Gemeinde Gnas mit Unterstützung der Ortskernkoordination bereits vorgenommen.
Als unbedingt erforderlich sahen beide Experten die Einbindung der Bevölkerung bei der Entwicklung, aber vor allem auch bei der Umsetzung von Initiativen. "Es geht darum, auch Betroffenheit bei der Bevölkerung zu erzeugen und sie dadurch zum Mitmachen zu animieren." Das betreffe etwa auch die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die letztendlich darüber entscheiden würden, ob sie in die Umgestaltung und Nutzung einer Immobilie im Zentrum investieren oder nicht, verdeutlichte der Innenstadtkoordinator aus Waidhofen/Ybbs.
Frequenz ins Zentrum bringen
Für den Gnaser Bürgermeister Gerhard Meixner wiederum sind klare Verantwortlichkeiten und ein schlagkräftiges Team eine Grundvoraussetzung. "Es ist wichtig, dass auch jemand da ist, der die Umsetzung vorantreibt. Das kann nicht alleine die Politik sein." Daher habe die Gemeinde Gnas bereits einen eigenen Ortskernkoordinator ernannt, bei dem die operativen Fäden aller Initiativen zur Zentrumsstärkung zusammenlaufen.
Gnas verfügt nach wie vor über einen funktionierenden Ortskern, aber mit der Ortskerninitiative "GoGnas" will man das Zentrum nicht nur lebendig erhalten, sondern auch neues Leben hineinbringen. Noch heuer soll daher ein Co-Working-Space im Zentrum entstehen. "Es ist wichtig, jede Idee zu nutzen und auszuprobieren, die Menschen und damit Frequenz ins Zentrum bringt", verdeutlicht Meixner das Ziel der Ortskerninitiative in Gnas.
Regionstour als Innovationsmotor
Seitens des Landes bündelt man dazu seit 2022 alle Kräfte und Angebote in einer eigenen Koordinationsstelle zur Begleitung von Städten und Gemeinden bei der Stadt- und Ortskernentwicklung, die mittlerweile mehr als 100 Gemeinden betreut. Gute Beratung ist von großer Bedeutung, denn von der langfristigen strategischen Planung bis hin zur Vernetzung lokaler Betriebe hängen lebendige Ortskerne von vielen Faktoren ab.
"Es gibt viele Abteilungen in der Landesverwaltung, aber auch Organisationen, wie Regionalmanagements oder Leader-Aktionsgruppen, die sich mit dem Thema Ortskernstärkung beschäftigen. Wir versuchen diese nicht nur zu bündeln, sondern auch zu koordinieren, wenn es darum geht, an einem starken Ortszentrum zu arbeiten", beschreibt Stefan Spindler, Ortskernkoordinator des Landes Steiermark, seine Tätigkeit. Dabei achte man vor allem auch darauf, Projekte so zu entwickeln, dass sie für die Gemeinde auch realisierbar und damit finanziell leistbar seien.
Für die Begleitung der Gemeinden wurden ein spezieller Prozess sowie zahlreiche Unterstützungs- und Informationsangebote entwickelt, die im Rahmen der Tour durch die sieben steirischen Regionen vorgestellt und mit Gemeinden und Stakeholdern diskutiert werden. Ebenso stehen dabei Impulsvorträge von Expertinnen und Experten am Programm.
Die Landentwicklung hat einen Wettbewerb für Gemeinden ausgeschrieben:
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