Neues von der Vulkanlandsternwarte
Die kosmische Mischmaschine

Die Galaxie Messier 66 im Sternbild Löwe | Foto: Günter Kleinschuster
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Die Schönheit des Universums offenbart sich besonders in einem Objekt. Es gibt kein ästhetischeres Gebilde als eine Spiralgalaxie. Um das Jahr 1845 schaffte es der irische Adelige William Parsons, 3.Earl of Rosse mit seinem Auge und einem Teleskop mit 1,83 Meter Durchmesser die Spiralstruktur der Whirlpoolgalaxie aufzulösen. Eine unglaubliche Leistung, selbst mit unseren modernen Teleskopen ist es schwierig. Diese Sternenhäuser beherbergen hunderte Milliarden Sterne. Man sagt der ganze Planet Erde ist ein lebender Organismus. Ich sage die ganze Galaxie ist ein lebender Organismus. Vielleicht hat sie nur einen Planeten mit Leben hervorgebracht. Vielleicht Millionen. Das zentrale supermassive schwarze Loch im Zentrum einer fast jeden Galaxie ist das Saatkorn. Der Anfang der Bildung der Galaxie. Danach brüteten viele Generationen von Sternen genau die Elemente, aus denen wir bestehen. Erschufen unsere Sonne, die erstaunlich gleichmäßig scheint. Um uns Milliarden von Jahren gleichmäßig mit Energie zu versorgen. Doch was wäre die Galaxie ohne ihre Spiralarme. Hier sieht man die Galaxie Messier 66 im Sternbild Löwe. Entfernung 30 Millionen Lichtjahre und der Durchmesser 100.000 Lichtjahre. Man darf sich diese Gebilde, diese Spiralarme, nicht wie Milch in einem schwarzen Kaffee vorstellen, die man dann umrührt. Die Arme würden sich aufwickeln und binnen ein paar Umdrehungen verschwinden. Eher ist es mit einem Verkehrsstau zu vergleichen. Simulationen zeigen das ein Verkehrsstau aus dem nichts entsteht. Er wandert mit 15 km/h nach hinten. Genauso verhalten sich die Spiralarme. Es sind Dichtewellen, Verdichtungen. Unsere Sonne tritt in den Spiralarm ein und wieder aus. Alle Sterne machen das, meist unbeeindruckt. Doch nicht die Gas- und Staubnebel, die sich zu tausenden, vielleicht hundertausenden in einer Galaxie tummeln. Schaut nochmals genau hin. Bei den Spiralarmen sieht man am Beginn die leuchtend blauen, heißen, jungen Sterne. Am Ende der Arme, hinten, sieht man noch die dunklen Staubbänder der Galaxie. Sie werden gerade verdichtet. Bilden neue Sterne. Riesen. Sie leben nicht lange und explodieren als Supernova. Im Schnitt explodieren dutzende Supernovae in der Nähe der Erde, wenn sie einen Spiralarm durchquert. Sollte eine in der näheren Umgebung, sprich bis 50 Lichtjahre Entfernung explodieren, wären die Folgen katastrophal, sogar ein Massensterben wäre denkbar. Doch keine Angst. Im Moment befinden wir uns in ruhigen Gewässern unserer lebensspendenden Galaxie.

Die Galaxie Messier 66 im Sternbild Löwe | Foto: Günter Kleinschuster
Sternstrichspuraufnahmen auf der Vulkanlandsternwarte | Foto: Günter Kleinschuster
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