Neues von der Vulkanlandsternwarte
Die uralten Wächter der Milchstraße

Der Kugelsternhaufen Messier 13 im Sternbild Herkules. Seine alten gelben und jungen blauen Sterne bilden ein schönes Arrangement | Foto: GünterKleinschuster
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  • Der Kugelsternhaufen Messier 13 im Sternbild Herkules. Seine alten gelben und jungen blauen Sterne bilden ein schönes Arrangement
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Wie uralte Riesen wachen sie über uns. Nicht in unserem Sonnensystem. Nicht in unserer Milchstraße. Sterne, gebildet am Anbeginn der Zeit. Die ältesten Sterne die es gibt. Sterne in Kugelsternhaufen. Diese Sterne sind durch die Schwerkraft verbunden, gravitativ aneinander gekettet. 150 bis 200 umkreisen den äußeren Teil unserer Milchstraße, dem Halo auf langgestreckten elliptischen Bahnen in einem Milliarden Jahren langen Tanz. Sie sind erste Kondensationskeime von Sternen, wahrscheinlich gebildet vor den Sterngeburten in unserer wunderschönen Spiralgalaxie, der Milchstraße. Diese Haufen sind eines der wenigen Objekte, welche im Teleskop genauso aussehen wie auf dem Foto. Funkelnde Diamanten auf schwarzem Sampt. Sie bestehen bis zu einer Million Sternen. Wenn man auf einem Planeten im Zentrum eines solchen Kugelsternhaufens leben würde, wäre man von dutzenden, Vollmondhellen Sternen umgeben sein. Sie könnten ursprünglich selbst Zentren einer Galaxie gewesen sein, beraubt von Gas und Staub und Sterne durch die Gezeitenkräfte unsere Milchstraße. Schaut noch einmal hin. Ihr seht hier zwischen den goldenen, alten Sternen auch blaue, heiße, junge Sterne. Es dürfte sie gar nicht geben, sie sollten schon vor Äonen verlöscht sein. Es wird vermutet das sie aus der Verschmelzung von zwei Sternen ihren Jungbrunnen gefunden haben. Von einem Kugelsternhaufen, genannt Omega Centauri, wissen wir sogar das sich in einem Zentrum ein supermassives schwarzes Loch befindet, wie in den meisten Galaxien. Kugelsternhaufen haben uns auch wieder ein Stück aus dem Zentrum des Universums verbannt. Zuerst dachte man das die Erde im Mittelpunkt steht. Dann dachte man wenigstens die Sonne befindet sich im Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße. Der Astronom Harlow Shapley begann sich ab dem Jahr 1914 mit Kugelsternhaufen zu beschäftigen. So sehr, das er sogar 40 wissenschaftliche Arbeiten darüber verfasste. Zunächst ermittelte er die Entfernungen, dazu benutzte er das langsame Atmen von alten Riesensternen. Sie blähen sich am Ende ihres Lebens auf, werden größer und wieder kleiner, in einem bestimmten Intervall. Dadurch kann man ihre Helligkeit und damit ihren Abstand bestimmen. Ab 1918 hatte er ein neues Betätigungsfeld. Ihm fiel auf das die Kugelsternhaufen nicht symmetrisch über unsere Milchstraße verteilt waren. Die Kugelsternhaufen gruppierten sich in einem Bereich um das Sternbild Schütze! Jahrzehnte später fand man an dieser Stelle das supermassive schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße. Zuerst indirekt, durch Infrarotaufnahmen. Im Jahr 2022 gab es dann die erste richtige Aufnahme dieses Monsters im Herzen unserer Spiralgalaxie. Die Erde dagegen befindet sich nur im Randbereich unserer Welteninsel. Unbeeindruckt davon ziehen die Kugelsternhaufen weiter ihre Bahnen um unsere Heimatgalaxie. Aufgenommen mit einem C11 Teleskop und einer ASI2600MC Kamera

Der Kugelsternhaufen Messier 13 im Sternbild Herkules. Seine alten gelben und jungen blauen Sterne bilden ein schönes Arrangement | Foto: GünterKleinschuster
Die Vullkanlandsternwarte. Das Sternbild Orion geht hinter dem Wald gerade unter | Foto: GünterKleinschuster
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